vonRedaktion Salzburg
JULI 01, 2021
Neue Engagement-Strategie soll wichtige Impulse bei der Reaktivierung des freiwilligen Engagements in Vorarlberg setzen
Bregenz (VLK) – Die pandemiebedingten Einschränkungen der zurückliegenden Monate haben das Vereinswesen und das Ehrenamt in Vorarlberg stark getroffen. Die Öffnungsschritte – das Land Vorarlberg ist auf diesem Weg bereits Mitte März vorangegangen – haben der lähmenden Zwangspause ein Ende gesetzt. Den Neustart gilt es „optimal zu begleiten und zu unterstützen“, verdeutlichte Landeshauptmann Markus Wallner bei der Vorstellung der neuen Engagement-Strategie Vorarlberg, die das Büro für Freiwilliges Engagement und Beteiligung (FEB) eigens dafür erarbeitet hat. Es gehe darum, dem Ehrenamt und vielfältigen Vereinswesen beim Durchstarten gezielte Hilfestellung zu bieten, sagte Wallner.
Ein weiterer Lockdown im Herbst müsse mit Blick auf die Wirtschaft, aber auch auf das Vereinswesen unter allen Umständen verhindert werden, stellte der Landeshauptmann klar: „Es ist ein ganz wesentliches Ziel, gerade auch mit der auftretenden Delta-Variante, alles zu unternehmen, um nicht in eine große Schließung hineinzulaufen, sondern offen zu halten. Da brauchen die Vereine Unterstützung“. Es würden dafür Aktivitäten sowie Akzente in unterschiedlichen Handlungsfeldern gesetzt, „mit dem Ziel, das hohe Niveau des freiwilligen Engagements im Land zu halten und weiterzuentwickeln“.
Bedarfsorientierte Angebote
„Die Strategie entstand in einem partizipativen Entwicklungsprozess in Kooperation mit Fachabteilungen des Landes Vorarlberg, der Gemeinde- und Regionalebene und engagierten Menschen aus den verschiedensten Engagement-Bereichen“, führte der Leiter des Büros für Freiwilliges Engagement und Beteiligung (FEB) im Amt der Landesregierung, Michael Lederer, aus. Im Zuge der Erarbeitung der Maßnahmen und Projekte habe man sich stark am Bedarf der Zielgruppen orientiert, so Lederer. Sechs Handlungsfelder – konkret die Bereiche „Entwickeln“, „Stärken“, „Vernetzen“, „Fördern“, „Beraten“ und „Informieren“ – bilden den Kern der neuen Engagement-Strategie. Diesen Aufgabengebieten zugeordnet sind Maßnahmen, Projekte und Initiativen, mit denen das freiwillige Engagement im Land reaktiviert werden soll.
Weiter starker Fokus auf Jugend-Engagement
Von einer positiven Entwicklung bei aha plus, dem innovativen Anerkennungssystem für engagierte Jugendliche in Vorarlberg, berichtete Projektleiterin Barbara Österle von der aha Jugendinfo. „Monatlich kommen 40 neue Jugendliche dazu, die sich engagieren wollen“, informierte Österle. Im Rahmen von aha plus stellen Organisationen „Mitmach-Möglichkeiten“ online. Junge Menschen ab zwölf Jahren werden aktiv und sammeln neben Erfahrungen auch Punkte, die in einem digitalen System erfasst werden. Diese Punkte können gegen „Dankeschöns“ eingetauscht werden. Das sind sinnvolle Produkte (z.B. Veranstaltungstickets) oder besondere Erlebnisse (z.B. ein Helikopterflug). Die Punkte lassen sich auch für wohltätige Zwecke spenden. Eintrittskarte zu aha plus ist die aha card.
Engagement vor Ort, direkt in den Gemeinden
Für Tobias Bischofberger, Bürgermeister von Mellau und selbst Pfadfinder- und Feuerwehrmitglied, muss der Fokus noch stärker auf dem Engagement vor Ort, direkt in den Gemeinden, liegen. Es genüge nicht, Ehrenamtliche nur vor den Vorhang zu holen. In der Engagement-Strategie sieht er einen „wesentlichen Rahmen, den es nun zu beleben gilt“. In kleinen, überschaubaren und flexiblen Strukturen vor Ort.
Leben kehrt in Vereinswesen zurück
„Für die Stadtmusik Bregenz war die letzte Zeit sehr herausfordernd“, schilderte Thomas Winzek als Obmann der traditionsreichen Musikkapelle. „Wir haben verschiedene Aktivitäten gesetzt, die mit den jeweiligen Verordnungen möglich waren. Das Wichtigste für uns war mit unseren Mitgliedern gut in Kontakt zu bleiben – aber all dies ersetzt unser sonst so lebendiges Vereinsleben nicht. Wir freuen uns jetzt wieder Durchstarten zu können!“, führte Winzek aus.
Quelle: Land Vorarlberg