vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 20, 2022
ÖBB und BMK müssen ihre Baustellen so planen, dass das ÖV-Angebot in den Regionen nicht darunter leidet.
Die ÖBB-Personenverkehr AG hat für das Fahrplanjahr 2023 den Railjet wie bisher mit einem Halt in Vöcklabruck geplant. Aufgrund von Bauarbeiten ist eine Zuweisung des Halts im Zuge der Trassenkoordinierung derzeit noch ungewiss. Hintergrund ist, dass die ÖBB-Infrastruktur AG Baumaßnahmen auf der Westbahnstrecke vorbereitet, durch die sich Verspätungen im Bahnverkehr ergeben können. Zur Sicherung der Fahrplanstabilität schlägt die ÖBB-Infra vor, den RJ-Halt in Vöcklabruck ausfallen zu lassen. Die ÖBB-Personenverkehrs AG hingegen will den Halt beibehalten und nimmt mögliche kleine Verspätungen in Kauf. Dazu läuft derzeit ein offenes Verfahren bei der Schienen-Control Kommission als übergeordnete, unabhängige Schlichtungsstelle, das bis Ende September abgeschlossen sein soll. Der Railjet mit Halt in Vöcklabruck bildet das Rückgrat des Nahverkehrs in der Region
Ein Entfall hätte massiv negative Auswirkungen auf die darauf speziell angepassten Regional- und Stadtbusbusverkehre im Bezirk Vöcklabruck, im Raum Gmunden Nord, Wels Süd, auf die Attergau-Bahn und auf die in beide Richtungen anbindende Kammerer Bahn. Aus Sicht des Landes OÖ ist es daher unbedingt erforderlich, dass der Railjet-Halt in Vöcklabruck erhalten bleibt. Den Halt wegen der Befürchtung, dass es vereinzelt zu Verspätungen kommen könnte, entfallen zu lassen, ist klar abzulehnen. Die negativen Auswirkungen auf Schüler/innen und Pendler/innen wären fatal. „Selbstverständlich sind Baumaßnahmen zur Weiterentwicklung der Bahnstrecken von großer Wichtigkeit. Es liegt aber in der Verantwortung des Bundes und der ÖBB-Infra die Abwicklung der Baumaßnahmen so zu gestalten, dass der für Schülerinnen und Schüler sowie Pendlerinnen und Pendler so bedeutende Regionalverkehr aufrechterhalten werden kann. Eine derartige Situation wie wir sie jetzt in Vöcklabruck haben, ist inakzeptabel“, so Landesrat Mag. Günther Steinkellner.
Bei der heutigen Landesverkehrsreferentenkonferenz wurde ein einstimmiger Beschluss der Bundesländer gefasst, dass der Bund dafür sorgen soll, dass die Bauarbeiten an überregionalen Bahnstrecken so ausgeführt werden sollen, dass deren Auswirkungen auf das bestehende Angebot im Fern- und Regionalverkehr so gering als möglich gehalten werden. „Für die Zukunft muss jedenfalls gesichert sein, dass der Bund alles tut, um negative Auswirkungen auf das ÖV-Angebot der Bundesländer zu verhindern. Die Länder und Verkehrsverbünde müssen auch rechtzeitig eingebunden werden, um entsprechend reagieren zu können“, führt Landesrat Mag. Steinkellner aus.
Quelle: Land Oberösterreich