vonOTS
MAI 25, 2023
Vier Meter hohe Skulpturen aus Stahl und Photovoltaikmodulen von Judith Fegerl sowie eine malerische Erzählung von Anna Schachinger – ab heute sind im MuseumsQuartier zwei neue Kunstinterventionen zu sehen.
„Judith Fegerl thematisiert mit ihrer Installation die Nutzung von natürlichen Ressourcen sowie den Einsatz technologischer Entwicklungen und greift damit das Thema ‚MQ goes Green‘ künstlerisch auf“, so MQ-Direktorin Bettina Leidl.
MQ Haupthof
bis Ende Oktober 2023
Judith Fegerl setzt sich seit vielen Jahren künstlerisch mit Energie als Medium und Werkstoff auseinander. Ihr neues Kunstwerk „converter“ ist ein hybrides Gebilde aus Stahl, Photovoltaikpaneelen, Licht und elektronischen Komponenten, das sich von Sonnenlicht „nährt“. Die drei Skulpturen haben formale und inhaltliche Bezüge sowohl zu technischen Objekten, architektonischen Formen als auch zur Pflanzen- und Tierwelt; sie wirken fremd und vertraut zugleich. Die Gesamterscheinung erinnert an ein Hybrid aus Maschine und Organismus, wirkt archaisch und futuristisch zugleich.
Während die Photovoltaikpaneele tagsüber Sonnenenergie in elektrische Energie umwandeln, die ins Stromnetz eingespeist wird, spendet die Skulptur den Besucher:innen Schatten. Nachts kehrt sich das Produktionsverhältnis um und die Skulptur wird zur Konsumentin der zuvor eingespeisten Sonnenenergie: Sie strahlt intensives Licht in violetter Farbe ab.
„converter“ setzt sich damit mit den ökologischen, kulturellen, ästhetischen und systemischen Aspekten des Einsatzes von Photovoltaik auseinander und verhandelt das Verhältnis von Natur und Technik sowie Wirkung und Nutzen technologischer Entwicklungen.
Talk auf der MQ Sommerbühne:
Mi 31.05., 19h, Judith Fegerl im Gespräch mit Verena Kaspar-Eisert
Kuratiert von Verena Kaspar-Eisert
Mit freundlicher Unterstützung der Firma Sonnenkraft
MQ Art Box
bis 27.08.2023
Fische, Vögel, Menschen und Monster – Anna Schachinger bespielt die MQ Art Box mit einer malerischen Erzählung, die sich wie ein Fries um den oberen Teil der Außenfläche legt. Nasenspitzen, Schnäbel, Fischmünder und Zeigefinger berühren sich exakt, treten miteinander in Kontakt und kommunizieren auf Augenhöhe. Die mythologischen Mischwesen befinden sich in Metamorphose –sie selbst sind es, die sich gegenseitig Leben einhauchen.
Korrespondierend dazu wird im Inneren der MQ Art Box ein Gemälde präsentiert: Eine abstrakt dargestellte menschliche Körperform, deren autonome Glieder miteinander interagieren. Mit der Erde verwurzelte Beine, gespiegelte Bäuche und Knie, sowie multiple Gesichter und ihre Schattenprofile verweisen auf (körperliche) Wachstumsprozesse. Im übertragenen Sinne lässt Anna Schachinger das Bild nach oben hin wachsen.
Talk auf der MQ Sommerbühne:
Di 20.06., 19h, Talk & Buchpräsentation „Treffen“, Anna Schachinger im Gespräch mit Elisabeth Hajek sowie Lesung von Margit Mössmer
Kuratiert von Elisabeth Hajek
Judith Fegerl
*1977 in Wien, lebt und arbeitet in Wien.
Judith Fegerl studierte an der Akademie für bildende Künste Wien und an der Universität für angewandte Kunst Wien. Ihre Arbeiten wurden national und international in zahlreichen Einzel- sowie Gruppenausstellungen präsentiert, wie 2013 im Museion Bolzano, 2015 im Kunsthaus Glarus (Schweiz), 2016 im Kunstverein Leipzig, 2023 in der Kunsthalle BEGA in Timisoara, im Ludwig Space in München und im Kunstraum Dornbirn. Zudem erhielt sie Preise und Stipendien, wie den Medienkunstpreis der Stadt Wien im Jahr 2019 und den Dagmar Chobot-Skulpturenpreis 2022. Vertreten wird Judith Fegerl durch die Galerie Hubert Winter in Wien.
Anna Schachinger
*1990, lebt und arbeitet in Wien.
Anna Schachinger machte 2018 ihr Diplom an der Akademie der bildenden Künste Wien, nahm 2017 am maumaus-Studienprogramm in Lissabon teil und studierte von 2010 bis 2012 an der „School of the Art Institute“ in Chicago. Anna Schachinger erforscht die inhärenten Parameter der Malerei und versucht diese auf materieller und visueller Ebene zu erweitern. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen gehören „Allover“ bei Lumiar Cité in Lissabon und „Aneinander“ sowie „Hitze“ in der Galerie Sophie Tappeiner, durch die sie vertreten wird. Sie war unter anderem an Gruppenausstellungen im Belvedere 21, Wien, X Museum, Beijing, und Palais de Tokyo, Paris beteiligt. Anna Schachinger veröffentlichte 2022 ihr erstes Künstlerinnenbuch „TREFFEN“.
Quelle: OTS