MUSEUM AM DOM ST. PÖLTEN: Eröffnung der neuen Ausstellung

vonOTS
MAI 15, 2023

Foto: Diözese St. Pölten

Das Jahr 2023 steht im Museum am Dom ganz im Zeichen des Jugendstils: Die populäre Kunstströmung, die in den Jahren um 1900 ihren Höhepunkt erlebte, steht mit großen Namen wie Gustav Klimt, Koloman Moser, Otto Wagner oder Joseph Maria Olbrich in Verbindung. 1897 wurde die Wiener Secession gegründet, die für die moderne Kunst in Österreich wegweisend wurde. Viele der in dieser Künstlervereinigung aktiven Künstler waren auch im kirchlichen Bereich tätig. Erstmals seit über 100 Jahren zeigt das Museum am Dom 2023 eine Ausstellung, die sich dem kaum bekannten sakralen Bereich des Jugendstils widmet.

Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne

Die Kunstströmung des Jugendstils erlebte ihren Höhepunkt an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und charakterisiert sich durch eine stark an der Natur angelehnte, vegetabil-florale Formensprache, durch die Verwendung neuartiger Materialien sowie durch eine Ästhetik, die das Funktionale in den Vordergrund stellt. Gemeinsames Ziel der unterschiedlichen Jugendstil-Strömungen war die Überwindung der sich im 19. Jahrhundert etablierten Kunst des Historismus, die von den Künstlern als veraltet und nicht innovativ angesehen wurde. Der Historismus aber hatte in der kirchlichen Kunst einen großen Aufschwung erlebt und war sehr beliebt – der Jugendstil hingegen wurde innerkirchlich kritisch betrachtet.

In diesem Spannungsfeld zwischen traditioneller Kunstauffassung und aufgeschlossenem Zeitgeist entstanden um 1900 dennoch zahlreiche sakrale Kunstgegenstände, die die gesamte Bandbreite von kirchlichen Erfordernissen abdecken: von Altären über Kelche und Monstranzen bis hin zu liturgischen Gewändern. Ihre Entstehung ist meist eng verwoben mit einzelnen, den modernen Kunstströmungen gegenüber aufgeschlossenen Geistlichen und Auftraggeber.

Jugendstil in seiner ganzen Vielfalt in St. Pölten

Nicht zuletzt die Nähe zu Wien führte dazu, dass vor allem in Ostösterreich religiöse Objekte im neuen Kunststil entstanden. Die Stadt St. Pölten, Wohnort mehrerer Secessions-Mitglieder, ist bis heute eng mit dem Jugendstil verbunden. Die Ausstellung im Museum am Dom begibt sich auf Spurensuche, warum trotz widriger Bedingungen zahlreiche sakrale Kunstgegenstände im Jugendstil entstanden sind. Viele Objekte befinden sich heute in Privatbesitz oder Museen, in der Ausstellung werden zahlreiche Kunstgegenstände zu sehen sein, die bis dato noch nie präsentiert wurden.

Das Museum am Dom St. Pölten

Das Museum am Dom ist das Museum der Diözese St. Pölten und greift in seinen Ausstellungen verschiedene Aspekte des religiösen Kunstschaffens auf. Der bereits bei seiner Gründung im Jahr 1888 wesentliche Bildungsauftrag des damals ersten diözesanen Museums in Österreich ist bis heute Programm: Zeitgemäße, moderne Vermittlung von sakralen Inhalten ist Kernaufgabe der Kultureinrichtung, die sich als offenes Haus für Menschen aller Konfessionen versteht. Vielfältige Vermittlungsprogramme für alle Generationen sowie Angebote zu Spezialthemen bieten Anknüpfungspunkte für Jung und Alt. Die Sammlung des Museums, zu der auch zahlreiche mittelalterliche Kunstwerke gehören, wird aktuell neu konzipiert und 2024 wieder zugänglich gemacht.

Öffnungszeiten:

13. Mai – 15. November 2023

MI 10–17 Uhr

DO 10–19 Uhr

FR 10–17 Uhr

SA 10–16 Uhr

SO & FEIERTAG 11–16 Uhr

Führungen jeden Donnerstag um 17 Uhr (außer an Feiertagen sowie am 29. Juni)

Kommende Veranstaltungen:

www.museumamdom.at

Quelle: OTS

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