Vorarlberg: Land bereitet sich auf Omikron vor

vonRedaktion International
DEZEMBER 12, 2021

Vorarlberg

Eigene Auswertungen; verschärftes Kontaktpersonenmanagement; Aufruf zur raschen dritten Dosis

Bregenz (VLK) - Nicht nur im südlichen Afrika, sondern auch bereits in europäischen Ländern, wie unter anderem in Großbritannien, Italien und Dänemark, breitet sich die Omikron-Variante des SARS-COV2 derzeit aus. InfektionsepidemiologInnen rechnen damit, dass die Omikron-Variante auch in Österreich im kommenden Frühjahr die aktuelle Virus-Variante, die Delta-Variante, verdrängen könnte. Diese Variante entgeht dem Antikörperschutz besser als bisherige Varianten, es könnte zu mehr Infektionen bei Geimpften und Genesenen kommen. Eine rechtzeitige Auffrischung erhöht den Immunschutz.

Laut Auskunft der AGES wurde der erste epidemiologisch verdächtige Fall einer Infektion mit der Omicron-Variante, wie üblich auch für solche Fälle aus anderen Bundesländern, für eine Bestätigung durch Ganzgenomsequenzierung an das Zentrum für Experimentelle Molekulare Medizin (CEMM) übermittelt. Diese Untersuchungen benötigen üblicherweise bis zu 14 Tage, ermöglichen aber vertiefte Aussagen. Das Ergebnis des epidemiologischen Verdachtsfalles von Vorarlberg wird Anfang der kommenden Woche erwartet. Weitere Verdachtsproben können ab nun in der AGES im Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene - Zentrum für anthropogene Infektionen sequenziert werden. Ein neues Verfahren ermöglicht eine sequenzierungsbasierte Variantenbestimmung in durchschnittlich vier Tagen.

Eigene Analysemethode in Vorbereitung
Zwischenzeitlich wurden auch die bereits etablierten Nachweismethoden in der Abteilung der Molekularen Diagnostik am Institut für Pathologie in Feldkirch an die bestehenden Anforderungen angepasst. Zur Bestätigung des neuen Prozesses werden noch Ergebnisse aus den bisherigen Verdachtsfällen benötigt, um diese vergleichen zu können. Der Abschluss der Validierung ist zum Ende der kommenden Woche geplant.

Verschärftes Kontaktpersonenmanagement
Die tatsächlichen Ergebnisse der vertieften Untersuchungen sind allerdings für gezielte Maßnahmen rund um die Absonderung nicht notwendig. Das verschärfte Kontaktpersonenmanagement greift bereits ab dem Verdacht auf die Omikron-Variante. So werden alle Kontaktpersonen von Omikron-Verdachtsfällen als Kontaktpersonen der Kategorie I, also als enge Kontaktpersonen, eingestuft und damit abgesondert, unabhängig davon, ob sie geimpft oder genesen sind. Ebenso wird für diese kein Freitesten aus der Absonderung ermöglicht und es wird jedenfalls ein negatives PCR-Ergebnis am Ende der Absonderungszeit benötigt. Für Erkrankte selbst gelten nur wenige Änderungen. Sie benötigen jedenfalls einen negativen PCR-Test, um die Absonderung zu beenden, bei anderen Mutationen reicht am Ende des Absonderungszeitraums die Symptomlosigkeit. Für Personen, die in vulnerablen Bereichen arbeiten, wird die Absonderungszeit bei Omikron-Verdacht verlängert.

Booster-Impfung wesentlich für Bewältigung – auch für Genesene
Erste Studien-Ergebnisse lassen vermuten, dass die Auffrischungsimpfung den Immunschutz gegenüber der Omikron-Variante verbessert, wenn auch geringer als gegenüber der Delta-Variante. Laut Ergebnissen aus Israel erhöht sich der Schutz durch die Auffrischungsimpfung um das Hundertfache. Gegen die Omikron-Variante verstärkt sie den Schutz ebenfalls, aber etwa viermal niedriger als gegen die Delta-Variante. Studien aus Südafrika deuten darauf hin, dass auch Genesene gegenüber der Omikron-Variante einen geringeren Immunschutz als bei den vorhergehenden Varianten des Coronavirus aufweisen dürften. „Wesentlich ist daher, dass zweifach Geimpfte sich eher früher als später die dritte Dosis holen – dies ist bereits ab dem vollendeten 4. Monat nach der 2. Impfung möglich. Und wichtig ist, dass auch Genesene die Booster-Impfung in Anspruch nehmen“, bekräftigt Landessanitätsdirektor Dr. Wolfgang Grabher. „Die Schutzwirkung der Antikörper von Erkrankungen mit bisherigen SARS-CoV2 Varianten schützt nicht genügend. Die ausreichende Immunisierung der Bevölkerung, sprich die erste und zweite Dosis sowie die Booster-Impfung, verhindert, dass eine nächste 5. Welle von nicht oder unzureichend Immungeschützen ausgeht. Genesene und Personen ohne 3. Dosis als Auffrischungsimpfung haben zwar selbst leichtere Verläufe zu erwarten, erhöhen aber das Verbreitungsrisiko und damit auch das Risiko von schweren Verläufen bei noch nicht ausreichend geschützten Personen“, so Grabher.

Aktuelle Impfangebote
In Vorarlberg werden umfassende Impfmöglichkeiten angeboten. Sie sind auf den Seiten des Landes unter www.vorarlberg.at/vorarlbergimpft einsehbar.

Quelle: Land Vorarlberg

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