Salzburg: Laufende Corona-Impfung in Salzburg stabilisiert Infektionslage

vonRedaktion Salzburg
APRIL 17, 2021

Foto: Land Salzburg / Neumayr – Leopold

Keine Wahlfreiheit bei Impfstoff / 56.115 Dosen bis zur ersten Mai-Woche angekündigt / Priorität 2 und Ü65 an der Reihe

(LK) Alles verimpfen, was geliefert wird und die ältesten sowie gefährdetsten Personen laut Nationalem Impfplan immunisieren. Diesen Weg verfolgt Salzburg konsequent, jetzt zeigt sich die positive Wirkung deutlich. Die Zahl der Todesfälle ging in den vergangenen Wochen stark zurück, die Infektionslage beruhigt sich etwas, die Lage in den Spitälern ist fordernd, aber stabil.

„Die Hochrisikogruppen und über 80-Jährigen sind bereits geschützt, seit Anfang April geht es weiter im Plan mit den über 65-Jährigen und der Priorität 2. Zu letztgenannter Gruppe gehören Personen mit Vorerkrankungen und besonders hohem Risiko sowie nicht-ärztliche Gesundheitsberufe, wie zum Beispiel Physiotherapeuten. Bis zur ersten Maiwoche sind weitere 56.115 Dosen angesagt, und zusätzlich heute Morgen 6.825 versprochen worden, das bedeutet für uns einen weiteren großen Schritt“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl, der am Freitag in einer Video-Pressekonferenz den Überblick gab, was bereits abgeschlossen und was in den kommenden Wochen umgesetzt wird.

Impfung wirkt

„Die Begrenztheit der Impfdosen macht den Kampf gegen das Corona-Virus zu einem herausfordernden und komplexen Thema. Wir sind in Salzburg den Weg des nationalen Impfplans gegangen und haben konsequent die einzelnen Gruppen nacheinander geimpft. Dies hat teils zu Kritik und unsachgemäßen Vergleichen geführt. Die Zahlen geben uns aber Recht. Die Todesfälle gehen massiv zurück und aufgrund der Impfung hat sich auch die Infektionslage stabilisiert. Die Spitäler sind sehr gefordert, aber auch hier ist die Lage in den vergangenen Wochen relativ gleich geblieben. Impfen, testen und die anderen Maßnahmen wie FFP2-Maske tragen und Abstand halten wirken“, fasst Christian Stöckl zusammen.

Stöckl: „Bis zur ersten Maiwoche 56.115 Dosen geplant.“

Die Zahl der vom Bund gelieferten Impfdosen erhöht sich stetig, sofern die Termine und Mengen auch eingehalten werden, so „können wir bis zur ersten Maiwoche 56.115 Dosen verimpfen und mit den zusätzlichen 6.825 rechnen. Nach unserem bewährten Schema in den Impfpraxen und –Straßen. Die Gruppe der über 65-Jährigen und die Priorität-2-Gruppe können so bis zur ersten Maihälfte abgeschlossen werden, wenn alles so kommt wie angesagt“, beschreibt Stöckl.

Größere Lieferungen ermöglichen

Die 56.115 Impfdosen, die bis zur ersten Maiwoche in Salzburg erwartet werden, teilen sich wie folgt auf:

„Zirka 53.910 Personen der Gruppe der über 65-Jährigen, Priorität 1 und Priorität 2 sind schon geimpft, weitere 34.270 haben sich noch vorgemerkt. Mit den angesagten und zusätzlichen Dosen können wir diese und darüber hinaus nicht-ärztliche Gesundheitsberufe sowie Auslandsreisende in den großen Unternehmen Salzburgs immunisieren. Das ist für die Wirtschaft sehr bedeutend, die Betriebe werden so nicht lahmgelegt, weil beispielsweise Geschäftsreise nicht möglich sind oder nur mit langer Quarantäne verbunden wären“, fasst Stöckl die Pläne für die nächsten Tage und Wochen zusammen.

