vonRedaktion Salzburg
JUNI 16, 2024
Wie wichtig Sport und körperliche Aktivität für die Gesundheit aber vor allem auch für die körperliche Leistungsfähigkeit ist – von der Trainingstherapie über den Gesundheits- bis in den Spitzensport – damit setzt sich die Forschungsgruppe für Sportmedizin der Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität Innsbruck auseinander. Um sportmedizinische Forschung betreiben zu können, wurden am Campus Sport der Universität Innsbruck neue Labore eingerichtet. Dort werden künftig individuelle Trainingsprozesse sowohl im Gesundheits- als auch im Spitzensport analysiert. Nach umfassenden Umbauarbeiten im ehemaligen Schießstand des Universitätssportinstituts wurden die neuen Labore vergangene Woche von Gesundheits- und Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele, Rektorin Veronika Sexl von der Universität Innsbruck und Rektor Wolfgang Fleischhacker von der Medizinischen Universität Innsbruck eröffnet. Der Forschungsgruppe stehen nun drei großzügige leistungsphysiologische Labore, ein kleines Labor zur Verarbeitung von Blutproben sowie eine Höhenkammer zur Verfügung.
„Sportmedizin spielt eine entscheidende Rolle in unserem Gesundheitssystem. Sie hilft nicht nur Sportlerinnen und Sportlern im Spitzen- und Breitensport, sondern allen, die einen aktiven Lebensstil pflegen möchten. Durch präventive Maßnahmen, gezielte Beratung und moderne Therapiemethoden trägt die Sportmedizin zur Vermeidung und schnelleren Genesung von Verletzungen bei. Ich freue mich, dass wir mit den neuen sportmedizinischen Laboren die Forschung in diesem Bereich im Sportland Tirol gezielt weiterentwickeln können“, betont LRin Hagele.
„Wir legen großen Wert auf die Verknüpfung von wissenschaftlicher Forschung und praktischer Anwendung. Durch die Umsetzung der leistungsphysiologischen Labore können die Forschungsinitiativen der gemeinsamen Universitätsprofessur für Sportmedizin nun gezielt in der Praxis getestet werden“, erläutert Rektorin Sexl. „Die Sportmedizin ist ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Gesundheitsvorsorge. Auch an der Medizinischen Universität Innsbruck legen wir großen Wert auf die Integration sportmedizinischer Erkenntnisse in die klinische Praxis. Gemeinsam können wir nun gezielt an der Forschung und Weiterentwicklung der Sportmedizin in Tirol arbeiten“, hebt Rektor Fleischhacker die gute Zusammenarbeit der beiden Universitäten hervor.
Neue Studie zu gesundheitlichen Vorteilen von Bewegung gestartet
Mit der Eröffnung der neuen Labore startet gleichzeitig eine neue Studie zu den gesundheitlichen Vorteilen von regelmäßiger körperlicher Aktivität in der Tiroler Bevölkerung. Basierend auf der globalen Gesundheitsinitiative „Exercise is Medicine“ (EIM) soll im Rahmen der Studie das vorhandene Wissen um die Wirksamkeit und die gezielte Nutzung des „Medikaments Bewegung“ vermittelt werden.
EIM-Tyrol ist eine gemeinsame Initiative der Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität, um die breite Umsetzung evidenzbasierter Bewegungsempfehlungen zu erleichtern und damit die Gesundheitsversorgung zu optimieren. Dabei sollen insbesondere Bewegungsprogramme in der klinischen Gesundheitsversorgung verankert werden. Für Österreich entwickelt nun die Forschungsgruppe der Sportmedizin ein Modellprojekt. Ein Schwerpunkt des Projektes wird dabei auf Personen mit depressiven Symptomen und Erkrankungen gelegt. Das Projekt schließt damit eine Versorgungslücke, indem es gezielt das in wissenschaftlichen Studien als wirksam identifizierte „Medikament“ körperliche Aktivität in der Behandlung anwendet. Ziel ist unter anderem auch die Gründung eines nationalen Zentrums für EIM in Österreich (EIM-Austria). Dafür werden seitens des Landes bis zum Jahr 2027 rund 380.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Über die Universitätsprofessur Sportmedizin
Die Universitätsprofessur für Sportmedizin unter der Leitung von Anne Hecksteden verknüpft seit Herbst 2022 die Bereiche Medizin und Sportwissenschaft an den beiden Universitäten. Die Aufgaben der Professur umfassen die Forschung und Lehre zu Sport, körperlicher Aktivität und Gesundheit. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf der individualisierten Trainingsgestaltung im Präventivsport. Dabei geht es darum, wie man die Gesundheit einzelner StudienteilnehmerInnen durch körperliche Aktivität optimieren kann. Zudem wird an der Verknüpfung Künstlicher Intelligenz mit menschlichem Erfahrungswissen geforscht, um Entscheidungen im Spitzensport wie die Personalisierung von Rehazeiten nach Verletzungen zu unterstützen.
Quelle: Land Tirol