vonRedaktion Salzburg
MAI 17, 2023
Wieder einmal versprechen die Atomlobby und ihr hörige Regierungen Großes. Diesmal wollen sie im Kampf gegen die Erdüberhitzung ‚helfen‘ und präsentieren dafür mit gewaltigem Werbeaufwand den Small Modular Reactor, kurz SMR, als ihren jüngsten Sprössling. Der hat aber bei Licht betrachtet schon mehr als 70 Jahre auf dem Buckel – und wurde trotzdem nie erwachsen: Intensiv beforscht seit den 1950er Jahren hat es keines der mehr als 130 verschiedenen SMR-Konzepte weltweit auch nur in die Nähe der Serienreife gebracht.
Die heute in den Linzer Redoutensälen stattfindende NEC 2023, die 10. Nuclear Energy Conference, deckt aus verschiedenen Perspektiven auf: Können solch ‚geschrumpfte‘ AKW je serienreif werden und das Klima retten? Oder ist diese "Schöne neue Atomwelt" nicht vielmehr ein Vorwand der Atomlobby, um sich via atomverseuchter Taxonomie-Verordnung staatliche wie auch private Finanzmittel zu erschleichen? Und wer zieht da besonders heftig an den Fäden – im Versuch, den Niedergang der Atomindustrie abzuwehren?
„Es ist höchste Zeit, dass Tschechien die Chance nutzt und bei der Erstellung des neuen Energiekonzepts, das die Zukunft des tschechischen Energiesektors bestimmen wird, die Alternativen zur Atomkraft ernsthaft prüft. Da völlig klar ist, dass große AKW-Blöcke nur mit massiver Staatsbeteiligung zu finanzieren sind und die europäischen Bauprojekte von jahrelangen Verzögerungen geprägt sind, setzt man auf die vermeintliche Wunderlösung Small Modular Reactors. Diese sind Schwerpunktthema bei der heurigen Nuclear Energy Conference der Oö. Anti-Atom-Vereine, bei der die ‚Schöne neue Atomwelt‘ von Expertinnen und Experten einem Reality Check unterzogen wird“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.
Auf dem Programm der NEC 2023 stehen spannende Vorträge von hochkarätigen Gästen aus dem In- und Ausland: Friederike Frieß (Universität für Bodenkultur, Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften, Wien), Matthias Englert (Ökologie Institut Darmstadt), Old?ich Sklená? (Klimaexperte am AMO - Institut für internationale Angelegenheiten in Prag), Günter Hermeyer (Uranium Network, Don't Nuke the Climate) und Christiana Mauro (Expertin für Bürger- und EU-Recht, Senior Advisor am Biosphere Institute Genf).
Quelle: Land Oberösterreich