Filipp: „Eindeutiger Effekt der Impfung.“

Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik beobachtet die Lage genau und hat die Zahlen zu den positiven Nachrichten. „Insgesamt hat sich die Zahl der Todesfälle seit Jänner drastisch reduziert, vor allem in den Seniorenwohnhäusern“, so Filipp. Aber auch generell kann von einem deutlichen Rückgang seit dem Höhepunkt im Dezember gesprochen werden, wo es noch 156 verstorbene Personen gegeben hat. Im März waren es dann mit 42 Personen schon deutlich weniger und für den April zeichnet sich ein neuerlicher Rückgang ab. Auch die Altersstruktur der verstorbenen Personen hat sich im März verschoben. Der Anteil der über 85-Jährigen an der deutlich geringeren Anzahl an Todesfällen ist von über 50 Prozent auf unter 40 Prozent zurückgegangen, „auch eine Auswirkung der hohen Impfrate in dieser Altersgruppe, die bei den über 80-Jährigen rund 80 Prozent beträgt“, so Filipp. Vor allem die 7-Tage-Inzidenz ist bei den älteren Mitbürgern im Vergleich sehr gering, sie liegt derzeit nur bei etwa 50, so gering war der Wert für diese Altersgruppe zuletzt vor einem halben Jahr.

Förster: „Es gibt keinen schlechten Impfstoff.“

Bisher wurden laut E-Impfpass des Gesundheitsministeriums mit Stand heute 10.00 Uhr 132.356 Impfdosen in Salzburg verabreicht, 43.920 Personen haben demnach bereits die zweite Teilimpfung erhalten. „Wer einen Impftermin bekommt, sollte ihn auch wahrnehmen“, so der eindringliche Appell der Ärzte. „Ein Taktieren auf einen anderen Impfstoff zu einem späteren Zeitpunkt macht vor allem gesundheitlich gesehen keinen Sinn“, betont der Impfreferent der Ärztekammer Salzburg, Holger Förster: „Alle Impfstoffe schützen sehr gut gegen einen schweren Krankheitsverlauf und sind sicher. Man braucht keine Angst davor zu haben und schon gar nicht vor AstraZeneca. Die aufgetretenen Thrombosen sind eine spezielle Form und in Relation zur enormen Zahl der geimpften Personen sehr selten. Man weiß mittlerweile schon viel genauer, wann es dazu kommt, wie man diese Thrombosen erkennt und kann sie entsprechend gezielt behandeln.“

Impfnebenwirkungen sind behandelbar

Unter einer Impfnebenwirkung versteht man eine schädliche und unbeabsichtigte Reaktion. Dazu zählen auch Thrombosen. Dr. Förster erklärt: „Lang andauernde Kopfschmerzen oder Sehstörungen zum Beispiel oder andere Beschwerden, die länger nach der Impfung auftreten, können dafür ein Zeichen sein. Bei AstraZeneca sind diese zwischen dem vierten und 14. Tag nach der Injektion aufgetreten. Sie sind über ein Blutbild leicht diagnostizierbar und können gut behandelt werden“, so Förster.

Logistik bleibt Herkulesaufgabe

„Die ständigen Lieferverzögerungen werfen uns oft die Planung komplett durcheinander und die Arbeit von Tagen ist binnen Sekunden wie weggeblasen. Darum vergeben wir auch nur Impftermine, wenn die Dosen tatsächlich im Land sind. Der große Vorteil: Wir müssen im Gegensatz zu anderen Bundesländern nichts absagen und verfolgen unser Ziel, den Impfstoff fair, verlässlich und laut der Priorisierung zu verteilen konsequent weiter“, so die Impfdisponentin des Landes, Victoria Achatz. Zusätzlich zu den bereits geplanten Impfdosen erwartet das Land Salzburg in den kommenden Wochen auch von den bekanntgewordenen Extra-Lieferungen durch BioNTech/Pfizer weitere Dosen.

Salzburg bereit für 50.000 Impfungen pro Woche

Dass nun vermehrt Impfstoff nach Salzburg geliefert wird, stimmt die Experten zuversichtlich, im Mai sollte es noch mehr werden. „Für uns kein Problem, wir sind bereit. Zirka 50.000 Dosen pro Woche können wir in Zusammenarbeit mit den Ärzten in den Praxen und dem Roten Kreuz in den Impfstraßen pro Woche verabreichen, die Logistik steht“, so Stöckl.

Eckdaten zur Corona-Impfung

Dashboard und e-Impfpass

Die Zahlen am Impf-Dashboard des Landes unterscheiden sich mit denen des e-Impfpasses des Gesundheitsministeriums aufgrund der Zählweise. Der e-Impfpass zeigt die Anzahl der bereits geimpften Personen, die in Salzburg wohnhaft sind, egal in welchem Bundesland sie geimpft wurden. Das Impf-Dashboard des Landes zeigt hingegen alle in Salzburg verimpften Dosen. Also auch inklusive jener Dosen, die zum Beispiel an in Oberösterreich wohnende aber in Salzburg Arbeitende verabreicht wurden (Gesundheitspersonal, Bildungsbereich und ähnliche).

Die Altersgruppen im Überblick


Quelle: Land Salzburg

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