Die Tage sind kürzer und die Gefahr des Zusammentreffens mit Wildtieren steigt stark an. Zudem verschiebt sich die Hauptverkehrszeit in die Dämmerung oder Dunkelheit, wo viele Tiere besonders aktiv und die Sichtverhältnisse schwer einzuschätzen sind. Besondere Aufmerksamkeit ist auf Straßen entlang von Waldrändern geboten. Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner bittet Autofahrerinnen und Autofahrer um Rücksicht, um Kollisionen zu vermeiden: „Wild quert selten einzeln die Straße, dem ersten Tier folgen meist weitere. Die Kräfte, die bei einer Kollision mit Wild auf das Fahrzeug einwirken, sind gewaltig. So beträgt das Aufprallgewicht eines Wildschweins mit 80 kg Körpergewicht auf ein 50 km/h schnelles Auto 2.000 kg, also 2 Tonnen“.
Die Statistik Austria veröffentlicht jährlich eine Jagdstatistik. Auch das Fallwild durch den Straßenverkehr wird darin aufgelistet. Über 15.550 Wildunfälle ereigneten sich demnach im Jagdjahr 2019/2020 auf Oberösterreichs Straßen.
Aufteilung auf die Bezirke:
Linz Stadt 170
Steyr Stadt 80
Wels Stadt 43
Braunau 1.779
Eferding 552
Freistadt 664
Gmunden 617
Grieskirchen 2.936
Kirchdorf a.d. Krems 565
Linz Land 977
Perg 595
Ried i.I. 1.297
Rohrbach 655
Schärding 1.461
Steyr Land 700
Urfahr Umgebung 612
Vöcklabruck 614
Wels Land 1.268
Eine zielgerichtete und innovative Maßnahme zur Steigerung der Verkehrssicherheit bilden optische und akustische Wildwarngeräte. Das Land Oberösterreich hat deshalb in Abstimmung mit dem OÖ. Landesjagdverband und durch Unterstützung von Versicherungsunternehmen das langjährige Projekt Wildschutz gestartet. Seither werden Oberösterreichs gefährlichste Straßenabschnitte langfristig und Stück für Stück mit Wildwarngeräten ausgestattet. Das schützt sowohl die Sicherheit im Verkehr als auch die Sicherheit der Wildtiere. Mittlerweile ist rund jeder zehnte Kilometer des Landesstraßennetzes, also über 600 Straßenkilometer, durch solche Wildwarngeräte gesichert. Unter http://www.doris.at/url/wildwarner erhält man eine grafische Übersicht der Streckenabschnitte, an denen Wildwarner angebracht sind.
„Durch den Einsatz von Wildwarnern können Wildunfälle durchschnittlich um rund 70 Prozent reduziert werden. Von 2011 bis 2019 wurden dadurch etwa 16.000 Wildunfälle verhindert. Dank bester Zusammenarbeit der jeweils lokalen Jägerschaft, welche die Strecken kontrolliert, den Straßenmeistereien und den Versicherungen als Finanzierungspartner konnte dieses gute Ergebnis erzielt werden“, unterstreichen Landesrat Mag. Günther Steinkellner, der Geschäftsführer des Landesjagdverbandes, Mag. Christopher Böck, sowie Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner abschließend.