vonRedaktion International
MAI 09, 2024
Aktuelle Ergebnisse der Fisch-Analysen in Gurk und Gailitz: In Gurk bei Brückl keine Grenzwert-Überschreitung mehr bei HCBD, in Gailitz nach wie vor erhöhte Werte bei Thallium. Verzehrwarnung für Fisch bleibt in beiden Bereichen aufrecht
KLAGENFURT. Seit einigen Jahren untersucht die Unterabteilung Gewässerökologie des Landes Kärnten jedes Jahr Fische aus der Gurk flussabwärts der Deponie-Standorte der Firma Donau Chemie in Brückl auf den Gehalt von HCB (Hexachlorbenzol) und HCBD (Hexachlorbutadien). Ebenso werden Fische aus der Gailitz auf den Gehalt an Schwermetallen beprobt. Denn Fische sind Anzeiger für Umwelt-Belastungen und werden daher landesweit routinemäßig untersucht. Nun liegen aktuelle Ergebnisse der Untersuchungen, die im März 2024 stattgefunden haben, vor.
Zur Situation im Bereich der Gurk: Aufgrund der Altlasten der Firma Donau Chemie treten hier seit Jahrzehnten Überschreitungen bei HCBD in den Fischproben auf, die HCB-Gehalte waren hingegen immer gering. Daher gilt seither auch eine Verzehrwarnung von Fischen flussabwärts von Brückl. Auffällig waren immer wieder extrem schwankende Werte in der Fischbelastung – als Gründe werden Hochwässer und eine gewisse „Mobilisierung“ von Sedimenten vermutet. Nach einer deutlich abnehmenden Tendenz seit dem Jahr 2022 ergab die Beprobung von März 2024 keine Grenzwert-Überschreitung. Aufgrund der bisher aufgetretenen Schwankungen bei den Werten bleibt die Verzehrwarnung allerdings aufrecht. Es müssen zumindest drei Jahre lang keine Grenzwert-Überschreitungen festzustellen sein, um die Verzehrwarnung aufheben zu können. Die Fischereiberechtigten werden – wie gewohnt – gesondert darüber informiert. Insgesamt ist davon auszugehen, dass durch bisher gesetzte Maßnahmen (abgeschlossene Sicherung der Deponie K20, laufende Sicherung der Deponie K5) nun erste Erfolge sichtbar werden.
In der Gailitz sind Fische seit Jahrzehnten mit dem Schwermetall Thallium belastet – erste Untersuchungen gab es schon in den 90er-Jahren. Die Ursache ist das natürliche Vorkommen von Schwermetallen sowie deren Abbau auf italienischer Seite. Die aktuellen Fischproben zeigen weiterhin erhöhte Thallium-Werte. Daher bleibt auch hier die Verzehrwarnung aufrecht. Proben auf die Schwermetalle Arsen, Kupfer, Blei, Cadmium und Quecksilber ergaben allerdings keine bedenklichen Werte. Das Land Kärnten ist laufend in Austausch mit den italienischen Behörden und es laufen seit Jahren auch Sanierungsarbeiten im ehemaligen Bergbau-Gebiet Raibl (z. B. Abdichtung von Schutthalden). Eine Verbesserung der Situation in der Gailitz ist erst langfristig zu erwarten.
In beiden Flüssen ergaben die Wasser-Proben keine gemäß Trinkwasserverordnung bedenklichen Werte. Die Belastungen betreffen ausschließlich die Fische.
Quelle: Land Kärnten