Kärnten: Land Kärnten erhält großzügige Zueignung aus der Privatsammlung Essl

vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 25, 2022

Foto: Landespressedienst Kärnten/Bauer

LH Kaiser bedankt sich bei dem renommierten Sammlerehepaar Essl für die Schenkung einer bedeutenden Kunstsammlung an das MMKK

Klagenfurt (LPD). 204 wertvolle Kunstwerke, hauptsächlich von Kärntner Künstlerinnen und Künstlern und solchen mit Kärnten-Bezug, wurden am 24. Februar 2022 von Karlheinz und Agnes Essl dem Land Kärnten überantwortet. „Die Zueigner legen großen Wert darauf, die gesammelten Werke bestmöglich in ihrem Bestand zu sichern und sie durch Präsentation in einem angemessenen Rahmen für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, erläutert LH Dr. Peter Kaiser den Hintergrund der Schenkung. Wichtig sei dabei insbesondere, diese Kunstwerke nachhaltig kuratorisch, wissenschaftlich und konservatorisch zu betreuen.

Besonders hervorzuheben ist die außerordentliche Qualität der in der Schenkung enthaltenen Kunstwerke. „Die Zueignung besteht aus Werken namhafter Kärntner Künstlerinnen und Künstler der Gegenwart, man ist fast versucht zu sagen, sie besteht aus dem ‚Who-is-Who‘ der bildenden Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts“, ist LH Kaiser überzeugt, dass die insgesamt 204 Kunstwerke eine großartige Bereicherung der Sammlung des Landes Kärnten darstellen. Enthalten sind Kunstwerke der Klassischen Moderne von Herbert Boeckl, des Nötscher Kreises von Anton Kolig, Anton Mahringer, Franz Wiegele und zeitgenössische Positionen von Kurt Kocherscheidt, Meina Schellander, Cornelius Kolig, Hans Staudacher, Peter Krawagna und den weiteren Künstlerinnen und Künstlern, darunter Helga Druml, Max Gangl, Franz Grabmayr, Ernst Gradischnig, Giselbert Hoke, Konrad Koller, Valentin Oman, Reimo Wukounig, Hugo Wulz und Johanes Zechner.

In seinem Statement erläutert Prof. Karlheinz Essl die Beweggründe für die großzügige Schenkung: „Es ist mir und meiner Frau ein Herzensanliegen, dem Land Kärnten 204 Kunstwerke aus unserer Privatsammlung zu schenken und diese damit einer breiten und interessierten Öffentlichkeit auf lange Sicht zugänglich zu machen.
Bereits mein Vater interessierte sich für die Künstler des Nötscher Kreises, somit kam ich schon früh mit dem heimischen Kunstschaffen und interessanten Künstlerpersönlichkeiten in Berührung. Mit 19 Jahren verließ ich Kärnten und suchte mein Glück zunächst in New York. Dort lernte ich meine Frau kennen und wir entdeckten unsere gemeinsame, lebenslange Leidenschaft für die zeitgenössische Kunst. Zurück in Österreich setzten wir uns mit dem Kunstschaffen der Nachkriegszeit auseinander und begannen allmählich mit dem Sammeln.

Aufgrund meiner Herkunft galt den Künstlerinnen und Künstlern aus Kärnten ein besonderes Augenmerk. Giselbert Hoke, Ernst Gradischnig, Peter Krawagna und weitere Kärntner Künstler waren seit der ersten Phase unseres Sammelns Freunde und Wegbegleiter, deren Rat und Einfluss entscheidend war und sich auf unsere späteren Sammlungsaktivitäten ausgewirkt hat. Aus diesem Grund ist es uns ein großes Anliegen, dass die Werke der Kärntner Künstlerinnen und Künstler eine neue und passende Heimstätte finden, wo sie mit der bestmöglichen Sorgfalt erhalten, gepflegt und ausgestellt werden und wo ihnen das größtmögliche Interesse zuteil wird. Ich wünsche den Menschen, die sich in Zukunft damit auseinandersetzen, viel Freude mit diesem großartigen Kapitel der österreichischen Kunstgeschichte.“

Große Geste der Zuneigung zum Land Kärnten. „Es freut mich außerordentlich, dass Karlheinz und Agnes Essl Teile dieser bedeutsamen Sammlung dem Land Kärnten übertragen und ich schätze diese große Geste der Zuneigung zum Heimatland von Karlheinz Essl ganz außerordentlich“, so Kaiser. Er betont, dass es dem Ehepaar Essl ein großes Anliegen sei, dass die Sammlung nicht nur in Kärnten verwahrt, sondern vor allem auch hier einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

2018 schenkte das Ehepaar Essl einen Großteil ihrer Sammlung der Albertina in Wien. Einen weiteren Teil seiner privaten Sammlung hat das Ehepaar Essl erst vor kurzem der Stadt Klosterneuburg übergeben, wo seit den 1960er Jahren der Lebensmittelpunkt von Karlheinz und Agnes Essl lag. Dass nun auch wichtige Teile der Sammlung an das Land Kärnten übertragen werden, stellt eine wertvolle Ergänzung der bereits bestehenden Sammlung des Landes Kärnten, betreut vom Museum Moderner Kunst Kärnten, dar. „Ich möchte mich an dieser Stelle für die großzügige Schenkung des Ehepaares Essl in aller Form bedanken und freue mich, dass einige Werke dieser Sammlung bereits in der großen Herbst-Ausstellung des MMKK zu sehen sein werden“, schließt Kaiser, der dem Vorgehen der Familie Essl seine höchste Anerkennung ausspricht, Teile ihrer Sammlung mit stark regionalem Bezug eben diesen Bundesländern zu übereignen.


Quelle: Land Kärnten

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