vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 20, 2021
Produktion in Breitenbrunn hat Fahrt aufgenommen - stete Ausweitung geplant
Ritter Sport kaufte im Mai 2020 das ehemalige Mars-Werk in Breitenbrunn. Mit 15. Jänner 2021 wurde mit der Produktion begonnen, 5.700 Tonnen Schokolade werden 2021 erzeugt. „Die Übernahme des Mars-Werkes durch den deutschen Familienbetrieb war wichtig für den Wirtschaftsstandort Burgenland und die Arbeitsplätze in der Region“, sagte Arbeitsmarkt- und Wirtschaftslandesrat Dr. Leonhard Schneemann bei einem Betriebsbesuch in Breitenbrunn am 19. Oktober 2021.
Mars hatte die Schließung des Werkes mit über 70 Beschäftigten für Ende 2019 angekündigt. „Mit der Übernahme des Werkes durch Ritter-Sport blieben diese Jobs erhalten und mit der Produktionsausweitung wurden neue geschaffen“, so Schneemann nach einem Gespräch mit den Unternehmensvertretern Michael Bock und Hannes Huszar. „Das Land unterstützt Unternehmen nicht nur bei einer Neugründung. Mit der Wirtschaftsagentur Burgenland GmbH helfen wir auch Betrieben bei Übernahmen, so wie dies hier bei Ritter Sport passiert ist.“ Aktuell sind 75 ArbeitnehmerInnen an dem Standort beschäftigt, davon sind 50 MitarbeiterInnen in der Produktion tätig. In Österreich macht die Firma rund 15 Mio. Euro Umsatz pro Jahr, rund zehn Prozent davon steuern die Breitenbrunner "Amicelli" bei.
„Trotz Rekordbeschäftigung im Burgenland und sinkender Arbeitslosigkeit stehen wir auf dem Arbeitsmarkt vor großen Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf fehlende Fachkräfte für die Wirtschaft und Industrie.“ Deshalb hat das Land Burgenland gemeinsam mit AMS, Wirtschaftskammer (WK) Burgenland und Industriellenvereinigung (IV) Burgenland eine Fachkräfte-Offensive ins Leben gerufen. Ziel ist es, gemeinsam dem Fachkräftemangel - neben bereits bestehenden Maßnahmen - mit einem neuen Modell gezielt entgegenzuwirken. „Im Burgenland haben wir derzeit die Situation, dass wir einerseits Beschäftigungsrekorde verzeichnen und gleichzeitig freie Arbeitsplätze haben. Andererseits ringen die Betriebe um Fachkräfte. Wir haben daher ein österreichweit einzigartiges Projekt initiiert, in dem Fachkräfte rasch und zielgerichtet für die burgenländische Wirtschaft und Industrie ausgebildet werden“, betonte Schneemann. „Mit diesen Maßnahmen können wir Unternehmen im Burgenland wie Rittersport in Breitenbrunn unterstützen das nötige Personal zu finden.“
Die September-Daten vom burgenländischen Arbeitsmarkt bestätigten den Trend der vergangenen Monate nach der Corona-Pandemie: Die Zahl der Arbeitslosen ist um fast ein Viertel im Vergleich zu September 2020 gesunken. Mit 7.124 Arbeitslosen sind es um 19,4 Prozent weniger. „Damit befinden wir uns mit einer Arbeitslosenquote von sechs Prozent unter dem Vorkrisenniveau im September 2019“, sagte der Landesrat. Das beweist, dass auf die richtigen Maßnahmen gesetzt wurde, um die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt zu stärken“, so Schneemann.
Das 1912 gegründete Familienunternehmen mit Hauptsitz im schwäbischen Waldenbuch sowie Tochtergesellschaften in weiteren internationalen Märkten beschäftigt heute rund 1.600 Mitarbeiter und erzielte 2019 einen Umsatz von 480 Millionen Euro. Als erster und bislang einziger großer Tafelschokoladenhersteller bezieht die Alfred Ritter GmbH & Co. KG für das gesamte Sortiment ausschließlich zertifiziert nachhaltigen Kakao. Die bunten Schokoladenquadrate der Marke Ritter Sport werden in über 100 Ländern verkauft. Am Standort Breitenbrunn werden die mit Haselnusscreme gefüllten Waffelröllchen "Amicelli", seit März Rum Knusperstücke und ganz neu auch jene mit Gin und seit Juni vegane Schokolade im bekannten quadratischen Format produziert. Der Rückzug von Mars in Breitenbrunn war im Mai 2020 für Ritter Sport zur richtigen Zeit gekommen, denn das Stammwerk in Waldenbuch/Deutschland war an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen. Breitenbrunn im Bezirk Eisenstadt Umgebung ist der erste Produktionsstandort abseits des Stammwerks. Übernommen wurden von Mars teilweise Maschinen, teils stammen diese auch aus Waldenbuch. In der "Amicelli"-Herstellung wurde etwa der gasbetriebene Ofen durch ein strombetriebenes Gerät ersetzt.
Quelle: Land Burgenland