Vorarlberg: Machbarkeitsstudie Verkehr "Bregenz Mitte"

vonRedaktion International
FEBRUAR 02, 2023

Vorarlberg

Vier verschiedene Straßen- bzw. Tunnelvarianten untersucht

Bregenz (VLK) – Die Machbarkeitsstudie Verkehr "Bregenz Mitte" liegt vor. Das Studienergebnis wurde in enger Zusammenarbeit zwischen dem Land Vorarlberg und der Landeshauptstadt Bregenz erarbeitet. Es wurden dabei die Themenbereiche Verkehr, Straßen- und Tunnelbau gesamthaft betrachtet sowie grundsätzlich die verkehrliche, technische, rechtliche und wirtschaftliche Prüfung der Machbarkeit verschiedener Verkehrsführungsvarianten der Landesstraßen L202 und L190 durchgeführt. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass die Machbarkeit bei allen vier untersuchten Varianten grundsätzlich gegeben ist.

Die Machbarkeitsstudie wurde von Land Vorarlberg und Landeshauptstadt Bregenz finanziert und gemeinsam abgestimmt vom Land Vorarlberg in Auftrag gegeben. Die Ausgangslage und der eigentliche Untersuchungsgegenstand der Machbarkeitsstudie bildet die 2021 präsentierte Unterflurvariante der Architektengruppe "Bregenz Mitte". Für eine gesamthafte Betrachtung und zur Darstellung möglicher Alternativen wurden auf Grundlage der vorgelegten Architektenvariante aus dem städtebaulichen Projekt vier verschiedene Straßen- bzw. Tunnelvarianten untersucht:

Variante 1
Dabei handelt es sich um eine abschnittsweise oberirdische Verlegung der Landesstraße L202 vom derzeitigen Bahnhof Bregenz bis zum Knoten L202/Quellenstraße/Mehrerauerstraße sowie um Adaptierungsmaßnahmen an der Landesstraße L190. Diese Variante wird aus technischer Sicht der Verkehrsanlagenplanung positiv und genehmigungsfähig beurteilt. Die Grobkostenschätzung ergibt in Summe für alle Maßnahmen einen Betrag von 26,8 Millionen Euro (netto).

Variante 2
Diese "lange Tunnelvariante" entspricht im Wesentlichen der vorgeschlagenen Architektenvariante, es wurden jedoch einige Verbesserungsvorschläge eingearbeitet. Bei dieser Variante wurden entsprechende Unsicherheiten hinsichtlich Genehmigungsfähigkeit im Bereich der Tunnelplanung (Knoten im Tunnel), in Bezug auf die Grundwasserproblematik sowie die verkehrliche Leistungsfähigkeit festgestellt. Für diese Variante wurden Grobkosten in der Höhe von 163,5 Millionen Euro (netto) ermittelt.

Variante 3
Die sogenannte "kurze Tunnelvariante" sieht einen Tunnel an der Landesstraße L202 zwischen den Knoten L190/L202 und L202/Quellenstraße/Mehrerauerstraße vor. Weiters sind auch oberirdische Adaptierungsmaßnahmen an der Landesstraße L190 vorgesehen. Für diese Variante gilt grundsätzlich das Gleiche wie für Variante 2, wobei die Problematiken insgesamt etwas geringer erscheinen. Bei dieser Variante ist mit Kosten von 72,6 Millonen Euro (netto) zu rechnen.

Variante 4
Die Variante 4 entspricht der Variante 2, es soll jedoch der gesamte Tunnel in zwei Bauetappen zeitlich versetzt hergestellt werden. Es wurde angenommen, dass zuerst der "kurze Tunnel" gebaut wird, und zeitlich versetzt dieser zum "langen Tunnel" erweitert wird. Daher gelten für diese Variante prinzipiell die gleichen zusammenfassenden Punkte wie für Variante 2. Unterschiede ergeben sich hauptsächlich bei den Kosten aufgrund der konstruktiven Komplikationen, die in der Grobkostenschätzung mit einem Gesamtwert von 172,8 Millionen Euro (netto) ausgewiesen werden.

Die Machbarkeitsstudie Verkehr stellt eine essenzielle Grundlage für die weiteren Schritte im städtebaulichen Prozess "Bregenz Mitte" dar. Die Landeshauptstadt Bregenz und alle Projektbeteiligten haben damit eine taugliche Grundlage, um darauf aufbauend ihre weiteren Planungen vorzunehmen und ihre zukünftige Entwicklung, insbesondere auch in Bezug auf den Neubau des Bahnhofs Bregenz, entsprechend zu gestalten. Das Land erwartet die Entscheidungen der Stadt Bregenz und steht den dann nachfolgenden Projektschritten offen gegenüber.

Quelle: Land Vorarlberg

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