vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 14, 2023
Am 13.03.2023 unternahm eine 6-köpfige, befreundete, private Schitourengruppe aus der Schweiz eine Schitour von 6184 St. Sigmund, Ortsteil Haggen, durch das Kraspestal auf den 3081 m hohen Zwieselbacher Roßkogel. Die Gruppe erreichte gegen 13.30 Uhr den Gipfel und fuhr nach kurzer Rast ins Tal ab.
Als Abfahrtsroute wählte die Gruppe die Abfahrt durch das Walfeskar zur Pforzheimer Hütte (2310 m), um von dort durch das Gleirschtal zurück nach St. Sigmund zu gelangen.
Kurz nach der Einfahrt ins Walfeskar fuhr die Gruppe an der orografisch rechten Seite (SO Hang), in einer Seehöhe von ca. 2750 m, einzeln durch das Kar ab. Als die dritte Tourengeherin, eine 56-jährige Schweizerin, einfuhr, löste sich plötzlich oberhalb von ihr eine Schneebrettlawine. Sie wurde von den Schneemassen erfasst und einige Meter mitgerissen. Beim Stillstand der Lawine war sie von den Schiern bis zum Bauch verschüttet, der Oberkörper und der Kopf waren frei, sie war bei Bewusstsein und atmete. Sie klagte lediglich über Scherzen im rechten Unterschenkel.
Weitere Gruppenmitglieder waren von der Lawine nicht betroffen (wurden nicht mitgerissen oder verschüttet) und konnten die Verschüttete sofort ausgraben. Da an der Unfallstelle kein Handyempfang besteht, fuhr ein Gruppenmitglied zur Pforzheimer Hütte ab und setzte die Rettungskette in Gang. Die Verletzte wurde vom NAH Martin 2 geborgen und ins Krankenhaus nach Hall geflogen.
Die übrigen Gruppenmitglieder entschieden sich auf Grund der inzwischen eingetretenen Erwärmung und damit verbundenen Lawinensituation, nicht mehr mit den Schiern abzufahren und wurden von der Besatzung des Polizeihubschraubers "Libelle" ins Tal geflogen.
Im Einsatz standen: NAH Martin 2, Polizeihubschrauber "Libelle", 1 Beamter der Alpinpolizei
Quelle: LPD Tirol