Vorarlberg: LR Zadra - Müssen rasch handeln, um den Rückgang der Moore zu stoppen

vonRedaktion International
OKTOBER 01, 2022

Foto: Ruth Steurer

„Strategisches LIFE Projekt Moore Österreich“ bei der EU eingereicht

Bregenz (VLK) – Moore sind Lebensräume mit besonderen ökologischen und landschaftsbildlichen Qualitäten, zudem sind sie Kohlenstoffspeicher, schützen vor Hochwasser und sichern unser Trinkwasser. „Um den qualitativen und quantitiativen Rückgang der Moore zu stoppen, muss rasch gehandelt werden“, betont Landesrat Daniel Zadra: „Moorschutz ist gleich Klimaschutz“: Aufbauend auf die Moorstrategie Österreich 2030+, haben fünf Bundesländer (V, T, Stmk, OÖ und NÖ) und die beiden Klimaschutz- und Landwirtschaftsministerien gemeinsam ein großes Moorprojekt bei der Europäischen Union eingereicht. Bei positiver Beurteilung kann ein Vollantrag auf Fördermittel gestellt werden.

Vorarlberg ist eine der Moorhochburgen Österreichs mit einer Vielzahl unterschiedlicher Moortypen – von Nieder- bis zu Hochmooren. „Moore sind Feuchtlebensräume von besonderer Qualität und Schönheit. Sie sind Lebensräume einer Vielzahl gefährdeter Arten und hoher Wasserspeicherkapazität“, führt Landesrat Zadra aus. Diese Eigenschaft gewinnt bei erhöhtem Aufkommen von Wetterextremen wie Starkregenereignissen und Dürreperioden zunehmend an Bedeutung. Weiters stellen intakte Moore mit ihren Torfkörpern bemerkenswerte Kohlenstoffspeicher dar. Diese Eigenschaft kehrt sich bei Abbau des Torfs aber um, es wird Kohlenstoff in Form von CO2 in die Atmosphäre freigesetzt. Durch diese Kohlenstoffspeicherfähigkeit bzw - emission spielen Moore auch eine Rolle im Klimaschutz.

Moore sind jedoch stark gefährdet durch Entwässerungen, nicht moorgerechte Nutzung, Überbauung sowie die Erderwärmung. Viele von ihnen sind bereits verschwunden oder stark gestört (90 Prozent der österreichischen Moore weisen einen Sanierungsbedarf auf) und haben sich so von Kohlenstoffsenken zu Treibhausgasquellen verwandelt. Um den qualitativen und quantitiativen Rückgang der Moore zu stoppen, gestörte Moore in allen ökologischen Funktionen wiederherzustellen und so diese wertvollen Lebensräume und ihre Kohlenstoff- und Wasserspeicherfunktion auch für zukünftige Generationen zu erhalten, muss rasch gehandelt werden.

„Strategisches LIFE Natur Projekt“ eingereicht

Aufbauend auf die im Februar 2022 veröffentlichte Moorstrategie Österreich 2030+, haben die fünf Bundesländer Vorarlberg, Tirol, Steiermark sowie Ober- und Niederösterreich gemeinsam mit dem Klimaschutz- und dem Landwirtschaftsministerium ein großes Moorprojekt unter dem Titel „strategisches LIFE Natur Projekt“ bei der Europäischen Union eingereicht. „Ziel ist es rasch aktive Maßnahmen zum Wasserschutz, zur Senkung lokaler Treibhausgasemissionen und zum langfristigen Erhalt der Biodiversität zu setzen,“ erläutert Landesrat Zadra. Der angewandte Moorschutz wird fachlich weiterentwickelt, in den Bundesländern werden vielfältige Projekte umgesetzt um die ökologisch wertvollen Lebensräume wiederherzustellen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Einschlägiges Wissen wird aufgebaut und das Thema Moore und Klimaschutz breit diskutiert. Gemeinsam mit allen betroffenen Akteuren und Akteurinnen sollen Lösungsmöglichkeiten für die großen Herausforderungen gefunden werden. Das Konzept wurde bei der Europäischen Union eingereicht. Bei positiver Beurteilung kann ein Vollantrag gestellt werden.

Quelle: Land Vorarlberg

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