Burgenland: LR Dorner - Eröffnung des Westabschnittes der S 7

vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 26, 2024

Foto: Landesmedienservice Burgenland/Müllner-Frühwirth

LR Dorner: „Die S 7 wird in den kommenden Jahren eine deutliche Entlastung für die Gemeinden in der Region und mehr Lebensqualität für die Bevölkerung mit sich bringen.“

Ein großes Fest wurde am Freitag, 22. März 2024, zur feierlichen Eröffnung des Westabschnittes der S7 gefeiert. Zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Blaulichtorganisationen, sowie Bewohnerinnen und Bewohner der angrenzenden Gemeinden nahmen daran teil. Baulandesrat Mag. Heinrich Dorner unterstrich bei dem Festakt die Bedeutung der neuen Schnellstraße für die Region: „Die Verkehrsfreigabe des Abschnitts West der Fürstenfelder Schnellstraße S 7 ist ein verkehrspolitischer Meilenstein, der einen mehrfachen Nutzen hat. Die S 7 wird in den kommenden Jahren eine deutliche Entlastung für die Gemeinden in der Region und mehr Lebensqualität für die Bevölkerung mit sich bringen, weil sich der Verkehr auf das höherrangige Straßennetz verlagert. Zugleich werden auch wichtige wirtschaftliche Impulse gesetzt und Arbeitsplätze geschaffen, weil sich Betriebe entlang der S 7 ansiedeln werden und damit der Wirtschaftsstandort deutlich aufgewertet wird.“ Der erste knapp 15 Kilometer lange Abschnitt der S 7 Fürstenfelder Schnellstraße beginnt beim Knoten Riegersdorf nördlich von Ilz, der die S 7 mit der A 2 Südautobahn verknüpft, und beinhaltet auch zwei Tunnel: die einen Kilometer lange Unterflurtrasse Speltenbach sowie das Herzstück des ersten Abschnittes, den fast drei Kilometer langen Tunnel Rudersdorf.

Die S 7 ist in mehrfacher Hinsicht ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Zahlreiche Bauwerke wurden in einer besonders umweltschonenden Bauweise errichtet, Lärmschutzwände werden künftig als solche nicht erkennbar sein, weil sie begrünt werden und entlang der knapp 29 Kilometer langen Trasse hat die ASFINAG Ausgleichsmaßnahmen im Ausmaß von etwa 480 Hektar realisiert. Das ist mehr als das Sechsfache der gesamten Fläche, welche durch die S 7 selbst versiegelt wird. Die Ausgleichsflächen werden bis zum Ende der Lebensdauer der Schnellstraße von der ASFINAG betreut und bleiben somit der Natur erhalten!

Für die Bevölkerung der Gemeinden von Großwilfersdorf bis Heiligenkreuz bringt die S 7 nach der Gesamtfertigstellung im Jahr 2025 die lange erwartete Entlastung vom Durchzugsverkehr, insbesondere vom Schwerverkehr, der künftig nicht mehr durch die Wohnorte fährt.

Auch hinsichtlich Verkehrssicherheit bedeutet eine hochrangige Straße eine klare Verbesserung. Zudem entsprechen alle Anlagen der S 7 dem höchsten technischen Standard, Unterflurtrasse und Tunnel sind mit Pannenbuchten, Fluchtwegen, Videoüberwachung und Sensorik ausgestattet. Der Tunnel Rudersdorf verfügt auch über das akustische Tunnelmonitoring AKUT, mit dem untypische Geräusche schneller erkannt werden und im Notfall die Alarmierung der Rettungskräfte deutlich rascher erfolgen kann. „Die Eröffnung des Westabschnittes der S7 entlastet unsere steirischen Gemeinden in der Region wesentlich vom Durchzugsverkehr. Denn der Verkehr wird dorthin gebracht, wo er hingehört: Weg von Ortszentren, Schulen und Spielplätzen hin auf die Schnellstraße. „Ich bin überzeugt, dass die S7 eine Initialzündung für neue Betriebsansiedelungen und Arbeitsplätze in der Region sein wird“, so der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler. Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl: „Wir planen und bauen Autobahnen mit ökologischer Verantwortung. Die S 7 ist in dieser Hinsicht ein absolutes Vorzeigeprojekt im Hinblick auf Nachhaltigkeit, weil der Bau der S 7 von einer Vielzahl an Ausgleichsmaßnahmen flankiert wird. Wir haben Wälder mit einheimischen robusten Bäumen aufgeforstet, eigene Wiesen für bedrohte Tierarten angekauft, bepflanzt und für die Zukunft gesichert und Brutstätten für seltene Vogelarten sowie Gewässer für Amphibien angelegt. In Summe machen diese Flächen 480 Hektar aus, das ist mehr als das Sechsfache der gesamten Schnellstraßen-Fläche.“

