vonRedaktion International
JÄNNER 30, 2022
Weitreichende Erleichterungen für die Installierung kleiner und mittelgroßer Photovoltaik-Anlagen laden ein, Teil der Energiewende zu werden
Das Wiener Klimaschutzziel ist nur mit einem weitreichenden Ausbau der erneuerbaren Energieträger erreichbar. Das Regierungsprogramm der Wiener Fortschrittskoalition sieht daher vor, die Stromerzeugung mittels Photovoltaik bis 2030 von ca. 50 MWpeak auf 800 MWpeak zu steigern.
„Die Energiewende – weg von fossilen Energieträgern hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung – ist ganz zentral, wenn es darum geht, Wien bis 2040 klimaneutral zu machen. Wie wir dieses große Ziel erreichen, darauf hat sich die Wiener Fortschrittskoalition im Smart KLIMA City Rahmenstrategie und im Wiener Klima-Fahrplan festgelegt. In Sachen Energiewende setzen wir neben dem Ausbau von Fernwärme/Fernkälte auf die Wiener Photovoltaik-Offensive. Konkret heißt das: Wir werden die Produktion von Sonnenstrom bis 2025 verfünffachen. Und bis 2030 soll 16-mal so viel Strom aus der Sonne gewonnen werden wie 2020! Das steht beispielhaft für unsere Politik der großen Schritte, mit der wir dieses lebenswerte Wien für die Zukunft absichern!“, unterstreicht dazu Wiens Bürgermeister Dr. Michael Ludwig.
„Der Umgang mit der Klimaerwärmung ist eine der zentralen Zukunftsfragen unserer Zeit. Diese Frage kann nur ganzheitlich gelöst werden. Die zentralen Punkte dabei lauten: wie kann man Energie umweltschonend gewinnen und welche Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz können getroffen werden. Mit dem Klima-Fahrplan hat die Stadt Wien eine detaillierte Road Map für den klimagerechten Weg zur Klimaneutralität 2040 vorgelegt. Wir müssen gleichzeitig an den großen Schrauben drehen und durch eine Summe von Einzelmaßnahmen allen Wienerinnen und Wienern die Möglichkeit bieten, den Wiener Klima-Fahrplan mitzugehen,“ zeigt sich die Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál entschlossen.
Vereinfachung der gesetzlichen Rahmenbedingungen
Damit das möglich wird, haben SPÖ und Neos in der Regierungsklausur über eine wesentliche Vereinfachung der gesetzlichen Rahmenbedingungen beraten. Aufbauend auf den entsprechenden Bestrebungen der letzten Jahre will die Fortschrittskoalition weitere Hürden im Wiener Elektrizitätswirtschaftsgesetz (WEIWG) abbauen und weitreichende Erleichterungen für kleine und mittelgroße Photovoltaik-Anlagen ermöglichen.
„Mit der Novelle des Wiener Elektrizitätswirtschaftsgesetz besteht nun die Möglichkeit kleine Photovoltaikanlagen für den Hausgebrauch ohne Verfahren zu installieren. Auch der Weg zu mittelgroßen Anlangen wurde stark vereinfacht. Wir bauen damit Hürden ab, um allen Wienerinnen und Wienern die Möglichkeit zu bieten, Teil der großen Photovoltaikoffensive der Stadt Wien zu werden,“ lädt Vizebergermeisterin Gaál ein mitzumachen.
Befreiung von Bewilligungspflicht und vereinfachte Verfahren
Der Großteil der heute üblichen Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern soll erstmals gänzlich von der Anzeige- bzw. Bewilligungspflicht befreit werden. Das soll für alle Photovoltaik-Anlagen mit einer Engpassleistung bis maximal 15 kW gelten, sofern sie nicht vertikal montiert werden oder Stromspeicher umfassen.
Weiters plant die Stadtregierung eine deutliche Ausweitung des vereinfachten Genehmigungsverfahrens. Durch eine Anhebung der Obergrenze von 100 auf 250 kW können künftig auch mittelgroße Photovoltaik-Anlagen von den entsprechenden Erleichterungen profitieren. Außerdem soll das vereinfachte Verfahren neuerdings auch auf die Modernisierung bestehender Ökostromanlagen Anwendung finden.
Reduktion der Anzeigeverfahren um 86%
Die Auswirkungen der beabsichtigten Änderungen auf PV-Anlagen werden stark spürbar sein. Rund 86% der Anzeigeverfahren aus dem letzten Jahr würden nach der geplanten Regelung gänzlich entfallen. Darüber hinaus könnten etwa 83% der ordentlichen Verfahren aus 2021 als vereinfachtes Verfahren geführt werden. Die Stadt Wien setzt damit einen weiteren Schritt auf ihrem konsequenten Weg zur modernen Klimamusterstadt.
Die Novelle des Wiener Elektrizitätswirtschaftsgesetzes soll in Kürze einer Begutachtung unterzogen werden und könnte bereits Mitte des Jahres im Wiener Landtag beschlossen werden.
Quelle: Stadt Wien