vonRedaktion Salzburg
JUNI 08, 2022
LH-Stv. Pernkopf: Niederösterreich setzt auf Vorsorge und Eigenverantwortung
Seit vielen Jahren ist das Thema Blackout präsent und wird vom Land in Zusammenarbeit mit den Einsatzorganisationen bestmöglich vorbereitet.„Die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts ist nicht genau einzuschätzen“, so LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, „umso wichtiger ist es, vorbereitet zu sein und im Ernstfall nicht angstvoll zu handeln, sondern auf Eigenverantwortung und Hausverstand zu setzen.“
Die Niederösterreicherinnen und Niederösterreich können sich im Fall eines Blackouts auf die Prävention des Landes verlassen, stellt Pernkopf nach einer Lagebesprechung mit Einsatzorganisationen ein Vorsorge-Paket vor: „Wir machen unsere Feuerwehrhäuser zu Sicherheitsinseln und statten sie mit 460 Notstromgeneratoren aus. Zudem machen wir unsere Wasserver- und entsorgung Blackout-sicher, denn sauberes Wasser und auch die Entsorgung des Abwassers sind Schlüsselelemente“, erklärt Pernkopf. Dazu wurden in der letzten Landtagssitzung die gesetzlichen Grundlagen des Wasserwirtschaftsfonds geändert.
„Ein weiterer großer Schritt ist der Entfall der Genehmigungspflicht privater Notstromaggregate für Betriebe und Haushalte“, so der LH-Stellvertreter. „Zudem erleichtern wir die private Stromerzeugung enorm, indem auch Photovoltaik-Dachanlagen bis 1 Megawatt in Niederösterreich genehmigungsfrei werden!“.
Das Land setzt aber nicht nur auf erneuerbare Energie, sondern arbeitet mit Nachdruck daran, dass jene Organisationen, die zum Schutz der Bevölkerung ihren Beitrag leisten, autark werden. NÖ Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner: „460 Feuerwehren werden mit Notstromgeneratoren ausgestattet. Dafür nehmen wir heuer 3 Mio. Euro Förderung in die Hand und sprechen insgesamt von Investitionen in der Höhe von 10 Mio. Euro.“
Das Militärkommando wie auch die Polizei setzen vor allem auf Prävention. Bereits ein Großteil der Kasernen sind autark, was beispielsweise Energie- und Wasserversorgung betrifft. Ebenso autark sind 100 Dienststellen der Polizei im ganzen Land, weitere 23 in Niederösterreich folgen. Landespolizeidirektor Franz Popp und Militärkommandant Martin Jawurek betonen: „Vor allem das Mobilisieren der eigenen Kräfte steht in unseren Organisationen an erster Stelle. Unsere Soldatinnen und Soldaten, Polizistinnen und Polizisten werden unterstützt, zuhause bestens vorzusorgen, um im Ernstfall voll für die Bevölkerung einsatzfähig zu sein!“
Auch der Zivilschutzverband hat seine Präventionsarbeit in den letzten Monaten noch einmal intensiviert. Derzeit werden verstärkt Kurse und Schulungen abgehalten, vor allem für und mit Gemeinden, Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. „Die Blau-Gelbe Sicherheitsfamilie hat schon oft bewiesen, dass sie immer zur Stelle ist“, betont der Präsident des NÖ Zivilschutzverbandes Christoph Kainz gemeinsam mit Rot Kreuz Präsident Josef Schmoll. In den Gemeinden wird laufend in die Erstellung von Katastrophenschutzplänen investiert. Und „die Kommunikation von Mensch zu Mensch ist – wenn gar nichts mehr geht – das beste Mittel, um miteinander Notfall-Szenarien zu meistern“, betont Gemeindebund Präsident Johannes Pressl.
Quelle: Land Niederösterreich