vonRedaktion Salzburg
JULI 03, 2022
LandesumweltreferentInnenkonferenz in Wien
Wien (VLK) – Bei der heute (Freitag) statt gefundenen Landesumwelt- und LandesnaturschutzreferentInnenkonferenz (LURK) wurde ein breiter Fächer an Themen behandelt: Von Abfallvermeidung und – entsorgung, über Bodenaushub, Verbesserung der Luftqualität im Verkehr und Ernährung zu Atomkraft, Bodenschutz und Biodiversität. „Die Bandbreite an Thema zeigt gut, mit welchen komplexen Fragestellungen sich der Natur- und Umweltschutz beschäftigen muss“, hält Umweltlandesrat Daniel Zadra fest.
„Die Gespräche mit den RegierungskollegInnen aus den anderen Bundesländern und aus dem Bundesministerium machen deutlich, dass sich viele von uns den großen Herausforderungen der nächsten Jahre bewusst sind. Nur wenn Bund und Länder zusammenarbeiten, können sie die für die Zukunft die lebenswichtigen Herausforderungen gemeinsam meistern. Ich stimme Bundesministerin Leonore Gewessler vollkommen zu: Der Klimakatastrophe und dem Artensterben können wir nur gemeinsam entgegenwirken. “
Im Bereich der Abfallwirtschaft beschäftigt sich der Antrag Vorarlbergs mit unadressierten Postwurfsendungen. „Wir haben einen erneuten Anlauf genommen, um die unadressierten Postwurfsendungen einzudämmen“, führt Landesrat Zadra an. Die österreichischen Haushalte erhalten bis zu 100 kg an Werbung pro Jahr, davon entfällt der größte Anteil auf unadressierte Sendungen. „Der Papier- und Energieverbrauch, der durch diese nicht zielgerichteten Werbematerialien anfällt, ist erschreckend und nicht nur in der jetzigen Energiekrise zu vermeiden.“
„Selbst das Thema der Energieerzeugung mittels Photovoltaik hat ihren Eingang in die Abfallwirtschaft gefunden: Ein Antrag beschäftigt sich mit der Errichtung von PV-Anlagen auf Deponieflächen“, berichtet Umwelt- und Energielandesrat Zadra: „Das zeigt: Die Energiekrise betrifft mittlerweile alle Arbeitsbereiche.“
Auch die von der Europäischen Kommission vorgelegte Farm-to-Fork-Strategie war Thema auf der LURK. Die Bundesländer strichen heraus, dass das derzeitige Ernährungssystem negative Auswirkungen auf Klima, Umwelt und Biodiversität hat. Die Bundesländer sichern hier dem Bund ihre Unterstützung bei der Umsetzung der Strategie zu: „Die Klimakrise wird zu einem drastischen Verlust an Biodiversität und furchtbaren landwirtschaftlichen Flächen führen, und dies wiederum zu einer Verstärkung der Lebensmittelknappheit.“, hält LR Zadra fest.
Mit dem Antrag zu gezielten Kontrollen gegen die Abgasmanipulation bei LKWs (NOX-Emissionen) fordern die Bundesländern, eine verstärkte, länderübergreifende Zusammenarbeit, um derart illegale Praktiken abzustellen und zu ahnden. „Dies ist insbesondere auch für unsere Ziele im Luftqualitätsplan von großer Bedeutung. Abgasmanipulationen führen zu deutlich höher Luftbelastungen und schädigen dadurch unsere Gesundheit“, führt Zadra aus.
Die UmweltreferentInnen-Konferenz trat auch wiederholt mit der Forderung an die Bundesregierung heran, weiterhin gegen den Ausbau der Kernenergie in Europa einzutreten. Des Weiteren wurde der Bund von den Bundesländern aufgefordert, sich weiterhin dafür stark zu machen, dass Atomkraft und Erdgas nicht als nachhaltige Energiequellen im Sinne der EU-Taxonomie deklariert werden und es auch zu keiner Subventionierung des Atomkraftausbaus in Europa kommen darf.
Quelle: Land Vorarlberg