vonOTS
SEPTEMBER 13, 2022
Bereits zum 27. Mal wurden im MAK am 12. September 2022 die MAK-Schindler-Stipendien vergeben. Mit 298 Einreichungen erzielt das begehrte MAK Center Artists and Architects-in-Residence Programm, das vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport in Zusammenarbeit mit dem MAK – Museum für angewandte Kunst jährlich ausgelobt wird, einen der höchsten Werte seit seinem Bestehen. Aus den Einreichungen aus 46 Nationen, davon 255 im Bereich Bildende Kunst und 43 im Bereich Architektur, wählte die Jury einstimmig sechs Projekte sowie drei Ersatzprojekte. Die Stipendiat*innen haben im Studienjahr 2023/2024 die Möglichkeit, sechs Monate in den Pearl M. Mackey Apartments von Rudolph M. Schindler, einem der Standorte des MAK Center Los Angeles, zu leben und ihre eingereichten Arbeiten zu realisieren.
„Die sechs ‚Schindler-Stipendien‘, die seit 1996 jährlich im Rahmen des MAK Center Artists and Architects-in-Residence Programms an herausragende internationale Bewerberinnen und Bewerber vergeben werden, bieten eine einzigartige Chance: Sechs Monate leben und arbeiten die jungen Stipendiatinnen und Stipendiaten in der Kunst- und Kulturmetropole Los Angeles, sammeln internationale Erfahrungen und haben die Möglichkeit, sich mit Künstlerinnen und Künstlern, Architektinnen und Architekten und der außergewöhnlichen Kunstszene von Los Angeles zu vernetzen. Die hohen Einreichungszahlen zeigen, wie gut etabliert das Stipendienprogramm mittlerweile ist. Ich freue mich auch, dass sich das BMKÖS wieder an der Realisierung der ‚Final Projects‘-Ausstellung, die die vor Ort entstandenen Arbeiten und Projekte der internationalen Fachwelt, aber auch dem interessierten Publikum präsentiert, beteiligt“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.
„Ich bedanke mich bei allen Einreichenden für ihr Interesse, ihr Engagement und ihre Ideen. Den diesjährigen Nominierten wünsche ich eine eindrückliche, inspirierende Zeit in Los Angeles. Das MAK Center ist ein besonderer Ort, der sich in Los Angeles als wichtige Anlaufstelle für experimentelle Ansätze, Ausstellungen und Diskurse, besonders auch in der Architektur in herausragender Weise etabliert hat. Das MAK-Schindler-Stipendiat*innenprogamm trägt wesentlich zur Verankerung des MAK Center als ein lebendiger Ort für künstlerische Produktion bei und zeigt anhand vieler Arbeiten bisheriger Stipendiat*innen, wie wichtig und wie nachhaltig prägend dieser Aufenthalt war“, so Lilli Hollein, Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des MAK.
Die Jury bestand heuer aus Lilli Hollein (Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin, MAK); Susanna Koeberle (Journalistin, Autorin und Kuratorin), Zürich; Tereza Kotyk (Filmregisseurin, Autorin und Kuratorin), Innsbruck; Maruša Sagadin (Künstlerin), Wien; und Harald Trapp (Architekt und Soziologe), Wien.
Das internationale MAK Center Artists and Architects-in-Residence Programm richtet sich an freischaffende Künstler*innen, Architekturstudent*innen (2. Studienabschnitt) und Diplomabsolvent*innen der Studienrichtung Architektur unmittelbar nach dem Studienabschluss. Im Fokus steht vor allem die Auseinandersetzung mit dem Ort des Stipendienaufenthalts, Los Angeles, einem Zentrum des kritischen künstlerischen, architektonischen und urban-theoretischen Schaffens.
Zweimal jährlich, im März und im September, präsentiert das MAK Center die vor Ort entwickelten Projekte im Rahmen der „Final Projects“-Ausstellungen. Die Dokumentation der Arbeiten wird katalogisiert und verbleibt im Archiv des MAK Center, das unter MAKcenterarchive.org online zugänglich ist.
Das MAK Artists and Architects-in-Residence-Program ist fixer Bestandteil des MAK Center Los Angeles, das 1994 vom MAK in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt Österreich/Kunstsektion und den „Friends of the Schindler House“ als Außenstelle des MAK gegründet wurde. Drei architekturhistorisch bedeutsame Schindler-Häuser werden für das außergewöhnliche Programm des MAK Center genutzt – neben dem Schindler House (R. M. Schindler, 1921/1922) in West Hollywood, das heuer sein 100-Jahr-Jubiläum feiert, das Fitzpatrick-Leland House (R. M. Schindler, 1936) und die Mackey Apartments (R. M. Schindler, 1939).
Die Projekte folgender Architekt*innen und Künstler*innen wurden für das Stipendiat*innenprogramm 2023/2024 ausgewählt:
Kategorie Architektur:
4. April 2023 – 19. September 2023
Simona Ferrari (Italien)
3. Oktober 2023 – 19. März 2024
Bianca Gamser (Österreich)
Kategorie Bildende Kunst:
4. April 2023 – 19. September 2023
Céline Brunco (Schweiz)
Philipp Fleischmann (Österreich)
3. Oktober 2023 – 19. März 2024
Evan Ifekoya (Vereinigtes Königreich)
Anna-Sophie Berger (Österreich)
Ersatz Kategorie Architektur:
Anna und Arthur Koenigshofer (Österreich)
Ersatz Kategorie Bildende Kunst:
Abdul Sharif Oluwafemi Baruwa (Italien)
Leonie Kellein (Schweiz)
Statement der Jury:
Aus 298 eingereichten Projekten aus 46 Ländern wurden einstimmig zwei Projekte aus dem Bereich Architektur und vier Projekte aus dem Bereich Bildende Kunst sowie insgesamt drei Ersatzprojekte ausgewählt.
Die Jury freut sich über die große Anzahl und das hohe und auch internationale Niveau der Einreichungen, die die Bedeutung des vom BMKÖS unterstützten Stipendiat*innenprogramms verdeutlichen. Die Projekte behandeln in großer Vielfalt aktuelle gesellschaftspolitisch und ökologisch relevante Themen in Los Angeles und Kalifornien, die der Erforschung und Entwicklung ortsspezifischer Formate gerecht werden. Die ausgewählten Künstler*innen und Architekt*innen der jüngeren Generation arbeiten interdisziplinär, in unterschiedlichen Medien und stellen Fragen des Klimawandels, des urbanen Raums, der diversen Communities oder das Mythische in der Architektur zur Diskussion.
Besonderes Augenmerk legte die Jury auch diesmal auf die Konstellation der Gruppen von Stipendiat*innen während ihres sechsmonatigen Aufenthalts. Der so angeregte Austausch erwies sich schon in der Vergangenheit als produktiver Impuls für die weitere Entwicklung der jungen Künstler*innen und Architekt*innen.
Quelle: OTS