Land Niederösterreich setzte Maßnahmen für höhere Grippeimpfquote

vonRedaktion International
OKTOBER 13, 2020

Impfung - Symbolbild
© pixabay.com

175.000 Impfdosen sollen Menschen mit erhöhtem Risiko besser schützen

Der Grippeimpfung kommt in den nächsten Monaten eine zentrale Rolle im Kampf gegen COVID-19 zu. Experten gehen davon aus, dass die Influenza das Risiko für eine schwere COVID-19-Verlaufsform erhöht. Es ist deshalb sinnvoll, Personen mit einem erhöhten Risiko durch ein spezielles Impfprogramm besser zu schützen. In diesem Zusammenhang hat sich das Land Niederösterreich in enger Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesundheitskasse und der Ärztekammer für Niederösterreich das Ziel gesetzt, die Impfrate von derzeit acht Prozent deutlich zu erhöhen.

Die Beschaffung der Grippeimpfstoffe wurde bisher über die Apotheken und den niedergelassenen Bereich alleine organisiert. Aufgrund der aktuellen Pandemie haben sich die Verantwortlichen im niederösterreichischen Gesundheitswesen frühzeitig dazu entschlossen, sich an der Beschaffungsaktion des Bundes für Grippeimpfstoffe am Weltmarkt zu beteiligen. „Fast jedes Jahr kommt es in den Herbst- und Wintermonaten zu einer Influenza-Epidemie, bei der sich fünf bis fünfzehn Prozent der Bevölkerung infizieren und viele davon erkranken – einige davon schwer. Insofern ist es besonders in diesem Winter wichtig, gut vorbereitet zu sein, damit wir einerseits für die Grippesaison selbst und andererseits gegen COVID-19 gerüstet sind“, betonen Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig und Landesrat Martin Eichtinger.

Ab Mitte Dezember ist die Lieferung von zusätzlichen 80.000 Dosen Impfstoff für den niedergelassenen Bereich durch die Bundesbeschaffung GmbH (BBG) zugesichert worden. Diese sollen den kostenlosen Grippeschutz für Risikogruppen, chronisch Kranke und die Altersgruppe 65 plus sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mobiler Pflegedienste gewährleisten. Zudem unterstützt das Land Niederösterreich zwei Impfaktionen des Gesundheitsministeriums, wo einerseits Kinder im Rahmen des kostenlosen Kinderimpfprogramms ab Mitte Oktober einen Grippeimpfschutz durch die Verimpfung von 56.400 Impfstoffen erhalten können und andererseits weitere 7.000 Impfdosen für ältere Menschen in den landeseigenen und privaten Pflegeheimen verimpft werden. Darüber hinaus wird es eigene Impfprogramme für Beschäftigte in systemkritischen Bereichen geben, wie etwa in Spitälern oder Schulen. „Insgesamt werden somit erstmals rund 175.000 Impfdosen für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher zusätzlich zur Verfügung stehen“, halten Königsberger-Ludwig und Eichtinger fest.

Ing. Norbert Fidler, Landesstellenausschussvorsitzender der Österreichischen Gesundheitskasse in Niederösterreich: „Wir freuen uns, gemeinsam mit dem Land und der Ärztekammer NÖ diese Aktion für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher auf die Beine stellen zu können. Die Österreichische Gesundheitskasse ist ein starker und verlässlicher Partner. Gerade jetzt braucht es unkomplizierte und rasche Hilfe, um Risikogruppen und besonders gefährdete Personen zu schützen. Eine hohe Durchimpfungsrate kann helfen, nicht nur Grippeinfektionen zu verhindern, sondern auch COVID-19-Erkrankungen rascher zu identifizieren. Deshalb lautet unsere Empfehlung an die Menschen: Nutzen Sie den präventiven Nadelstich für Ihre Gesundheit.“

„Wir sind sehr froh, dass das Land Niederösterreich Grippeimpfstoffe für Risikopatienten angekauft hat und kostenlos zur Verfügung stellt. Im Rahmen unserer Möglichkeiten werden wir diese an die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte verteilen. Die Grippeimpfung ist in Zeiten von Corona besonders wichtig, da beide Erkrankungen sehr ähnliche Symptome aufweisen. Durch die Schutzimpfung kann eine Influenzaerkrankung möglichst ausgeschlossen werden. Auch wenn wir eine Herdenimmunität erst mit einer Durchimpfungsrate von 70 Prozent erreichen, wovon wir leider weit entfernt sind, können wir den Schutz mit dieser Impfaktion dennoch deutlich erhöhen“, so der Vizepräsident und Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für NÖ, MR Dr. Dietmar Baumgartner, abschließend.

Quelle: Land Niederösterreich

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