Österreich: Lösung für Tiroler Bauern

vonOTS
JÄNNER 16, 2023

Foto: Daniela Köppl

Foto: Daniela Köppl

Eine Zillertaler Käserei kündigte 2022 die Einstellung des Geschäftsbetriebes an. Nun gibt es eine Lösung für die Milchbäuerinnen und -bauern. Die Milchabholung ist gesichert.

Als bäuerliche Genossenschaft und größte Molkerei des Landes sehen wir eine Verantwortung, bäuerlichen Familienbetrieben in außergewöhnlichen Situationen schnell zu helfen. Auch wenn sich das kurzfristig wirtschaftlich nicht immer sofort rechnet“, bringt es Obmann Stefan Lindner auf den Punkt.

Die Ankündigung der Einstellung des Geschäftsbetriebes und die Kündigung ihrer Lieferverträge kam für viele Milchbäuerinnen und Milchbauern überraschend. Ohne Abnehmer für ihre Milch drohte etwa 100 bäuerlichen Familienbetrieben das Aus für die Milchproduktion.

Verschärft wurde die Situation dadurch, dass viele andere Käsereien angesichts der massiv gestiegenen Produktionskosten ebenfalls keine Ausweitung der Produktion planen. Daher sind zusätzliche Rohmilchmengen am freien Markt nur schwer langfristig gesichert zu vermarkten.

Ein weiteres Hindernis stellte die Milchsammlung in der Region dar. Die Milchsammlung im Berggebiet ist kostspielig. Die Struktur der Milchbäuerinnen und Milchbauern ist kleiner als in Tallagen. Es gilt viele Höfe und Sammelstellen anzufahren bis ein Milchsammelwagen voll ist. In Zeiten voller Auftragsbücher und Personalnotstand finden sich schwer Frächter, welche kurzfristig eine Milchabholung bewerkstelligen können.

Insgesamt 89 Milchbäuerinnen und -bauern aus Weerberg und angrenzenden Gemeinden suchten in dieser Situation das Gespräch mit der größten Molkerei des Landes, der Tirol Milch. Und dort war für Obmann Stefan Lindner schnell klar, dass den Bäuerinnen und Bauern geholfen werden muss. Um die Milchsammlung in so kurzer Zeit bewerkstelligen zu können, wurde sogar ein eigener Milchsammel-LKW angeschafft. Man betrat Neuland als Molkerei, indem man begonnen hat nun auch Milch selbst mit LKWs zu sammeln.

Bei Tirol Milch ist man vom langfristigen Erfolg der Partnerschaft mit den Weerberger Bäuerinnen und Bauern überzeugt. Es gibt leider viele Bäuerinnen und Bauern, die aus der Milchwirtschaft aussteigen. Wenn es dann leidenschaftliche Milchbäuerinnen und -bauern gibt, denen der Verarbeiter abhandenkommt und die dann die Milchviehhaltung beenden müssten, wäre das extrem schade. Als Molkerei brauchen wir unsere bäuerlichen Familienbetriebe um weiterhin beste heimische Milch- und Käsespezialitäten anbieten zu können. Es war daher nur logisch und gescheit nun auch am Weerberg Milch zu sammeln“, ist Geschäftsführer DI Josef Braunshofer überzeugt.

Tirol Milch eGen:

Tirol Milch sammelt knapp 80% des gesamten Tiroler Milchaufkommens. Nicht nur bei den großen Talbetrieben, sondern auch in den entlegensten Gebieten des Landes wird Milch gesammelt und in einer der nachhaltigsten Molkereien Europas, in Wörgl zu Tirol Milch Produkten veredelt.

Die Tirol Milch ist gemeinsam mit acht weiteren heimischen Genossenschaften Eigentümer der Berglandmilch, Österreichs größtem Milchverarbeitungs- und Vertriebsunternehmen mit neun Standorten. Das Unternehmen steht im alleinigen Eigentum von mehr als 8.000 Milchbäuerinnen und Milchbauern. Bäuerliche Tradition in Verbindung mit ganzheitlichem Qualitätsdenken und dem Mut neue und zukunftsweisende Wege zu gehen, spiegeln sich in vielfältigen und innovativen Produkten wider. www.tirolmilch.at

Quelle: OTS

Mehr Nachrichten aus

Österreich