vonRedaktion Salzburg
MAI 17, 2022
LHStv.in Prettner: Kärnten hält an monatlicher Ausbildungsprämie in Höhe von 450 Euro für alle Pflegeschüler bzw. an Anstellungsvariante für PFA-Auszubildende fest - Zudem wird Schulgeld vom Land Kärnten bezahlt – Angekündigte Pflegereform des Bundes mit vielen offenen Fragen
Klagenfurt (LPD). „Die vom Bund angekündigte Pflegemilliarde für die nächsten beiden Jahre ist ein wichtiges und richtiges Signal, das allerdings nur ein erster Schritt sein kann. Vor allem sind noch zahlreiche Fragen zu klären. Das Land Kärnten hält daher an der Kärntner Pflege-Ausbildungsoffensive fest: In der heutigen Regierungssitzung haben wir die Ausbildungsprämie und die Übernahme des Schulgeldes durch das Land beschlossen“, informiert Gesundheitsreferentin Beate Prettner. 5,3 Millionen Euro nimmt Kärnten dafür pro Jahr zusätzlich in die Hand: Die Ausbildungsprämie beträgt 450 Euro netto pro Monat. Bezugsberechtigt sind alle Auszubildenden in den Bereichen Pflegeassistenz (ein Jahr), Pflegefachassistenz (zwei Jahre) und diplomiertes Pflegepersonal (drei Jahre an der FH). „Den Betrag von 450 Euro haben wir unter Berücksichtigung der sozialversicherungsrechtlichen Geringfügigkeitsgrenze (485 Euro) festgesetzt“, so Prettner. Beschlossen wurde zudem die Finanzierung des Schulgeldes durch das Land. Aktuell müssen Schüler der SOB Schulen der Caritas und der Diakonie Schulgeld bezahlen: Das Land übernimmt für die Schüler mit Schwerpunkt Altenarbeit diese Kosten – in der Caritas sind es 257 Euro, in der Diakonie 386 Euro pro Semester. „Darüberhinaus werden wir auch die Kursbeiträge für Aufschulungen von der Pflegeassistenz zur Pflegefachassistenz finanzieren“, sagt Prettner. Diese werden in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule (GuK) durchgeführt und betragen rund 2000 Euro.
Wie bereits angekündigt, wird es in der Ausbildung zur Pflegefachassistenz ab September die Möglichkeit einer Anstellung ab dem ersten Schultag geben (anstelle der Ausbildungsprämie): „Auch an diesem Modell wollen wir in Kärnten festhalten, solange nicht feststeht, wie und ab wann die angekündigten Maßnahmen des Bundes umgesetzt werden. Wir wollen keine Zeit mehr verlieren“, betont die Gesundheitsreferentin.
Zur Pflegereform, die die Bundesregierung am 12. Mai präsentiert hat, würden noch sämtliche Details fehlen. „Vor allem ist völlig unklar, was nach den zwei Jahren, für die die Pflegemilliarde ausgerichtet ist, passiert. Was geschieht, wenn die Mittel nicht mehr vom Bund zur Verfügung gestellt werden?“, fragt Prettner. Sie hofft und drängt auf „rasche Klärung. Der Präsentation müssen umgehend konkrete und verlässliche Taten folgen“, appelliert Prettner an die Regierung in Wien.
Quelle: Land Kärnten