Salzburg: Lungauer Jäger achten vorbildlich auf Lebensraum, Wald und Wild

vonRedaktion International
FEBRUAR 09, 2024

Salzburg

Landesweit bester Waldzustand / Wildschweinschäden auf Almen nehmen zu / Bezirksjägermeister im Interview

(LK) Mehr als 1.000 Jägerinnen und Jäger kümmern sich in den rund 200 Revieren im Lungau um unseren Lebensraum und das Gleichgewicht zwischen Wild und Wald. Beim Bezirksjägertag in St. Michael am kommenden Sonntag wird eine positive Bilanz für das vergangene Jahr gezogen. Gleichzeitig kommen Herausforderungen durch Goldschakal und Schwarzwild auf die Jägerschaft zu.

Die Lungauer Jägerschaft blickt beim Bezirksjägertag am kommenden Sonntag auf ein Jahr mit sehr zufriedenstellenden Abschussquoten und stabilen Wildbeständen zurück. Das belegt auch das Wildeinflussmonitoring des Bundesforschungszentrums Wald, welches unter anderem die Schäden durch Wildverbiss bewertet. Beim Waldzustand schneidet Salzburgs südlichster Bezirk landesweit am besten ab. Im Österreichvergleich ist nur ein Bezirk besser bewertet.

Svazek: „Gelebter Naturschutz.“

„Die Jagd ist gelebter Naturschutz. Die Jägerschaft kümmert sich um einen gesunden und an die Regionen angepassten Wildbestand. Sie sorgt für ein Gleichgewicht im Ökosystem Wald, das seine Funktionen als Natur-, Schutz-, Wirtschafts- und Erholungsraum nur erfüllen kann, wenn Aufforstungen und Jungwälder vor Wildverbiss geschützt werden“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek anlässlich des Bezirksjägertags.

Wolf bleibt Thema

Der Wolf bleibt nicht für die Lungauer Jägerschaft ein Thema. Für Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek ist der auf EU-Ebene angestoßene Prozess zur Senkung des Schutzstatus vorsichtig positiv. „Uns bestärkt dieser Prozess nun, an der Ausweisung von Zonen zu arbeiten, in denen kein Herdenschutz möglich ist und in denen der Wolf möglichst ohne bürokratische Hürden bejagt werden kann. In diese Richtung werden wir auch in Brüssel weiterhin tätig bleiben“, so Svazek. Auch beim Goldschakal kündigt sie praxisnahe Lösungen an.

Neue Jagdstrategien für Wildschweine

Im Lungau kümmert sich die Jägerschaft mit großem Engagement um Natur- und Kulturlandschaft und arbeitet dabei mit den Grundeigentümern in sehr gutem Einvernehmen partnerschaftlich zusammen, wie Bezirksjägermeister Franz Landschützer betont. Mit ihm hat das Landes-Medienzentrum (LMZ) über die Herausforderungen in seinen Jagdregionen gesprochen.

LMZ: Was beschäftigt die Lungauer Jägerschaft heuer am intensivsten?

Franz Lanschützer: Der Goldschakal tritt immer häufiger in Erscheinung und wir befürchten, dass die Risse bei Schafen und Ziegen zunehmen werden. Wir erhoffen uns deshalb vom Land, dass es eine normale Schuss- und Schonzeit verordnet und wir das Tier künftig managen können. Enorme Schäden richtet derzeit das Schwarzwild, also Wildschweine, auf den Almen an.

LMZ: Was wird gegen die Wildschweine unternommen?

Franz Lanschützer: 2023 wurden 42 Stück Schwarzwild erlegt. Die Tiere sind aber sehr schwer zu finden in den Waldbereichen zwischen 1.300 und 1.800 Metern Seehöhe. Bei einem wissenschaftlichen Projekt wollen wir nun mehr über ihre Lebensweise im Hochgebirge erfahren und daraus neue Jagdstrategien entwickeln.

LMZ: Was ist, jagdlich gesehen, das Besondere am Lungau?

Franz Lanschützer: Die Region hat aus Sicht der Jagd viele positive Eigenschaften. Wie die vergleichsweise nicht so großen Schneemengen im Winter und dass die Sonnenseiten auch in höheren Lagen oft schneefrei sind. Das Wild findet dort genügend Nahrung und richtet deshalb auch weniger Schäden in den Wäldern an.

Quelle: Land Salzburg

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