Von der Baustraße bis zum Grenzübergang
Die S 7 Fürstenfelder Schnellstraße ist in zwei große Abschnitte und insgesamt in zehn Baulose aufgeteilt. Den ersten wesentlichen Schritt startete die ASFINAG im Dezember 2017 mit der Errichtung der Baustraße. Diese führt vom Knoten Riegersdorf parallel entlang der S 7-Trasse und diente dazu, den Baustellenverkehr großteils von öffentlichen Straßen fernzuhalten. Dadurch konnte die Belastung der Bevölkerung durch Baustellen-Fahrzeuge auf ein Minimum beschränkt werden.

Der erste Tunnel im Burgenland
Der Tunnel Rudersdorf ist so etwas wie das Herzstück des Westabschnittes der S 7. Er wurde auf etwa 1,1 Kilometer Länge in offener Bauweise errichtet. Das heißt, zuerst erfolgte der Erdaushub, danach wurden die Tunnelröhren gebaut. Etwa 1,9 Kilometer des Tunnels wurden in klassischer bergmännischer Bauweise mittels Baggervortrieb errichtet. Der Ausbruch stellte eine besondere Herausforderung dar, weil in diesem Gebiet vorwiegend Lockergestein anzufinden ist, also Tone, Sand, teilweise Kies.

Der Tunnel Rudersdorf ist so wie alle Tunnel der ASFINAG mit den besten Sicherheitsausstattungen (von Video über alles an Sensorik wie Brand, Trübsicht) versehen, auch mit dem akustischen Warnsystem AKUT.

Wesentliche Daten des neuen Tunnels:

Die Gesamtinvestition für die S 7 beträgt rund 900 Millionen Euro, etwa zwei Drittel davon entfallen auf den Abschnitt West.

480 Hektar Wald, Wiese, Gewässer für Tiere und Pflanzen
Die Fürstenfelder Schnellstraße ist vor allem im Hinblick auf die Umweltmaßnahmen ein Vorzeigeprojekt. Für alle Ausgleichsmaßnahmen zusammengerechnet investiert die ASFINAG fast 200 Millionen Euro. In Summe werden in der Steiermark und im Burgenland entlang der Trasse 480 Hektar Fläche Wald, Wiese und Gewässer verbessert, gesichert oder auch ganz neu angelegt. Für spezielle gefährdete Tier- und Pflanzenarten werden dadurch die Lebensräume für Jahrzehnte erhalten oder auch neu geschaffen.
Einzelne Maßnahmen im Detail:

In Summe sind es 840 besondere Auflagen zum Schutz von Menschen und Natur, welche die ASFINAG bereits umgesetzt hat, beziehungsweise bis zur Fertigstellung noch umzusetzen hat.

Überblick S 7 Fürstenfelder Schnellstraße
Die S 7 ist insgesamt knapp 29 Kilometer lang und in zwei Abschnitte unterteilt. Der 14,8 Kilometer lange Abschnitt West führt vom Knoten Riegersdorf bis Dobersdorf ins Burgenland. Die Trasse verläuft in Richtung Osten nördlich der Siedlungsbereiche von Großwilfersdorf, Altenmarkt und Fürstenfeld. Im Anschluss an das Tunnelportal Rudersdorf schließt die Trasse an den Ostabschnitt an. Errichtet werden zwei Fahrstreifen je Richtung (Gesamtbreite 28 Meter), zwei Tunnel (Unterflurtrasse Speltenbach mit ca. einem Kilometer, Tunnel Rudersdorf mit etwa drei Kilometer), insgesamt 24 Brücken zwischen zehn und fast 200 Metern Länge sowie Lärmschutzmaßnahmen im Ausmaß von 13.000 Quadratmetern.

Der Abschnitt Ost ist etwa 13,5 Kilometer lang und beginnt nach dem Tunnel Rudersdorf. Er verläuft nördlich von Dobersdorf und Königsdorf sowie weiter bei Eltendorf und Poppendorf bis zur Staatsgrenze. Bei Königsdorf wird zudem eine etwa 700 Meter lange Unterflurtrasse errichtet. Der Baustart für den Abschnitt Ost erfolgte im August 2020, die Fertigstellung ist Mitte 2025.

Quelle: Land Burgenland

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