vonRedaktion Salzburg
AUGUST 10, 2020
Oft können unnötige Unfälle verhindert werden, indem einfache Verkehrsregeln befolgt werden. Das Infrastrukturressort stellt die Bewusstseinsbildung zur Unfallprävention in den Fokus. Kommunikationsschwerpunkte zum Thema Blinken, Ablenkung, Angurten, Alkohol- und Drogenmissbrauch sind dabei die Kernthemen. Zusätzlich soll ein Verkehrssicherheitspreis das Engagement auf eine breite Ebene stellen.
„Es ist eine traurige Bilanz, die am vergangenen Wochenende verzeichnet wurde. Zwei Todesopfer und zahlreiche schwerverletzte Verkehrsteilnehmer sind zu beklagen“, so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
In Schalchen im Bezirk Braunau kam in der Nacht zum Samstag ein 32-jähriger Ungar ums Leben. Er war mit einem 27-jährigen Landsmann unterwegs, der den Unfallwagen, einen nicht zum Verkehr zugelassenen Audi, lenkte. Auf der Braunauerstraße touchierte der Lenker in einer Rechtskurve den Randstein und prallte in den Gegenverkehr. Anschließend durchstieß der Wagen eine Gartenmauer und prallte folgenschwer gegen ein Haus. Die Hausbewohnerin hatte riesiges Glück, da sie nur wenige Meter von der Einschlagsstelle entfernt nächtigte. Der Fahrzeuglenker wurde schwer verletzt. Der 32-jährige Beifahrer war nicht angeschnallt und verstarb noch an der Unfallstelle. „Tagtäglich ereignen sich viele Unfälle auf unseren heimischen Straßen, die mit Unvernunft in Zusammenhang stehen. Trotz Gurtpflicht gibt es immer noch viele Autofahrerinnen und Autofahrer die das Anschnallen verweigern. Gerade das Angurten kann bei schlimmen Unfällen über Leben oder Tod entscheiden“, so Steinkellner.
Folgenschwer endete auch ein Motorradausflug für einen 59-jährigen Deutschen. Auf der Lamprechtshausener Bundessstraße (Bezirk Braunau) wollte dieser zwei vor ihm fahrende Autos überholen. Einer der beiden Fahrzeuglenker bog nach links ab, weshalb es zur Kollision kam. Für den Motorradfahrer kam jede Hilfe zu spät. Eine ähnliche Unfallsituation gab es auch in Altmünster im Bezirk Gmunden. Auf der B145 gipfelte ein Überholmanöver eines Motorradfahrers in einem Unfall, nachdem das überholte Auto nach links in eine Zufahrt abbog. Der Motorradfahrer wurde mit schweren Verletzungen ins Klinikum Vöcklabruck gebracht. „Blinken ist eine wichtige Kommunikationsform auf den Straßen und verhindert Kollisionen. Nicht- oder Falschblinken kann hingegen fatale Folgen haben“, unterstreicht Steinkellner.
Der Blick aufs Handy wurde vermutlich einer 22-Jährigen aus dem Bezirk Rohrbach auf der Hansberg-Landesstraße in St. Veit im Mühlkreis zum Verhängnis. Aufgrund der Bedienung des Smartphones geriet die Dame in den Gegenverkehr wo ihr ein Linienbus entgegenkam. Die junge Frau verriss ihr Fahrzeug nach rechts und überschlug sich anschließend. Mit schweren Verletzungen wurde sie mit dem Rettungshubschrauber ins Keppler Uniklinikum gebracht. „Nach wie vor ist die Ablenkung die Hauptunfallursache auf Österreichs Straßen. Jeder dritte tödliche Unfall entsteht durch Ablenkung oder Unachtsamkeit. Es ist ein wichtiger Prozess, die Gefahren, welche bspw. durch die Handynutzung während der Fahrt einhergehen, zu beleuchten und auf potentielle Folgen zu sensibilisieren. Das Motto Lenken statt Ablenken gilt es im Kopf zu manifestieren“, ist Landesrat Steinkellner überzeugt.
Auch Alkoholdelikte wurden im Rahmen einer Schwerpunktaktion im Großraum Linz am vergangenen Wochenende registriert. Im Bezirk Braunau ereignete sich ein Zusammenstoß zwischen einem 78-jährigen Fahrzeuglenker und einem 16-jährigen Mopedfahrer. Beim Jugendlichen wurden 1,48 Promille im Blut festgestellt.
Bei einem ständig zunehmenden Mobilitätsbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger ist es wichtiger denn je, weiterhin gezielt über die am einfachsten zu vermeidenden Verkehrsunfälle aufzuklären und zu sensibilisieren. Um das Bewusstsein möglichst vieler Verkehrsteilnehmer/innen zu erreichen, ist es notwendig potentielle Gefahrenbereiche zu kommunizieren und einfache Lösungsmöglichkeiten darzulegen. „Genau diesen Weg werden wir einschlagen. Im Rahmen der heutigen Regierungssitzung wurden Schwerpunktaktivitäten zu den Themenbereichen Angurten, Alkohol und Drogen, Blinken sowie Ablenkung beschlossen. Um darüber hinaus auch das Engagement in Punkto Verkehrssicherheit auf eine breite Ebene zu stellen, wird im kommenden Jahr erstmals der Verkehrssicherheitspreis des Landes OÖ vergeben“, unterstreicht Steinkellner das Engagement zur Steigerung der Verkehrssicherheit. Daran teilnehmen können alle in OÖ ansässigen Vereine, Unternehmen, Private, Gemeinden und Schulen, die durch ihre Ideen, Projekte, Aktivitäten und Maßnahmen die Verkehrssicherheit förderten und fördern.
Quelle: Land Oberösterreich