vonRedaktion Salzburg
JULI 05, 2023
Burgenlands Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann zieht Bilanz über ein Jahr Vorsitz bei der Sozialreferentinnen- und Sozialreferenten-Konferenz und übergibt an Kärnten
Nach einem Jahr Vorsitz übergibt das Land Burgenland unter Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann nun an Kärnten und Landesrätin Beate Prettner. „Die vergangenen Jahre haben uns deutlich vor Augen geführt, wie wichtig ein funktionierendes Pflegesystem ist und zeigt auch die Notwendigkeit des ständigen Austauschs und der engen Abstimmung zwischen den Bundesländern. Schließlich haben alle Länder mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen und diese liegen auf der Hand. „Die große Herausforderung der kommenden Jahre wird die Gewährleistung der Versorgung aller Pflegebedürftigen. Um dieses klar definierte Ziel zu erreichen müssen alle Länder gemeinsam an einem Strang ziehen. Nur so können wir dies sicherstellen und die aktuellen Probleme auch lösen“, zieht Burgenlands Sozial-Landesrat Leonhard Schneemann anlässlich der Übergabe des Vorsitzes der Sozialreferentinnen- und Sozialreferenten-Konferenz Bilanz.
Das Jahr unter dem Vorsitz des Burgenlandes war geprägt von vielen bedeutenden Themen. Intensive Abstimmungen mit den Ländern bedurfte eines der wichtigsten Themen des Jahres: Die Umsetzung des Entgelterhöhungs-Zweckzuschusses, also dem Gehaltsbonus in Höhe von 2.460 Euro jährlich für Pflegekräfte. Damit garantiert man nun, dass alle Fachkräfte in ganz Österreich gleich zu behandeln – denn eine Pflegekraft hat im Burgenland den gleichen Stellenwert wie in Vorarlberg. Ähnlich intensiv waren die Gespräche für die Umsetzung des Pflegeausbildungszuschusses – in Höhe von 600 Euro pro Monat und Auszubildendem.
Ebenso essentiell: Die Rekrutierung von Pflegepersonal aus Drittstaaten. Der Bedarf an Pflegekräften nimmt laufend zu. Einerseits stehen wir vor einen großen Pensionierungswelle, andererseits braucht es deutliche bessere Arbeitsbedingungen für angehende Pflegekräfte. Doch das allein wird nicht reichen. Schneemann: „Allein durch Ausbildungen werden wir den Bedarf an Pflegekräften in den kommenden Jahren nicht mehr decken können. Hier müssen wir auf Kräfte aus Drittstaaten zurückgreifen. Damit gehen Erleichterungen für alle Länder einher. Denn jedes Land arbeitet bereits aktuell mit unterschiedlichen Ländern und Kooperationspartnern daran.“
In Zuge dieser Entwicklungen braucht es auch Nostrifikationserleichterungen für Pflegeberufe. Die Nostrifikation und der bürokratische Weg müssen daher entsprechend vereinfacht werden. In enger Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich arbeitete man an der Ausweitung von Tätigkeiten der Sozialbetreuungsberufe (Heimhilfe). Dadurch sollen Heimhilfen umfangreicher eingesetzt werden können. Parallel dazu wurden auch von Bundesseite Arbeitsgruppen geschaffen, um im Pflegebereich intensiv Überlegungen zu erstellen. Eine dieser Arbeitsgruppe legt den Fokus auf das Pflegepersonal und wurde bzw. wird noch vom Land Burgenland geleitet.
Die Pflege und Betreuung zuhause sollen die Verbesserung der 24-Stunden-Betreuung länger ermöglichen. „Damit kommt man nicht nur den Wunsch der Menschen nach so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden betreut zu werden nach, sondern entlastet auch die stationäre Pflege. Dabei leisten auch die Bundesländer einen enormen finanziellen Beitrag. Immerhin finanzieren die Länder zu 40 Prozent die Kosten für die Bundesförderung mit“, erläutert der Soziallandesrat. Neben dem Bereich Pflege und Betreuung brachte man auch im Bereich Sozialhilfe und die Behindertenhilfe Maßnahmen auf Schiene. So führte man erfolgreiche Gespräche zur Vermeidung von Armut, der Wohnungssicherung in Zeiten der Teuerungskrise, der Umsetzung bzw. Novellierungen in der Sozialhilfe durch das SHGG des Bundes, der Schaffung eines Inklusionsfonds für Behindertenhilfe oder der österreichweiten Angleichung der Persönlichen Assistenz.
„Das Jahr unter burgenländischen Vorsitz Jahr war geprägt von vielen bedeutenden Themen. Da waren viele heiße Eisen dabei, aber wir haben konstruktiv an Lösungen gearbeitet und damit gewährleistet, dass die Pflege und Betreuung in allen Ländern abgesichert wird und auch in Zukunft optimal aufgestellt ist. Derartige Herausforderungen im Bereich der Pflege lassen sich nur gemeinsam bewältigen“, unterstreicht Schneemann abschließend und bedankt sich bei seinen Kolleg:innen aus den Ländern für die gute Zusammenarbeit.
Quelle: Land Burgenland