vonRedaktion International
SEPTEMBER 24, 2020
Neue Förderung für Planungen und Analysen von Regional- und Trinkwasserkraftwerken
„Die heimische Wasserkraft hat einen ganz wesentlichen Anteil an der Energieversorgung und der Erreichung unserer Energie- und Klimaziele. Nur wenn wir den geplanten ökologisch verträglichen Ausbau von 2,8 Terawattstunden in Tirol schaffen und auch sonst alle zur Verfügung stehenden erneuerbaren Ressourcen von der Biomasse über die Sonne bis zur Umweltwärme nutzen, werden wir die Energiewende bis 2050 schaffen“, ist LHStv Josef Geisler zutiefst überzeugt. Dass die Wasserkraft im Begutachtungsentwurf des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes aus dem Klimaschutzministerium de facto mit einem Förderbann belegt werden soll und es dafür auch noch Beifall aus Tirol gibt, ist für den Energiereferenten nicht nachvollziehbar: „Die Briten fördern mit Zustimmung der EU Atomkraft, und das Umweltministerium in Österreich will die Wasserkraft nicht unterstützen? Das ist absurd.“
Im Rahmen seiner Möglichkeiten würde das Land Tirol den Ausbau der Wasserkraft jedenfalls bestmöglich fördern. Die Tiroler Landesregierung hat erst kürzlich eine Umsetzungsförderung für Gemeinde- und Regionalkraftwerke beschlossen. Die ökologisch und ökonomisch verträgliche Klein- und Regionalwasserkraft soll gemäß den Tiroler Ausbauzielen mit 500 Gigawattstunden einen erheblichen Beitrag zur Erreichung der Energieziele 2050 leisten. „Wir greifen den Gemeinden bei Machbarkeitsuntersuchungen, behördlichen Vorprüfungen sowie der Entwurfsplanung von Kraftwerksprojekten mit bis zu 50 Prozent der Kosten unter die Arme“, führt Geisler aus. Damit soll das Risiko für die Gemeinden deutlich reduziert werden. „Jedes Kraftwerk, das die notwendigen und vor allem in Umweltbelangen sehr strengen Verfahren verläuft, sollte bei der Errichtung dann auch vom Bund unterstützt werden“, drängt Geisler.
Durch die Turbine ins Wasserglas
Mit einer ebenfalls neuen, zweistufigen Beratungsförderung unterstützt das Land Tirol die Gemeinden zudem bei der Abklärung der Machbarkeit von Trinkwasserkraftwerken zur Erzeugung erneuerbarer Energie. „Wenn es wirtschaftlich Sinn macht, soll das Wasser zuerst durch eine Turbine und dann ins Wasserglas“, zielt Geisler auf eine mit der Energiegewinnung kombinierte Trinkwasserversorgung ab.
Die Förderung umfasst ein Erstgespräch mit der Vorbeurteilung, ob ein grundsätzliches Potenzial zur Energiegewinnung in der Wasserversorgung vorhanden ist. Dieses Erstgespräch ist für den Anlagenbetreiber kostenfrei. In der zweiten Stufe werden bei einer Begehung konkrete Umsetzungsmöglichkeiten sowie Kosten und Erlöse eines Trinkwasserkraftwerks eingeschätzt. Hierfür wird ein Selbstbehalt von 650 Euro eingehoben. Durchgeführt wird die Beratungsförderung von der Wasser Tirol.
Quelle: Land Tirol