vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 23, 2022
Maßnahmen des Infrastrukturressorts sollen mehr Lebensqualität und Sicherheit für Anrainer bringen
Landesrat für Mobilität und Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner empfing in dieser Woche die Innviertler Standortgemeinden Kirchdorf (Bezirk Ried), Altheim, Weng, und Moosbach (Bezirk Braunau), die von der Verkehrslast auf der B148 stark betroffen sind. Anlass des Termins war die erhebliche Verkehrszunahme auf der B148, die sich vor allem durch den schleppenden Ausbau der deutschen A94 ergeben hat. Landesrat Steinkellner zeigte im Rahmen des Termins großes Verständnis für die verkehrsgeplagten Anwohner. Besonders die hohe Anzahl des Mautausweichverkehrs gilt es fortan bestmöglich zu unterbinden: „Die LKW-Kontrollen der Exekutive haben gezeigt, dass rund jeder dritte LKW auf der B148 unrechtmäßig unterwegs ist. Unsere Landesstraßen sind für solche Frequenzen nicht ausgerichtet und sowohl Anrainer als auch unsere Infrastruktur haben darunter zu leiden. Die Abkürzung auf parallelführenden Landesstraßen zur Einsparung von Maut ist gesetzlich nicht erlaubt. Wir haben unsere Infrastruktur und Kontrolldichte entsprechend angepasst, um hier einen Riegel vorzuschieben.“
Neben den erhöhten Kontrolltätigkeiten am neuen LKW-Kontrollplatz in Kirchdorf fasste Steinkellner weitere Maßnahmen in seinem Handlungsspielraum zusammen, die bereits gesetzt wurden oder in Umsetzung gehen:
• 70er und Überholverbot für mehrspurige Kraftfahrzeuge auf der B148 Die BH Braunau hat bereits aus der Ortschaft Elling die seit einigen Jahren bestehende Geschwindigkeitsbeschränkung 70 km/h und das Überholverbot für mehrspurige Kraftfahrzeuge bis in die Ortschaft Leithen erweitert. Diese Maßnahmen sollen ein Überholen an den zahlreichen Ausfahrten und im Bereich der Bushaltestelle Leithen verhindern. Mit der Erweiterung der Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 70 km/h soll darüber hinaus ein flüssigerer Verkehrsablauf gewährleistet werden. Ebenso sollen Ein- und Abbiegevorgänge leichter ermöglicht werden.
• Radar Eine Geschwindigkeitsüberwachungsanlage (Radar) im Ortsteil Elling (Gem. Weng) wird installiert und voraussichtlich Ende Januar 2023 einsatzbereit sein.
• Brief StaatsministeriumEbenfalls suchte man vertiefenden Kontakt mit dem bayrischen Staatsministerium. Ziel ist es mittels regelmäßiger Korrespondenz, Informationen über den Fortschritt und die aktuelle Zeittangente des Autobahnausbaus A94 zu erhalten. Weiterführend soll es auch Gespräche zum Thema Mautausweichverkehr auf die B148 mit den bayrischen Verantwortungsträgern geben.
• Verbesserung neuralgischer KnotenDa die beiden Kreuzungen Knoten Altheim West und Knoten Hargassner immer wieder überlastet sind und sich auch regelmäßig Unfälle ereignen, wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Bei dieser Studie werden sämtliche Knotenformen geprüft und ein Variantenvergleich mit Wirkungsanalyse erstellt. Ziel ist es die Kreuzungen zu entlasten, Rückstauungen zu vermeiden und einen sichereren Verkehrsfluss zu schaffen. Auch die Moserkreuzung wurde genauer angesehen. Hier wird eine niveaufreie Lösung der Kreuzung derzeit geprüft.
• Errichtung LKW-KontrollplatzDer neue LKW Kontrollplatz befindet im Gemeindegebiet von Kirchdorf am Inn (Bezirk Ried). Er wurde von der Straßenmeisterei Obernberg im Sommer 2022 errichtet. Seit August finden zahlreichen Kontrolltätigkeiten auf der B148 statt. Die Kontrollen sollen weiter, in einer hohen Intensität durchgeführt werden, um die überdurchschnittlichen Quoten des Mautausweichverkehrs deutlich reduzieren zu können. Insgesamt wurden im heurigen Jahr bereits rund 2.500 LKW kontrolliert.
„Mit den gesetzten Maßnahmen haben wir unsere Möglichkeiten ausgeschöpft. Mit der Geschwindigkeitsüberwachung und der hohen Kontrolldichte werden wir mittelfristig auch einen Effekt erzielen“, ist sich Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner sicher.
Auch der Bund ist gefordertSteinkellner sieht ebenfalls den Bund in der Verantwortung, um Verbesserungen im Innviertel zu erzielen. Aufgrund der Grenzkontrollen zu Bayern auf der A1 und der A8 entstehen entsprechende Wartezeiten und Rückstauungen. Diese wirken sich wiederum negativ auf die B148 aus, die bei den Navigationsdienstleistern Google-Maps, TomTom, etc. als Ausweichoption aufscheint. Generell ist die Innkreisautobahn die mit dem LKW-Verkehr stärkst frequentierte Autobahn Österreichs, unterstreicht Steinkellner: „Rund 3,6 Millionen LKW verkehren hier jährlich. Das ist mehr als am Brenner. Leider ist die Autobahn lediglich zweispurig ausgebaut und stößt an die Belastungsgrenze. Wenn sich LKW überholen, kommt es rasch zu Staueffekten und somit auch zu Verlagerungen auf die B148.“
• 3 streifiger Ausbau A8 Steinkellner appelliert deshalb, an einem Autobahnausbau auf der A8 festzuhalten um somit die infrastrukturellen Voraussetzungen für einen flüssigen Verkehr zu schaffen. „Ein dreispuriger Ausbau der Autobahn würde Entlastungen schaffen. Diese Pläne sorgen aber beim BMK für keine Zustimmung“, so Steinkellner.
Beim gemeinsamen Termin stand die Konstruktivität im Fokus. Gegenseitige Argumente wurden ausgetauscht und Standpunkte erörtert. Schließlich war man im Bestreben, die Situation zu verbessern, geeint. Neben kurz- und mittelfristigen Knotenverbesserungen wurden auch langfristige Umfahrungspläne im Bereich Elling eingefordert, welche von Seiten des Landes untersucht werden.
Quelle: Land Oberösterreich