vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 20, 2022
LR Schleritzko: „Bildung hat in Niederösterreich einen extrem hohen Stellenwert“
Bildung ist wichtig für die Gesellschaft. Eine besondere Rolle spielt dabei das lebenslange Lernen gerade in der Erwachsenenbildung in den Gemeinden. Die Bildungslandschaft vor Ort gestalten die Bildungsgemeinderätinnen und -Gemeinderäte mit. Landesrat Ludwig Schleritzko, BhW-Geschäftsführerin Therese Reinel und Kultur.Region.Niederösterreich-Geschäftsführer Martin Lammerhuber informierten heute, Montag, bei einer Pressekonferenz im Landhaus über die Themen „Bildungsagenda NÖ“ sowie die Nachhaltigkeit der Bildung und die BhW-Servicestelle für Bildungsverantwortliche in den Gemeinden.
„Bildung hat in Niederösterreich einen extrem hohen Stellenwert“, sagte Landesrat Ludwig Schleritzko, ergänzte aber auch: „Rund 20.000 Menschen in Niederösterreich tun sich schwer, Texte zu verstehen. Viele verstehen aber genau das unter Bildung, also lesen und schreiben zu können. Doch dahinter verbirgt sich vieles mehr: Wie geht eine Gesellschaft miteinander um, auf was sollen wir im zwischenmenschlichen Kontakt achten und welche Werte und Eigenschaften sind dem Gesellschaftsbild verträglich. All das sind Fragen, die so vieles an Arbeit benötigen, nämlich Bildungsarbeit.“
Es gelte das Thema Bildung ernst zu nehmen, darüber zu sprechen, zuzuhören und die Probleme anzupacken. „Bildung bringt Chancen für jeden und jede Einzelne. Bildung fördert eine Kultur des Friedens, der Gewaltfreiheit und humanistischen Werte, die gerade in der aktuellen Zeit so dringend notwendig sind“, unterstrich der Landesrat. Lebenslanges Lernen sollte daher als Chance begriffen werden, denn „auch wenn es für viele von uns Usus ist: Nach der Schulzeit hört das Lernen nicht auf.“ Bildung benötige einen niederschwelligen Zugang. „Wir müssen Bildung forcieren, Möglichkeiten bieten diese Bildung zu erlangen und den Menschen, die willens sind zu lernen, jene Freiräume einräumen, die es braucht um sich in der Gesellschaft damit zurechtzufinden“, so Schleritzko weiters.
Das Land Niederösterreich wolle gemeinsam mit dem BhW eine „blau-gelbe Bildungslandschaft mitgestalten und Möglichkeiten bieten, die über die klassische Schulbildung hinausgehen. Wir laden die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher zu Vorträgen, Kursen und Aktivitäten ein und treiben so die Bildungsagenda voran. Wir sind der Nahversorger der Bildung und wollen vor Ort in allen Gemeinden darauf achten, dass jeder und jede, der das will, sich ausreichend und nachhaltig bilden kann“, informierte er. Bildung fördern, Werte bewahren, Zukunft stiften, das sei das Ziel, der Auftrag und der Plan für die nächsten Jahre.
BhW-Geschäftsführerin Therese Reinel meinte: „Krisen gab es natürlich immer, aber die jetzige Krise stellt uns aufgrund von Dichte, Zahl und Komplexität vor herausfordernde Zeiten. Das hält oft das Gefühl bei Menschen parat, hilflos zu sein. Für uns geht es deshalb darum, empathische Werte zu sichern und zu schützen. Uns als Gesellschaft geht es auch darum, Auswege zu finden. Denn wir müssen nicht im Bann dieser Krise bleiben, gerade die Bildung eröffnet uns Möglichkeiten, Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Bildung heißt, dass wir uns laufend ausreichend informieren und uns weiterentwickeln. Denn nur so bekommen wir ein umfassenderes Bild von unserer Umgebung.“ Das sei etwas, was die Bildungsgemeinderätinnen und –Gemeinderäte forcieren. In den Gemeinden lassen sich laut Reinel durch Bildungsangebote Lösungen finden. „Im Kleinen können große Probleme lokal gelöst werden“, sagte sie und führte unter anderem das Zukunftsforum Gaweinstal oder Smartphone-Kurse für Seniorinnen und Senioren an.
Kultur.Region.Niederösterreich-Geschäftsführer Martin Lammerhuber sagte: „Bildung ist Teil unserer Kultur, Bildung findet in unseren 573 Gemeinden statt. Bildung ist ein Teil der Regionalkultur.“ Regionalkultur sei zugleich Basiskultur, aber Basiskultur sei Alltagskultur, Lebenskultur und Lernkultur. Lernkultur und Regionalkultur gehören zusammen. Es gehe laut Lammerhuber darum, die Menschen wieder zusammenzubringen. „Wir müssen Mundfunker sein, müssen die Neugier wieder wecken. Wir müssen Vernetzerinnen und Vernetzer vor Ort sein. Dann kann man im kleinen Bereich ganz Großes bewirken.“ Er meinte, dass man die Menschen nicht mehr mit der Gießkanne erreichen könne, sondern man müsse die Kulturverantwortlichen vor Ort erreichen. Weiters müsse es das Ziel sein, niederschwellige Zugänge zu schaffen. Lammerhuber denke beispielsweise an Covid, wo die Menschen ihre Orte wiederentdeckt und schätzengelernt hätten.
Quelle: Land Niederösterreich