Oberösterreich: Landesrat Achleitner - Hobel & Computer - Unterstützung für oö. Tischlerbetriebe, um digital zukunftsfit zu werden

vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 10, 2020

Landhaus Linz - Symbolbild
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Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner: „Der Lehrgang KMU Accelerator gab oö. Tischlereibetrieben konkrete Tipps zur digitalen Transformation von Handwerksbetrieben“

„Gerade auch Oberösterreichs Klein- und Mittelbetriebe kommen an der Digitalisierung nicht vorbei, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen. Das gilt auch für das Tischler-Handwerk. Auch wenn hier die digitale Welt als Gegensatz zu Hobelbank und Werkzeug erscheint zeigte der Lehrgang KMU Accelerator auf, dass es doch sehr viele Synergien gibt, auf die das Handwerk angewiesen ist, um fit für die Zukunft zu sein. Die vom Möbel- und Holzbau-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria konzipierte Veranstaltungsreihe gab Tischlereibetrieben in 13 Modulen konkrete Tipps zur digitalen Transformation von Handwerksbetrieben“, erklärt Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner.

„Das Wirtschaftsressort und die oö. Standortagentur Business Upper Austria setzen verschiedenste Aktivitäten, um Oberösterreichs KMU fit für die digitale Transformation zu machen. So greift der KMU Accelerator Handwerksbetrieben in der Tischlerbranche im Alltag unter die Arme, um sich mit Digitalisierung beschäftigen zu können“, erläutert Landesrat Achleitner.

Projektmanager Gabriel Gruber vom Möbel- und Holzbau-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria hat dazu gemeinsam mit der Bundesinnung der Tischler und Holzgestalter und der Wirtschaftskammer OÖ eine Initiative auf die Beine gestellt, die den Betrieben ganz konkrete Inhalte und Tipps zur Umsetzung der Digitalisierung liefern soll. Der Lehrgang wurde als Teil der Leitinitiative Digitalisierung vom Land Oberösterreich mitfinanziert. Für die 20 Pionierbetriebe war die Fortbildungsreihe kostenlos.

Praxisnah und kundenorientiert„Klein- und Mittelbetriebe sind die Säule der oö. Wirtschaft. 90 Prozent unserer Betriebe haben weniger als zehn Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter, gerade diese Unternehmen profitieren von den ganzen Lösungsmöglichkeiten, die die Digitalisierung bringt“, bekräftigt Landesrat Achleitner. Bei Tischlereibetrieben geht es meist darum, Produktionsprozesse und -abläufe zu digitalisieren und somit eine Effizienzsteigerung zu erreichen, aber auch darum, tradierte Geschäftsmodelle in die digitale Zukunft zu überführen. „Innerbetrieblich ermöglicht die Digitalisierung, den Ablauf so zu gestalten, dass der Informationsfluss durchgängig ist und der Datenaustausch mit anderen handwerklichen und bautechnischen Planungen einfach funktioniert“, betont Tischlermeister Michael Ebner, der beim Lehrgang auch Erkenntnisse für seine zweite Firma, die Betonmöbel erzeugt, mitnehmen konnte.

Die einzelnen Module behandelten folgende Themen: Digitalisierung Allgemein, Augmented (AR) & Virtual Reality (VR) im Verkauf, Open Source (Systeme), Building Information Modeling (BIM), E-Vergaberecht, Durchgängige Systeme (ERP), Robotik, IT-Sicherheit, Förderungen 1&2, Webpräsenz – Social Media 1&2, Requirement Engineering, Online Konfiguration & Verkauf. Bei den Veranstaltungen lernten die Teilnehmer/innen auch ganz neue Anwendungen kennen: BIM (Building Information Modelling) ist keine Software, sondern eine kooperative Arbeits- oder Planungsmethode zur Erstellung, Koordination und Übergabe eines fachübergreifenden virtuellen 3D-Bauwerksmodells – der vielversprechende digitale Zwilling. So können sich Kund/innen und Planer/innen auf dem „virtuellen Reißbrett“ ein genaues Bild machen und damit Zeit, Kosten und mögliche Enttäuschungen ersparen.

Peter Schnitzhofer von IT Sparrow gab den Teilnehmern praxisnahe Tipps, wie sie feststellen können, wo ihr Unternehmen in der Digitalisierung steht. Schnitzhofer verfolgt die Vision von selbstfahrenden Unternehmen. Rund 80 Prozent der Entscheidungen werden durch Software-Algorithmen basierend auf historischen und hochgerechneten Daten getroffen. „Bei vielen Unternehmen gibt es unterschiedliche Systeme und Insellösungen, weshalb es nicht einfach ist, den Beginn des Datenstroms zu markieren und eine Route zu suchen“, betont Peter Schnitzhofer. Sein Idealszenario: Aufzeichnung der Prozesse und Definition welche Unterstützung das Unternehmen vom System braucht.

Fortsetzung über die Grenzen hinausEin neues Programm steht bereits in den Startlöchern: Das mit der oö. Pilotgruppe gewonnene Wissen soll gesichert werden. Der Lehrgang wird von Oberösterreich auf andere Bundesländer ausgerollt. Mit neuen Gruppen werden neue Themen identifiziert und bearbeitet.

„Wichtig ist, dass Angebote zur Weiterentwicklung in den vielfältigen Bereichen der Digitalisierung den Kolleginnen und Kollegen in der Tischlerbranche aufgezeigt und zugänglich gemacht werden. Das Konzept des KMU Accelerator mit seinem praktischen und nutzerorientierten Zugang eignet sich dafür hervorragend und soll unbedingt fortgeführt und weiterentwickelt werden. Die Digitalisierung ist ein Prozess der uns ja bereits begleitet und beeinflusst. Nützen wir diese Chance, verbinden wir Tradition mit den Möglichkeiten, die sie uns bietet und erweitern wir aktiv unseren Gestaltungs- und Handlungsspielraum“, erklärt Gerhard Spitzbart, Bundesinnungsmeister der Tischler & Holzgestalter.

Stimmen aus der Wirtschaft zum KMU Accelerator:„Robotik hat uns gezeigt, dass wir in unserem Betrieb mit der CNC-Technologie am richtigen Weg sind. Robotik braucht es für unsere Anwendungsgebiete in naher Zukunft wahrschlich nicht – auch eine wichtige Erkenntnis. Die Software die hinter diesen Prozessen steckt ist aber sehr wohl auch für uns interessant, speziell für den kreativen Teil unserer Arbeit“, betont Claudia Haslinger, SFK Tischlerei GmbH.

„Schachermayer als Dienstleister und Logistiker ist ständig bemüht, seine Partner nicht nur verlässlich zu beliefern, sondern auch in den Prozessen individuell zu unterstützen. Daher fördern wir den KMU Accelerator, weil wir glauben, dass auch im Handwerk das Vereinfachen und Digitalisieren der Abläufe Standard wird“, so Wolfgang Rebhandl, Verkaufsleiter der Schachermayer GmbH für holzverarbeitende Betriebe.

„Die Digitalisierung voranzutreiben, ist eine der wichtigsten strategischen Herausforderungen der Zukunft – für jedes Unternehmen. Der KMU Accelerator bietet eine willkommene Plattform, unser digitales Angebot interessierten und innovativen Unternehmern zu präsentieren, deren Anforderungen zu hören und weitere Entwicklungsschritte zu setzen. Gerne unterstützen wir als J. u. A. Frischeis die Initiative auch in Zukunft“, erklärt DI Christoph Kapeller, Niederlassungsleiter J.u.A. Frischeis Linz GmbH.

Quelle: Land Oberösterreich

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