vonRedaktion Salzburg
JUNI 26, 2021
AMS muss jetzt Einhaltung der Zumutbarkeitsbestimmungen auf Punkt und Beistrich kontrollieren
Die Öffnungsschritte und der Impffortschritt entfalten ihre Wirkung. Niederösterreich steht vor einer Phase der Hochkonjunktur. Die Betriebe investieren wieder und nehmen neue Arbeitskräfte auf, die Arbeitslosigkeit geht zurück. Mit dem rasanten Aufschwung sind aber auch Wachstumsschmerzen verbunden. Viele Betriebe beklagen den Fachkräftemangel. In diesem Zusammenhang setzen sich Niederösterreichs Landesräte für Wirtschaft Jochen Danninger und Arbeit Martin Eichtinger für Maßnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels ein.
„Während der Krise war es richtig, die Zumutbarkeitsbestimmungen für arbeitslose Personen flexibler zu handhaben. Doch nun brauchen wir für den Aufschwung wieder jede verfügbare Arbeitskraft. Daher ist es notwendig, in einem ersten Schritt die geltenden Zumutbarkeitsbestimmungen auf Punkt und Beistrich einzuhalten. Hier muss seitens des AMS sofort gehandelt werden. Die Mobilität der Arbeitnehmer sollte auf Basis der geltenden Regelungen forciert werden“, fordern die Landesräte Danninger und Eichtinger.
Darüber hinaus wird von den niederösterreichischen Landesräten das Vorhaben von Arbeitsminister Martin Kocher ausdrücklich begrüßt, im Herbst eine grundsätzliche Reform des Arbeitslosengeldes zu starten. Hierbei sollte aus Sicht von Danninger und Eichtinger vor allem die Frage eines degressiven Arbeitslosengeldes, der Zuverdienst-Möglichkeiten während der Arbeitslosigkeit und der Zumutbarkeitsbestimmungen diskutiert werden.
„Im Herbst braucht es ein Gesamtpaket für den Arbeitsmarkt, um den Aufschwung durch den Fachkräftemangel nicht zu bremsen. Nur wenn wir möglichst viele Menschen in Beschäftigung bringen, entsteht ein nachhaltiges Wachstum und wir sichern den Wohlstand in unserem Land. Dafür stehen umfangreiche Unterstützungsprogramme des Landes und des AMS NÖ, etwa die Lehrlingsoffensive, zur Verfügung. Wir müssen jetzt alles daransetzen, dass jeder und jede, die arbeitslos ist, nun schnellstmöglich wieder zurück ins Arbeitsleben findet. Dafür braucht es wirkungsvolle Anreize“, so Danninger und Eichtinger.
Gleichzeit betonen die beiden Landesräte, dass es „selbstverständlich die Bereitschaft zur Veränderungen auf beiden Seiten braucht.“ Denn Betriebe mit attraktiven Arbeitsbedingungen hätten es deutlich leichter Fachkräfte zu finden. „Die große Herausforderung Fachkräftemangel können wir nur im Miteinander von Arbeitgebern und Arbeitnehmern lösen.“
Quelle: Land Niederösterreich