vonRedaktion International
JUNI 17, 2022
Bäuerliche Familienbetriebe stehen in aktueller Krisensituation zu ihrer Produktionsverantwortung
Das heute von Bundesminister Norbert Totschnig präsentierte Paket für einen Versorgungssicherungsbeitrag in der Landwirtschaft leistet einen zentralen Beitrag zur teilweisen wirtschaftlichen Abfederung der massiv gestiegenen Energiekosten in den Bereichen Treibstoffe sowie Strom. Trotz massiver Kostensteigerungen insbesondere auch in der Tierhaltung soll mit diesem Pakt ein Anreiz zum Verbleib in der Produktion geleistet werden. Der Versorgungssicherungsbeitrag sieht insbesondere auf Drängen der OÖ Bauernvertretung neben einer Flächenprämie (insgesamt 80 Millionen Euro) auch einen GVE-bezogenen Beitrag (30 Millionen Euro) vor, um so auch die speziellen Energiekostensteigerungen in der Tierhaltung adäquat zu berücksichtigen und die Liquidität für diese Betriebe zu sichern. „Dieses ergänzende Paket an Entlastungsmaßnahmen ist dringend notwendig, wurde von der Bauernvertretung seit Wochen mit Nachdruck eingefordert und wird daher von der OÖ Landwirtschaft ausdrücklich begrüßt“, erklären Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger und LK-Präsident Franz Waldenberger.
Massive Kostensteigerungen belasten die Agrarproduktion Massive Preissteigerungen bei landwirtschaftlichen Betriebsmitteln wie Agrardiesel, Strom, Dünge- und Futtermitteln sowie bei den Investitionen in Maschinen und Stallbauten belasten seit dem vergangenen Jahr die bäuerlichen Betriebe wirtschaftlich massiv. Dringend notwendige Steigerungen bei den agrarischen Erzeugerpreisen konnten teilweise nur verzögert und in manchen Sparten auch bis jetzt noch nicht im erforderlichen Umfang umgesetzt werden. Teilweise sind zuletzt Preissteigerungen bei Lebensmitteln erfolgt, diese Preiserhöhungen sind aber oft noch gar nicht oder nur zum Teil bei den landwirtschaftlichen Produzenten angekommen. Zudem ist die Liquiditätslage auf vielen Betrieben äußerst angespannt.
Nur kostendeckende Erzeugerpreise sichern ProduktionMittel- und längerfristig brauchen die bäuerlichen Betriebe jedenfalls kostendeckende Erzeugerpreise, um ihre Produktion aufrecht erhalten zu können. Mit dem nunmehr fixierten Versorgungssicherungsbeitrag wird ein wesentlicher wirtschaftlicher Anreiz gesetzt, um die bäuerlichen Betriebe voll in der Produktion zu halten und dem gesellschaftlichen Auftrag der Versorgungssicherheit im erforderlichen Umfang nachzukommen.
Bäuerliche Familienbetriebe sind verlässlich und krisenresistentIn der aktuell wirtschaftlich sehr herausfordernden Situation erweisen sich die heimischen bäuerlichen Familienbetriebe mit ihrer flächengebundenen Tierproduktion als besonders verlässlich und krisenresistent. Während in anderen EU-Mitgliedsländern wie Deutschland zuletzt die Milch-, Rind- und Schweinefleischproduktion deutlich rückläufig war, konnte die heimische Landwirtschaft dank der unternehmerischen Initiative unserer Bäuerinnen und Bauern ihren bisherigen Produktionsumfang trotz widriger wirtschaftlicher Umstände aufrechterhalten. In anderen EU-Ländern sind inzwischen vielfach Kapitalgesellschaften mit industriellen Tierhaltungsformen aus wirtschaftlichen Gründen oder auch wegen fehlender Futtermittellieferungen aus der Produktion ausgestiegen oder haben diese entsprechend reduziert. „Trotz der andauernden unsicheren Marktlage auf den Rohstoffmärkten und der schwierigen Entwicklung bei den Vorleistungen und Betriebsmitteln produziert die heimische Landwirtschaft weiterhin konstant hochqualitative Lebensmittel und schafft so die zentrale Grundlage für die Versorgungssicherheit in Österreich!“, betonen Landesrätin Langer-Weninger und Kammerpräsident Waldenberger unisono.
Quelle: Land Oberösterreich