vonRedaktion Salzburg
APRIL 01, 2023
Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner: „Vor einigen Jahren hat man sich noch vor Digitalisierung gefürchtet. Heute ist klar: Wir haben mehr Arbeit als Arbeitende, wir brauchen Robotik und Automatisierung“
„Die Transformation von Energie, Mobilität und Arbeit – und wie wir sie erfolgreich gestalten“ – dieses Thema stand im Mittelpunkt des „Zukunftsforum Oberösterreich 2023“, das am 28. und 29. März im Oberbank Donau-Forum stattgefunden hat: „Wir sind in einer spielentscheidenden Phase der Transformation“, betonte Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer bei der Abschlussveranstaltung Forum.Standort angesichts der Klimaziele und der Digitalisierung. Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner brachte die Zeitenwende auf dem Arbeitsmarkt ins Spiel: „Vor einigen Jahren hat man sich noch vor Digitalisierung gefürchtet. Heute ist klar: Wir haben mehr Arbeit als Arbeitende, wir brauchen Robotik und Automatisierung.“
Mag.a Doris Hummer, Präsidentin der Wirtschaftskammer OÖ, sah die heimischen KMU dabei schon auf einem guten Weg. „Corona war dafür ein Turbo, weil wir den Weg zum Kunden neu finden mussten.“ Die Digitale Transformation zieht sich wie ein roter Faden durch den Wandel – sie ist die Basis dafür, die Herausforderungen beispielsweise am Arbeitsmarkt, in der Industrie und in der Mobilität zu bewältigen. Keynote-Speaker und Digitalisierungsexperte Viktor Mayer-Schönberger von der Universität Oxford nahm in seinem Statement etwas Tempo aus der Diskussion: Bei Digitalisierung gehe es nicht um Geschwindigkeit, sondern um Effizienz. „Daten helfen uns, bessere Entscheidungen zu treffen.“ Gerade angesichts immer mächtigerer Künstlicher Intelligenz gewinne dabei der Faktor Mensch an Bedeutung: Die KI leitet ihre Lösungen für morgen aus dem Gestern ab. „Wenn morgen aber alles anders ist, dann brauchen wir wieder menschlichen Entscheidungen, das Denken in Möglichkeiten“, so Mayer-Schönberger.
Digitale Geisteshaltung vermittelnDas richtige Mindset dafür zu vermitteln und fächerübergreifend einzusetzen, sah Christina Rami-Mark, Unternehmerin und Mitglied des Gründungskonvents für das neue Institute of Digital Sciences Austria in Linz, als eine wesentliche Aufgabe der neuen Hochschule. Auch IVOÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch betonte: „Wir wollen keine Informatiker ausbilden, sondern gesamtprozesshaft auf die Digitalisierung schauen.“ Andreas Stangl, Präsident der Arbeiterkammer OÖ, strich hervor, dass „Digitalisierungsprojekte in den Unternehmen dann besser gelingen, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingebunden sind“.
Oberbank-Generaldirektor Dr. Franz Gasselsberger griff ebenfalls den Faktor Mensch auf: „Digitale Services schaffen keine Differenzierungspotenziale. Das machen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Der Faktor MenschSchon der erste Tag des Zukunftsforums stand ganz im Zeichen des „Faktors Mensch“. Es ging um das New Normal in der Arbeitswelt. Die Oberbank, das Start-up OKTAV und MIBA-Personalchef Bernhard Reisner zeigten aus unterschiedlichen Blickwinkeln, wie sie Potenziale und selbstbestimmtes Arbeiten in ihren Unternehmen fördern. Großes Thema war auch hier der Arbeitskräftemangel. „Die Demografie ist auch ein Treiber der Digitalisierung – eine höhere Produktivität ein Hebel, um die Angebotslücke am Arbeitsmarkt zu schließen“, erklärte Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability in Ludwigshafen. Arbeitskräfte als wertvolles Investitionsgut seien daher ein Teil der neuen Normalität. Wichtig für die Unternehmen: Hohe Professionalität im Umgang mit den Mitarbeiter/innen. Diese erwarten sich vor allem Fairness - von Wertschätzung über Mitsprache bis Leistungsgerechtigkeit und Transparenz.
Am zweiten Tag widmeten sich die Diskussionsrunden und Vorträge der Mobilität, der Industrie und Smart Buildings in Smart Cities. Ein gemeinsamer Nenner war dabei, dass es die Zusammenarbeit aller Akteure braucht, um die Transformationen hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise zu bewältigen.
Quelle: Land Oberösterreich