vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 15, 2023
Marlene Svazek zieht erste Bilanz / Unterstützung für Elementarpädagoginnen / Partnerschaftlicher Naturschutz
(LK) Nach einer erfolgreichen Landtagswahl und intensiven Koalitionsverhandlungen wurde vor rund drei Monaten Marlene Svazek erstmals als Regierungsmitglied in Salzburg angelobt. Die Landeshauptmann-Stellvertreterin ist seitdem für Natur- und Umweltschutz, Gewerbe, Elementarbildung und Kinderbetreuung, Jagd und Fischerei, Jugend, Familie, Integration und Generationen verantwortlich. In ihrer ersten Zwischenbilanz dominieren Zuversicht und ein positiver Blick in die Zukunft.
Für Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek war der Umstieg aus der Opposition ein Rollenwechsel. „Vieles, das wir früher gefordert haben, setzen wir jetzt um. Ich habe aber noch keinen einzigen Tag bereut, in der Regierung zu sein und jeden Abend habe ich das Gefühl, etwas sehr Sinnvolles getan zu haben. Auch wenn die letzte Zeit sehr intensiv war“, so Svazek, für die einen gutes Regierungsmitglied ausmacht, dass „man trotz Emotionen immer einen kühlen Kopf bewahrt und unaufgeregt an die Dinge herangeht.“
Im Studiogespräch gibt LH-Stv. Marlene Svazek einen Einblick wie sie ihre vielfältigen Ressortbereiche künftig angehen will.
Beitragsfreier Kindergarten auf Schiene
Mit Startschwierigkeiten war die Landeshauptmann-Stellvertreterin gleich zu Beginn der Regierungszeit beim Beitragsfreier Kindergarten konfrontiert. „Bei der Umsetzung gab es ein paar Stolpersteine. Wir waren aber von Anfang an in gutem Austausch mit den Gemeinden. Jetzt sind wir soweit, dass die Kommunen Rechtssicherheit haben und die Förderung auch abrufen können. Jetzt versuchen wir eine Handlungsempfehlung für das kommende Jahr umzusetzen mit einem einheitlichen Tarifmodell. Jedes Kind kann drei Jahre beitragsfrei in den Kindergarten gehen. Das steht fest“, so Marlene Svazek.
Mehr Unterstützung für Pädagoginnen
Dem Fachkräftemangel in den Kindergärten begegnet Svazek mit verbesserten Rahmenbedingungen und einer Ausbildungsoffensive. „Die Pädagoginnen sollen unterstützt werden durch qualifizierte Hilfskräfte, damit sie sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Für diese Hilfskräfte haben wir beispielsweise an der Landwirtschaftsschule Winklhof kürzlich auch einen neuen Ausbildungszweig ins Leben gerufen. Ziel ist es, das Personal in den Kindergärten zu halten, denn ein Ausbau der Betreuung ohne Pädagoginnen und Pädagogen, wo man dann wieder Gruppen schließen muss, wäre eine Katastrophe. Wir gehen das Schritt für Schritt an“, betont Svazek.
Bejagung des Wolfs gefordert
Fast zeitgleich mit dem Start der neuen Regierung passierten vor allem im Pinzgau wieder zahlreiche Wolfsrisse. „Die Abschussverordnung war eine kurzfristige Maßnahme, ist aber nicht die Lösung. Diese kann nur nach vielen Rissen erlassen werden. Wir müssen dahin kommen, dass wir Schutzzonen für die Almwirtschaft ausweisen können oder für sensible Gebiete wie Ortszentren oder Spielplätze. Eine Bejagung des Wolfs muss grundsätzlich möglich sein“, sagt Svazek und ergänzt: „Ich habe aber das Gefühl, dass es in der EU-Kommission bei diesem Thema derzeit ein Umdenken gibt.“
Naturschutz mit Blick aufs Ganze
Beim Natur- und Umweltschutz steht für Marlene Svazek im Mittelpunkt, das Thema partnerschaftlich mit den Grundeigentümern auf Augenhöhe anzugehen. „Wir behandeln das unaufgeregt und wollen das schützen, was in unserem Wirkungsbereich liegt. Es bringt nichts, alles unter Schutz zu stellen, wenn dann keine Bewirtschaftung mehr möglich ist und wenn wir unsere Landwirtschaft und die Lebensmittelsouveränität verlieren. Hier muss man das Gesamte sehen, nicht nur den Naturschutz isoliert“, so die Landeshauptmann-Stellvertreterin.
Sprache und Arbeit sind Integrationsschlüssel
Bei der Integration setzt Svazek auf das Erlernen der Sprache und die Arbeitsplatzsituation als Schlüssel. „Wenn jemand hier seinen Lebensmittelpunkt hat, seine Leistung erbringt und Steuern zahlt, dann hat das einen positiven Effekt auf die Integration“, betont sie. Die Situation beim Thema Asyl wird für Marlene Svazek nicht einfacher. „Mit dem neuen Asylbeauftragten, der das Thema im Land koordiniert, viel Erfahrung mit Asylquartieren hat und einen pragmatischen Zugang mitbringt, bin ich aber zuversichtlich, dass wir in Salzburg einen neuen Weg gehen können. Die Belastung für die Bevölkerung durch die Quartiere soll möglichst geringgehalten werden und wir können die Spannungen in der Gesellschaft beruhigen.
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Quelle: Land Salzburg