vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 21, 2025
Ehemalige Feuchtgebiete können mit Initiative wieder reaktiviert werden - „Rückhalt von Wasser für positive Zukunft der gesamten Region unerlässlich“
Seitens des Hauptreferates Wasserwirtschaft im Amt der Burgenländischen Landesregierung wurden in den letzten beiden Jahren wasserwirtschaftliche Initiativen umgesetzt, mit dem Ziel, bestmöglich und effizient Grundwasser im Seewinkel zu halten. Nach Abschluss der entsprechenden Behördenverfahren wurden 15 provisorische Wehranlagen errichtet, weitere acht veraltete Wehranlagen wurden instandgesetzt. „Durch diese Projekte an mehreren Gräben wird der Abfluss von Wasser aus der Region verringert und weniger Grundwasser abgezogen. Wir sind auf einem guten Weg, mit diesen Schritten ehemalige Feuchtgebiete im Seewinkel nach Möglichkeit wieder reaktivieren zu können“, betont Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner anlässlich des Weltwassertags am 22. März.
Konkret wird das Wasser in den Gräben bis zu vorgegebenen Niveaus aufgestaut und es kommt zur Versickerung aus den Gräben in das Grundwasser. Damit es jedoch zu keinen Beeinträchtigungen in den Siedlungsgebieten oder ungeplanten Vernässungen von Grünflächen kommt, sind diesem Einstau Grenzen gesetzt. „Bei Hochwassergefahr werden die Wehranlagen vollständig geöffnet und das Wasser kann abfließen“, so Dorner. Während des wasserwirtschaftlichen Versuchs wird auch der Wasserstand in den Gräben und im Untergrund erfasst. „Dadurch soll eine Datengrundlage zur Evaluierung und Optimierung geschaffen werden, damit nach dem Versuch dauerhafte Einrichtungen an optimalen Positionen geplant und errichtet werden können“, erklärt der Landesrat.
In der Vergangenheit wurden Feuchtgebiete des Seewinkels mit Entwässerungsgräben und Drainagen trockengelegt, um Lebensmittel produzieren und die Versorgungssicherheit der Bevölkerung gewährleisten zu können. Grundwasserspiegel sind gesunken, einige Salzlacken sind verschwunden. Heute sieht man die damaligen Entwässerungsmaßnahmen differenzierter. Die verschiedenen Nutzer der Region (Siedlungen, Landwirtschaft, Natur, Nationalpark, Urlaubsgäste und BesucherInnen, Jagd...) haben sehr unterschiedliche Ansprüche, auch an das Grundwasser. Der Klimawandel macht die Situation nicht leichter. „Wir müssen daher den Spagat schaffen, dass jeder Tropfen so lange wie möglich in der Region bleibt, zugleich aber zu viel Wasser ungehindert abfließen kann“, skizziert der Landesrat die Herausforderung.
„Die Wiedervernässung von Feuchtgebieten“ und der Rückhalt von Wasser sei für eine positive Zukunft der besonders stark vom Klimawandel betroffen Regionen im Osten Österreichs unabdingbar, hielt Dorner weiters fest. Deshalb werde man dieses Programm auch in den kommenden Jahren mit Nachdruck umsetzen. Der Landesrat hob in dem Zusammenhang auch die wichtige Rolle der Bevölkerung hervor. „Jede Burgenländerin und jeder Burgenländer kann in ihrem bzw. seinen eigenen Handlungsbereich mit jeder noch so kleinen Maßnahme dazu beitragen, an dem Erhalt des guten Zustandes der Ressource Wasser mitzuwirken – denn diese ist nicht unerschöpflich, sondern steht uns nur begrenzt zur Verfügung“, so der abschließende Appell des Landesrats zum Weltwassertag.
Quelle: Land Burgenland