vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 05, 2020
Oberösterreich
Vom 2. bis 4. Oktober 2020 präsentierte die WearFair+mehr, Österreichs größte Nachhaltigkeitsmesse, in der Linzer Tabakfabrik mit rund 160 Ausstellenden innovative Ideen und Produkte für einen fairen und nachhaltigen Lebensstil. Gerade in den aktuellen Zeiten sei die Messe ein "Zeichen der Solidarität, um nach dem Lockdown den richtigen Teil der Wirtschaft wieder anzukurbeln", betont Geschäftsführer Wolfgang Pfoser-Almer.Die Sicherheitsvorkehrungen spielten dieses Jahr eine große Rolle. Knapp 30 Seiten umfasste das ausführliche Corona-Präventionskonzept, die das Stattfinden der Messe ermöglichte. Der verstärkte Online-Vorverkauf der Tickets vermied Warteschlagen an den Kassen und eine exakte Planung der BesucherInnenwege reduzierte Engstellen in den Messehallen.
Ein besonderes Highlight dieses Jahr: Die große Anzahl an Austellern aus dem Mühlviertel unter dem Dach des Vereins BioRegion Mühlviertel Über 20 Lebensmittelproduzenten präsentierten, was das Mühlviertel an biologischen Lebensmittel alles zu bieten hat: Vom klassischen Bio-Leinöl über Chilli-Saucen, Tees und Gewürzen, Pilzspezialitäten bis hin zu Fleischprodukten konnten sich die BesucherInnen quer durch das Mühlviertler Bio-Sortiment kosten. „Die biologische Wirtschaftsweise hat sich im Mühlviertel, auch aufgrund der geografischen Bedingungen, über Jahrzehnte gefestigt. Bäuerliche Direktvermarkter und der biologischen Wirtschaftsweise verschriebene Lebensmittelverarbeiter bringen authentische Produkte in besonderer Qualität und einzigartiger Vielfalt hervor. Den perfekten Rahmen, um die Menschen hinter diesen Produkten kennen zu lernen und mehr über die Herstellung zu erfahren, bietet die Messe WearFair+mehr. Die bäuerliche Produktion kommt mitten in die Stadt zu den KonsumentInnen. Dass die Bio-Region auch gleich das Catering übernommen hat, ist ein besonderes Ausrufezeichen für die regionale Kulinarik. Derartige sinnvolle Kooperationen seitens des Landes zu unterstützen, sehe ich als sehr lohnende öffentliche Aufgabe“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Gute Messen – regionales Essen!Die BioRegion Mühlviertel hat neben dem Gemeinschafts-Auftritt der Mitgliedsbetriebe 2020 auch erstmals die gastronomische Versorgung der MessebesucherInnen übernommen. Angefangen von klassischen Bio-Speisen aus dem Mühlviertel wie Speck- und Grammelknödel über Burger und bis hin zu veganen Eintöpfen und Gerichten wurde den BesucherInnen alles geboten, was das Herz begehrt. Die stellvertretende Obfrau des Vereins BioRegion Mühlviertel, Eva Eder, erklärt die Motivation dahinter: „Die WearFair hat sich in den letzten Jahren prächtig entwickelt. Ich habe es aber immer schon als unpassend empfunden, dass scheinbar kein regionaler Caterer mit oberösterreichischen Lebensmittel für die Messe zu finden war. Daher haben wir die Versorgung der BesucherInnen jetzt selbst in die Hand genommen, mit hochqualitativen Bio- Lebensmitteln aus der unmittelbaren Region – direkt vom Bauern. Damit setzen wir ein Statement ganz im Zeichen der Zeit. Eine Win-Win-Win Situation quer durch die Supply Chain vom Landwirt über den Messebesucher bis zur Messe selbst.“
Information Verein BioRegion MühlviertelIm Jahr 2000 hat es in Oberösterreich 2500 Bio-Bauern gegeben, 7,5 Prozent der Gesamtbetriebe. 2019 sind es 4800, fast das Doppelte; Aufgrund der generellen Abnahme der Betriebsanzahl beträgt der Bio-Anteil sogar bereits 20 Prozent. Weil die Höfe wachsen, wird schon auf 25 Prozent der Agrarfläche organisch-biologisch gewirtschaftet. Diese Zahlen entsprechend in etwa dem Bundesschnitt. Eine besondere Dichte an Bio-Betrieben findet sich im Mühlviertel. Mehr als 50 Prozent der oberösterreichischen Bio-Bauern sind hier zu finden und ergeben einen Anteil von über 35 Prozent der regionalen Landwirtschaft.Die besonders hohe Dichte an biologisch wirtschaftenden Betrieben und die regionale Vollversorgung haben auch zu einem gestärkten Selbstbild der BioRegion und seiner Menschen geführt, zum Wiedererkennen des Besonderen im Einfachen.Mit Mut und Entschlossenheit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit sowie der Freude am gemeinsamen Handeln konnte die BioRegion Mühlviertel aus einem Regionalentwicklungsprojekt, welches 2010 vom Land Oberösterreich initiiert wurde, herauswachsen und sich über die Region hinaus etablieren. Nun entwickelt sich die BioRegion Mühlviertel als starkes, innovatives Netzwerk weiter, das Produzenten, Verarbeiter und Konsumenten noch näher zusammenrücken lässt.Das Netzwerk BioRegion Mühlviertel umfasst 150 Mitgliedsbetriebe aus der landwirtschaftlichen Urproduktion, Bio-Direktvermarktung, Gastronomie und Hotellerie, Schulen, ökologisch wirtschaftende Handwerksbetriebe, gewerbliche Bio-Lebensmittelverarbeiter sowie über 400 Konsumenten.
Quelle: Land Oberösterreich