vonRedaktion International
APRIL 13, 2021
Landesrat Marco Tittler gab Startschuss für Kooperationsprojekt Raum-Bild-Geschichten mit dem literatur:vorarlberg netzwerk – Hohenems erster Schauplatz
Hohenems (VLK) – Mit dem Raumbild Vorarlberg 2030 hat die Landesregierung 2019 ein strategisches Leitbild für die räumliche Gestaltung und Entwicklung in den nächsten Jahren vorgelegt. Als zentrales Anliegen ist darin verankert, die Bevölkerung aktiv einzubeziehen. Vor diesem Hintergrund wurde von der Abteilung Raumplanung und Baurecht im Amt der Landesregierung mit dem literatur:vorarlberg netzwerk ein längerfristig angelegtes Kooperationsprojekt initiiert, für das heute (Montag, 12. April) am ersten Schauplatz – der Bushaltestelle beim Emser Schlossplatz – der Startschuss gefallen ist. Von einem „neuen vielversprechenden und innovativen Format, um abstrakte Themen im Alltag greifbar zu machen“, sprach Raumplanungslandesrat Marco Tittler beim Auftakt.
Das Raumbild 2030 zielt auf eine gute Abstimmung zwischen Siedlungsentwicklung und Mobilität, Wirtschaft, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, attraktive Natur- und Freiräume sowie verstärkte gemeindeübergreifende Kooperation ab. Für eine breite gesellschaftliche Akzeptanz bei der weiteren räumlichen Gestaltung und Entwicklung sei es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger für die Fragestellungen und Prozesse zu sensibilisieren und noch stärker ein Bewusstsein für deren Bedeutung zu verankern, führte der Landesrat aus: „Es geht darum, die Menschen einzubinden und sie zum Mitmachen und zur Auseinandersetzung mit Wert und Funktionen öffentlicher Räume zu bewegen. Der öffentliche Raum und die Zusammenarbeit mit Kunstschaffenden bieten hierzu hervorragende Möglichkeiten“.
Raum erfahren mittels Literatur und Kunst
Das jetzt gestartete Kooperationsprojekt schlägt diesbezüglich einen spannenden und neuen Weg ein. Mittels Literatur und Kunst wird die mitunter abstrakte Sprache der Raumplanung für ein breites Publikum anregend aufbereitet und zugänglich gemacht. Themen der Raumplanung sollen auf diese Weise kommuniziert und mit einem breiten Publikum diskutiert werden. Zum Einsatz kommt das Stilmittel des Graphic Novel, quasi ein literarisches Comic, dessen Bildsprache immer wieder selbst mit der pointierten Darstellung von Räumen arbeitet. „Unser Projekt erzählt dazu über das Genre kleine Geschichten, die ungewöhnliche Raumerfahrungen ermöglichen“, erläuterte Frauke Kühn, Kulturmanagerin und Geschäftsführerin von literatur:vorarlberg netzwerk.
„Ortskerne knacken“
Der Titel der ersten Raum-Bild-Geschichte lautet „Ortskerne knacken“ – zu sehen an der Bushaltestelle beim Hohenemser Schlossplatz. Sperrige Begriffe aus dem Bereich Raumplanung, etwa Verdichtung, Ballungsraum, Freiraum oder auch Durchwegung, werden von der mehrfach ausgezeichneten Bregenzer Autorin Sarah Rinderer literarisch bearbeitet. Von der Hohenemser Illustratorin Katharina Ralser, Trägerin des European Design Awards, werden die Texte in eine poetische Bildsprache im Sinne einer Graphic Novel übersetzt.
Hohenems macht den Anfang
Erfreut zeigte sich der Hohenemser Bürgermeister Dieter Egger, dass seine Stadt als Pilotregion fungiert. „Durch die Verdichtung unserer Städte und Gemeinden nach innen werden öffentliche Räume in Zukunft noch mehr Bedeutung bekommen. Wir sprechen oft vom öffentlichen Wohnzimmer. Raum für Begegnungen. Kultur kann dabei ein wunderbarer Vermittler sein“, verdeutlichte der Bürgermeister.
Kreative Begleitaktionen
Im Rahmen der ersten literarischen Intervention werden im Schlosscafé Ortskerne zum Naschen angeboten. In einem nächsten Schritt werden kurze Videoclips zur Aktion auf den Bildschirmen in den Schlossplatz bedienenden Bussen des Vorarlberger Verkehrsverbundes (VVV) gespielt. Weitere Begleitmaßnahmen folgen über das Jahr 2021, wie ein Wahrnehmungsspaziergang der Abteilung Raumplanung und Baurecht des Landes sowie verschiedene Beteiligungsformate der Stadt Hohenems und vom literatur:vorarlberg netzwerk. Auf den Internetseiten unter www.literatur.ist und www.hohenems.at sind Making-ofs in Form von Zeichnungsskizzen, Clips von der Beklebung der Bushaltestelle und der offiziellen Eröffnung der Intervention, O-Ton Statements von Expertinnen und Experten bzw. der Bevölkerung und vieles mehr zu finden.
Einladung an weitere Gemeinden
Landesrat Marco Tittler sprach am Rande der Eröffnung auch die Einladung an weitere Gemeinden aus, an den „Raum-Bild-Geschichten“ mitzuwirken. Vorarlberger Gemeinden, die Themen der Stadt- und Raumplanung in künstlerischem Format und durch Veranstaltungen der Gemeinde ihren Bürgerinnen und Bürgern veranschaulichen und vermitteln möchten, sind herzlich zur Kontaktaufnahme mit der Abteilung Raumplanung und Baurecht eingeladen. „Wir werden das gesammelte Know-how für eine gelingende Umsetzung sehr gerne zur Verfügung stellen und die Gemeinden bei ihren Raum-Bild-Geschichten unterstützen“, so Tittler.
Quelle: Land Vorarlberg