MAK zeigt SAMMELN IM FOKUS 7

vonOTS
JULI 30, 2021

Foto: © MAK/Kristina Satori

Foto: © MAK/Georg Mayer

Objekte aus der Sammlung André Marcus

Wien (OTS) - Mit "SAMMELN IM FOKUS 7: Objekte aus der Sammlung André Marcus" (8. September ? 10. Oktober 2021) präsentiert das MAK eine Auswahl an herausragenden Objekten, die der derzeit in Prag lebende Kosmopolit André Marcus dem MAK in zwei großzügigen Schenkungen vermacht hat: Die 14 Exponate aus der Zeit der Wiener Jahrhundertwende hatte Marcus ab Mitte der 1980er Jahre in New York und Monaco erworben. Im Rahmen der Reihe SAMMELN IM FOKUS stellt das MAK der Öffentlichkeit damit bereits zum siebten Mal eine rezente und bedeutungsvolle Neuerwerbung oder Schenkung vor.

André Marcus wurde 1950 in Mailand in eine aus Rumänien stammende jüdische Familie geboren, wuchs in Paris auf und erfuhr seine universitäre Ausbildung in Genf. 1974 übersiedelte er nach New York, wo er mehrere Firmen gründete. Mitte der 1980er Jahre begann er dort auch Kunstgegenstände mit dem thematischen Schwerpunkt der Wiener Jahrhundertwende zu sammeln, die er bei großen Auktionshäusern und renommierten Galerien erwarb – allen voran in der Zweigstelle der Wiener Galerie Metropol auf der Madison Avenue. 1992 zog es ihn zurück nach Europa, wo er sich für 15 Jahre in Monaco niederließ. 2007 übersiedelte Marcus nach Prag, wo er bis heute lebt. Um die Kunstgegenstände mit Wiener Provenienz wieder an ihren Ursprungsort zurückzuführen und in ihrem historischen Kontext zu würdigen, übergab André Marcus wichtige Bestände seiner Sammlung in den Jahren 2019 und 2020 an das MAK.

Die Präsentation zeigt eine Auswahl aus diesen Schenkungen und umfasst Möbel sowie andere kunstgewerbliche Gegenstände von Otto Wagner, Josef Hoffmann, Jutta Sika und der Wiener Werkstätte. Zu den Höhepunkten der Schau zählt ein 1905 von Otto Wagner für die Österreichische Postsparkasse entworfener und von Thonet produzierter Schreibtisch. Wagners Gebäude des Wiener Postsparkassenamtes gilt heute als Symbol der radikalen Erneuerung der Wiener Architektur der Jahrhundertwende. Im Sinne der Idee des Gesamtkunstwerks verstand Wagner die Möblierung als integralen Bestandteil der Ausstattung des Gebäudes. Die für die Postsparkasse entworfenen Möbel sind bis heute einflussreiche Vorbilder und immer wieder wichtige Referenzpunkte für das Möbeldesign.

Ein weiteres Glanzstück der Präsentation ist ein von Wagner entworfener Beistelltisch, der lange im Schlafzimmer seiner eigenen Wohnung in der Köstlergasse 3 im sechsten Wiener Gemeindebezirk stand. Der 1898 entworfene Tisch war dem MAK bereits im Jahr 2018 für die Ausstellung "POST OTTO WAGNER. Von der Postsparkasse zur Postmoderne" als Leihgabe zur Verfügung gestellt worden, bevor er 2019 dauerhaft in die Sammlung des MAK überging.

Eine wichtige Bereicherung der MAK-Sammlung bildet auch eine 1909 von Josef Hoffmann entworfene und von der Wiener Werkstätte ausgeführte Schreibgarnitur, die sich eine Zeit lang im Besitz des US-amerikanischen Künstlers Andy Warhol befand. Als unermüdlicher Allgestalter war Josef Hoffmann langjähriger Lehrer, einflussreicher Kunstgewerbedesigner und Mitbegründer der Wiener Secession, der Wiener Werkstätte sowie des Werkbunds. Seine tiefe Überzeugung von der Kraft der Schönheit und des individuellen künstlerischen Ausdrucks machte seine gestalterische Handschrift unverwechselbar. Nach dem Tod von Andy Warhol im Jahr 1987 ersteigerte André Marcus die Hoffmann’sche Schreibgarnitur.

Quelle: OTS

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