Kärnten: Lehre und Studium – Dank Symbiose zu innovativer Ausbildung

vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 23, 2021

Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten

LH Kaiser bei Online-Präsentation: Widerspruch zwischen Theorie und Praxis wird mit diesem Modell überwunden – Gemeinsam stellt man sich dem Fachkräftemangel entgegen

Klagenfurt (LPD). Die Matura in der Tasche und damit in die Lehre starten? Ein nicht alltäglicher Ausbildungsweg wird seit dem Wintersemester 2020 in Kärnten angeboten. Mitinitiiert haben das Projekt die Fachhochschule Kärnten, die Fachberufsschule Villach und die Industriebetriebe Infineon Technologies Austria AG, Flex und RHI Magnesita. Bei der Online-Präsentation heute, Freitag, zeigte sich Bildungsreferent LH Peter Kaiser begeistert. Während im Studium auf dem FH Campus Villach die theoretischen und konzeptionellen Kompetenzen erarbeitet werden, zielt die betriebliche Ausbildung auf den Erwerb von praktischen und handwerklichen Kenntnissen ab. Entwickelt wurde dafür eine Doppellehre für das Berufsbild „Prozesstechnik und Elektrotechnik: Anlagen- und Betriebstechnik“.

Das Projekt sei laut Kaiser nicht nur in Kärnten einzigartig, sondern werde auch grenzüberschreitend mit viel Interesse gesehen. „Damit wird der immer wieder dargestellte Widerspruch zwischen Theorie und Praxis überwunden und ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft gesetzt“, so der Landeshauptmann. Die Symbiose von Fachhochschule, Berufsschule, Industriebetrieben und jungen Menschen die bereit sind, eine Doppellehre zu machen und mit einem Studium zu kombinieren sei vorbildlich. In puncto Standortqualität ist Kärnten damit anderen Regionen einen großen Schritt voraus. „Das ist eine Chance, die man woanders wahrscheinlich kaum bekommt. Dieser Pioniergeist ist es, der Kärnten auch in Zukunft von anderen Regionen unterscheiden wird“, sagte Kaiser vor allem in die Richtung junger Menschen deren Interesse geweckt werden soll.

Siegfried Spanz von der FH Kärnten bedankte sich: „Wir sind ständig bemüht darum, innovative Möglichkeiten anzubieten. Dazu bedarf es aber auch innovativer Partner.“ Herbert Torta von der Bildungsdirektion sprach den drohenden Fachkräftemangel an, dem man mit dem Projekt entgegen möchte. Ein wichtiges Ziel des neuen Ausbildungsweges sei es, jungen Menschen nachhaltige und planbare Perspektiven anbieten zu können. Die gute Abstimmung aller beteiligten Institutionen hob Josef Stocker, Direktor der Fachberufsschule Villach, hervor. Wolfgang Werth, Studiengangsleiter an der FH ist sich sicher: „Das Studium Systems Engineering bildet für die Bedürfnisse der Industrie aus.“ Ulla Birnbacher von der FH Kärnten nannte das Halten von Nachwuchsfachkräfte in der Region als eine wichtige Motivation die hinter diesem Projekt stehe.

Martin Reiner von Flex sieht es als Selbstverständlichkeit dieses Vorhaben aktiv mitzugestalten. Thomas Reisinger von Infineon Technologies Austria AG weiß: „Produktionsanlagen werden immer komplexer – dazu braucht es Personal, das immer komplexer ausgebildet ist um diese Anlagen zu verstehen und steuern zu können.“ „Arbeitskräfte sind der Erfolgsgarant den wir für unsere Zukunft brauchen. Daher ist es uns auch wichtig in die Ausbildung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu investieren“, betonte Simone Oremovic von RHI Magnesita. Wie den Auszubildenden in der GPS – Lehrwerkstätte die handwerklichen Fähigkeiten und Grundkenntnisse geleert werden, erklärte Bereichsleiter Thomas Petschnig.

Die Doppellehre wurde verkürzt auf drei Jahre, parallel dazu kann an der FH Kärnten ein Bachelorstudium absolviert werden. Die Auszubildenden befinden sich wöchentlich vier Tage im Unternehmen bzw. in der Berufsschule und widmen sich zwei Tage dem Studium an der FH Kärnten.


Quelle: Land Kärnten

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