Salzburg: Landesgeologen haben Hang in St. Gilgen im Blick

vonRedaktion International
APRIL 12, 2023

Foto: Land Salzburg/Rainer Braunstingl

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Rutschungen verlangsamen sich / Rund zehn Hektar betroffen / Zwei Tonnen Schottermaterial in Bewegung

(LK) Seit Donnerstag ist in St. Gilgen ein Hang auf einer Fläche von mehr als zehn Hektar in Bewegung. Daher wurde am Wochenende vorsorglich von der Gemeinde die Straße auf den Illingerberg gesperrt. Im betroffenen Bereich über dem Steinbachgraben herrscht Lebensgefahr, auch durch spontane Steinschläge. Die Landesgeologen haben die Hangrutschung im Blick.

Die gute Nachricht vorweg: Für Siedlungen sowie Bürgerinnen und Bürger besteht wegen des Hangrutsches in St. Gilgen aus derzeitiger Sich und laut Landesgeologen keine Gefahr. Dennoch wird die Lage akribisch von Rainer Braunstingl und seinem Team aber auch der dort betroffenen Agrargemeinschaft und den Bundesforsten beobachtet. „Die Bewegung hat sich schon deutlich verlangsamt und es setzt sich allmählich alles. Es sind rund eine Million Kubikmeter und umgerechnet zwei Millionen Tonnen Schottermaterial in Bewegung“, so Braunstingl.

Optische Kontrolle

Laut dem Landesgeologen war der Hang am Donnerstag noch mit 13 Meter pro Tag nach unten unterwegs, heute liegt dieser Wert schon unter einem Meter. „Die dort betroffene Agrargemeinschaft und die Bundesforste kontrollieren mehrmals täglich vor Ort die Lage, markieren Spalten und Gräben und messen per Hand, wie schnell die Hangrutschung noch ist“, so Braunstingl. Auch eine Drohnenbefliegung findet täglich durch Grundbesitzer statt. So stehen hier den Experten auch Luftaufnahmen zur Lageeinschätzung zur Verfügung.

Keine Gefahr durch Murenabgang

Die Experten des Landes haben sich auch die Gefahr eines drohenden Murenabganges genau beurteilt. „Solch ein Ereignis zeichnet sich aktuell nicht ab. Und sollte doch eine Mure als weitere Folge ausgelöst werden, gibt es immer noch die große Sperre im unteren Bereich des Steingrabenbachs. Die ist ausgebaggert, also leer, und hat einen Grobrechen. Das würde im Ernstfall Schutz bieten“, beruhigt Braunstingl.

Altbekanntes „Problemkind“

Der betroffene Hang in St. Gilgen ist ein bekanntes „Problemkind“. „Geologisch gesehen ist das ein typischer Kriechhang. Hier liegt sehr viel Schotter auf einer Felsplatte. Da kommt schnell mal etwas in Bewegung. Vor zwanzig Jahren hat es hier zum letzten Mal einen größeren Rutsch gegeben“, so Rainer Braunstingl. Er betont noch einmal: „Das Betreten der Rutschung ist lebensgefährlich und auch die Bereiche rundum sind zu meiden.“


Quelle: Land Salzburg

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