Vorarlberg: LR Rauch: „Vorrang für grenzüberschreitende nachhaltige Mobilität“

vonRedaktion International
AUGUST 27, 2020

Foto: Sven Daniel Beham, Donnerstag, 27. August 2020

Foto: Sven Daniel Beham, Donnerstag, 27. August 2020

Foto: Sven Daniel Beham, Donnerstag, 27. August 2020

Mobilitätslandesrat referierte anlässlich der 13. Tagung zum Betrieblichen Mobilitätsmanagement in Liechtenstein

Vaduz (VLK) – Über die Zukunft des Öffentlichen Verkehrs in Vorarlberg hat Mobilitätslandesrat Johannes Rauch am Donnerstag (27. August) anlässlich der jährlichen Liechtensteiner Tagung zum Betrieblichen Mobilitätsmanagement in Vaduz referiert. „Schaffe das Angebot und du bekommst die Nachfrage“, stellte Rauch mit Blick auf den zunehmenden ÖPNV-Umstieg der Bevölkerung klar. Zur Sprache brachte der Landesrat auch das grenzüberschreitende Projekt S-Bahn Liechtenstein, das am Wochenende im Fürstentum zur Abstimmung steht. „Für die klimafreundliche Mobilität im Vierländereck hat das Vorhaben eine enorme Bedeutung“, sagte Rauch.

Für Vorarlberg konnte der Landesrat in Sachen Öffentlicher Verkehr eine sehr positive Bilanz vorlegen. Schon 75.000 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger besitzen eine Jahreskarte des Vorarlberger Verkehrsverbunds (VVV). Das im Juli 2019 beschlossene Mobilitätskonzept für Vorarlberg setzt auf eine weitere Steigerung der nachhaltigen Mobilität. So soll bis 2030 der Anteil des Öffentlichen Verkehrs von 14 Prozent auf 16 Prozent und der Radverkehrsanteil von 16 Prozent auf 21 Prozent gesteigert werden. Dafür würden die Mobilitätsangebote weiter konsequent ausgebaut, verdeutlichte Rauch.

Das Rückgrat des Öffentlichen Verkehrs in Vorarlberg bildet die Schiene. Neben dem Ausbau der Bahninfrastruktur im Rheintal-Walgau und dem Ausbau der Strecke von Lauterach nach St. Margrethen stellt eine leistungsfähige S-Bahn nach Liechtenstein ein zentrales Zukunftskonzept dar. Bei 8.500 täglichen Arbeitspendlerinnen und -pendlern zwischen Vorarlberg und Liechtenstein wird dem Projekt hohes Potential eingeräumt. Umso mehr hoffe Vorarlberg auf einen positiven Ausgang der Abstimmung, bekräftigte der Landesrat. Das Projekt sei eine wesentliche Investition in die Zukunft der Region und stelle in Zeiten von Corona auch eine wichtige Entscheidung für die klimafreundliche Ankurbelung der Konjunktur dar. Neben den Fahrgästen würde von der besseren Anbindung vor allem auch der Wirtschaftsstandort profitieren, insbesondere durch die Verringerung von Verkehrsüberlastung und der Verringerung des Stellplatzbedarfs bei den Unternehmen von Weltrang.

Liechtensteins Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch stellte bei der Veranstaltung das neue Mobilitätskonzept für Liechtenstein vor. Bis 2030 soll ein Mix von 48 Maßnahmen umgesetzt werden. Diese beinhalten konkrete Verbesserungen für den öffentlichen Verkehr, den motorisierten Individualverkehr sowie für Radfahrer und Fußgänger. Bei der Tagung trafen rund 90 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft zusammen, um sich über aktuelle Projekte und Entwicklungen zur nachhaltigen Mobilität zu informieren.

Enger Austausch seit Jahren
Vorarlberg und Liechtenstein sind im Rahmen von grenzüberschreitenden Mobilitätsprojekten schon mehrere Jahre im engen Austausch. Das Projekt „PEMO-Nachhaltige Pendlermobilität“ zwischen Vorarlberg, Liechtenstein, St. Gallen und Deutschland hat wichtige Maßnahmen zur Förderung gesunder und umweltfreundlicher Pendler-Mobilität geschaffen. Darauf aufbauend soll mit dem Projekt AMIGO nun eine Verknüpfung des betrieblichen Mobilitätsmanagements mit betrieblichem Gesundheitsmanagement forciert werden. Landesrat Rauch ist sich sicher, dass grenzüberschreitende Kooperationen ein wichtiger Schlüssel für die Lösung der Mobilitätsprobleme im Rheintal sind.

Der zweite Teil der Tagung widmete sich dann dem Thema, welche Auswirkung die Corona-Krise auf die Mobilität in der Schweiz hat. Joseph Molloy, von der ETH-Zürich zeigte auf, dass die Menschen während des Lockdown verstärkt aufs Fahrrad umgestiegen sind. Die Benützung des Öffentlichen Verkehrs ging während dieser Zeit stark zurück. Nach dem Lockdown sind die ÖV-Zahlen wieder gestiegen. Züge werden während der Stoßzeiten immer noch vermieden.

Quelle: Land Vorarlberg

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