vonRedaktion International
APRIL 28, 2023
OÖ-Forst-Investitionen fördern Biodiversität, Klima und Wirtschaft
„Der Wald in Oberösterreich wächst und erneuert sich. Und damit unser Kapital für eine nachhaltige Zukunft. In den vergangenen zwei Jahren wurde eine Rekordzahl an Forstförderungen durch das Land Oberösterreich vergeben. Gerade auf dem klimafitten Jungwald ruhen die Hoffnungen. Ihn gilt es vor Verbiss, aber auch unkontrollierten Wandertourismus abseits der beschilderten Wege zu schützen.“Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger
Oberösterreich ist fast zur Hälfte mit Wald bedeckt – das ist gut fürs Klima, die Artenvielfalt und auch uns Menschen. „Unsere Wälder speichern Wasser, filtern Schadstoffe aus der Luft und bilden einen unschätzbaren Lebensraum für Mensch und Tier“, betont LRin Langer-Weninger. „In Oberösterreich investieren wir daher gezielt in den Erhalt, die Pflege und in die Widerstandsfähigkeit unserer Wälder. 8,6 Mio. Euro sind alleine in den vergangenen zwei Jahren, für die Aufforstung mit klimafitten Baumarten und nachfolgenden Pflegemaßnahmen eingesetzt worden. Das ist eine wichtige und wertvolle Investition für Generationen.“
„Treibende Kraft hinter dem Waldumbau sind unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern. Sie investieren viel Arbeit, Zeit und Mühe in die Gestaltung und Kultivierung des Zukunftswaldes. Durch ihre Hände sind in den vergangenen Jahren Millionen an Douglasien, Eichen, Tannen, Fichten, Buchen und Lärchen gepflanzt worden. Alleine in den Jahren 2021 und 2022 gab es Förderanträge für 2,5 Mio. Jungbäume in Oberösterreich“, berichtet Langer-Weninger.
Jungwald – Schützen hat oberste Priorität
Wichtig ist nun aber auch, dass die Jungbäume aufkommen können. Entsprechende Pflege- und Schutzmaßnahmen vor Wildverbiss werden daher ebenfalls aus dem Waldfonds gefördert. „Eine enge Abstimmung zwischen Jagd und Grundbesitzern (vor allem auch auf örtlicher Ebene) ist dazu unerlässlich. Denn die Situation von Wald und Wild stellt sich in jeder Gemeinde und jedem Jagdrevier unterschiedlich dar“, so Agrar- und Forst-Landesrätin Langer-Weninger. Gerade in hochfrequentierten Regionen und Naturerholungszentren sieht Oberösterreichs Agrar-Landesrätin auch die Erholungssuchenden in der Pflicht. „Wenn ganze Touristenströme durch Aufforstungsflächen ziehen und dabei Jungbäume niedertrampeln, hat der Wald der Zukunft keine Chance. Ich bin überzeugt, niemand macht das bewusst. Der Schutz unseres Waldes liegt »in unser Natur«. Die gleichnamige Initiative sensibilisiert daher für richtiges Verhalten im Wald und versucht Besucherströme bestmöglich zu lenken.“ www.in-unserer-natur.at/
Nachhaltige Waldbewirtschaftung schafft artenreiches Biotop
Seit Generation achten die Bäuerinnen und Bauern in der Waldbewirtschaftung auf ein Gleichgewicht von Pflege und Einschlag. Diese nachhaltige Form der Bewirtschaftung schafft ein artenreiches Biotop. Im geschlossenen Wald, aber auch besonders entlang von Böschungen, herrscht reges tierisches Getümmel und eine bunte Vielfalt an Pflanzen. Vor allem licht- und wärmeliebenden Schmetterlingen und Heuschrecken bieten diese Standorte wichtige Lebensräume. Amphibien wie Frösche und Molche profitieren von den kleinen Tümpeln und Nassstellen in Seitengräben und Fahrrinnen im Wald. Auch Reptilien halten sich gerne auf den felsigen, trocken-warmen Böschungen auf.
Nein zur Außernutzungstellung
Die EU hat in den vergangenen Jahren immer wieder angedroht, mit ihrer „Waldstrategie“ die Mitgliedstaaten zu einer Außernutzungstellung von zehn Prozent ihrer Waldfläche zu nötigen. „Diese Pläne lehnen wir zur Gänze ab. Unser Ansatz ist: Klima schützen, Wald nützen. Das kommt allen, der Natur, aber auch unserer Wirtschaft zu Gute“, erklärt Agrar-Landesrätin Langer-Weninger. Eine Außernutzungstellung dagegen hätte weitreichende Folgen. „Bei einer Reduktion der derzeit durchschnittlich eingeschlagenen Holzerntemenge um zehn Prozent wären in den Branchen, die der Forst- und Holzwirtschaft anhaften, insgesamt 26.000 Arbeitsplätze gefährdet“, schildert Langer-Weninger und betont: „Der Beitrag zur gesamten Bruttowertschöpfung würde sich um 1,8 Milliarden Euro verringern. Ein solches Minus an Wertschöpfung und Arbeitsplätzen sind wir nicht bereit hinzunehmen!“
Quelle: Land Oberösterreich