vonRedaktion Salzburg
AUGUST 05, 2021
Jetzt heißt es rasch handeln, um zukünftige Schäden zu verhindern
Engerlingschäden sind in ganz Oberösterreich ein Problem, besonders in der Grünlandregion Donau-Böhmerwald. Nach dem heuer erfolgten Flug haben die Maikäfer nun wieder ihre Eier in die Wiesen gelegt. Um eine nachhaltige Reduktion zu erreichen, müssen jetzt Gegenmaßnahmen erfolgen. Unterstützt durch eine Leader-Förderung hat die Maschinenring Rohrbach Verein & CoKG 2019 ein sogenanntes Cultan-Gerät für die Bekämpfung des Schädlings angekauft. Dieses gilt es nun auch zum Einsatz zu bringen.
„Ganz ähnlich wie beim Impfen gegen das Corona-Virus ist die Bekämpfung des Engerlings abhängig davon, dass möglichst alle Betroffenen teilnehmen. Das Injektions-Verfahren kann auch bei schwierigen Gelände-Verhältnissen genutzt werden, es muss aktuell im Dauereinsatz sein“, fordert Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger die Bäuerinnen und Bauern der Region auf, gegen die Engerlinge vorbeugend aktiv zu werden.
Der Maikäfer ist in unseren Breiten seit jeher anzutreffen. 20 Engerlinge pro Quadratmeter Boden sind vertretbar. In den letzten Jahren waren die Populationen in weiten Teilen Oberösterreichs jedoch deutlich über der Schadschwelle. So wurden die Grasnarbe und in weiterer Folge das Futter für die Tiere großflächig vernichtet. Vor allem in der Region Donau-Böhmerwald ist die Engerling-Population eine existenzbedrohende Gefahr für die Landwirtschaft. Um die Bäuerinnen und Bauern bei der Eindämmung des Befalls zu unterstützen, wurde im Jahr 2019 der Ankauf dieses Spezialanbaugerätes im Rahmen der Leader-Förderung vom Land Oberösterreich ermöglicht.
Neben der Bekämpfungsvariante mit Pilzgerste ist vor allem das Injektions-Verfahren von ArtisPro in der Maikäferbekämpfung von besonderer Bedeutung. Dabei wird eine mit Pilzen angereicherte Flüssigkeit direkt in den Boden eingebracht und damit die Entwicklung der Engerlinge gehemmt. Durch die punktuelle Ausbringung von Pilzen wird die Grasnarbe geschont und das Impfmittel gelangt direkt zu den Engerlingen. Durch eine Engerlingsbekämpfung im Jahr 2021 kann die Population der nächsten Jahre deutlich eingeschränkt und eine ansonsten notwendige Sanierung der Grünlandbestände verhindert werden.
„Das Cultan-Gerät wurde ursprünglich für die Ausbringung von Flüssigdünger entwickelt und kann auch auf Steilflächen genutzt werden, bei denen eine Neuanlage der Grasnarbe nur schwer möglich ist. Wenn das Gerät großflächig zum Einsatz kommt, ist wirklich eine Verbesserung der Situation möglich, daher war mir die öffentliche Unterstützung für den Ankauf auch ein großes Anliegen. Nun liegt es an den Bäuerinnen und Bauern der Region, eine möglichst flächendeckende Engerlingsbekämpfung zu erreichen“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Organisation über den Maschinenring Rohrbach
Die Maschinenring Rohrbach Verein & CoKG hat das Cultan-Gerät angekauft und übernimmt die Behandlung der Flächen im Komplettpaket. Alle interessierten Landwirtinnen und Landwirte sollen sich an Maschinenring Granitland unter der Tel. 05-9060-480 wenden, dieser macht dann einen Einsatzplan und koordiniert die Maschineneinsätze.
Quelle: Land Oberösterreich