vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 07, 2022
Abschluss und Auftaktveranstaltung des HTL Mentoring Programmes vor kurzem auf der FH Hagenberg
„Wir vertreten ein Land, in dem Frauen die gleichen Möglichkeiten wie Männer haben. Ein Land, in dem nicht das Geschlecht bestimmt, was erreichbar ist. Es ist für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich von großer Bedeutung, das qualifizierte Potenzial der Frauen zu nutzen. Mehr Frauen in der Technik sind nicht nur für Firmen wichtig, auch die jungen Frauen profitieren von den Möglichkeiten, die technische Ausbildungswege mit sich bringen. Die bessere Qualifikation von Mädchen und Frauen in nicht traditionellen Berufen, vor allem in männerdominierten Berufsfeldern, ist seit Jahren ein wichtiges Ziel. Dies wird vor allem durch die Forcierung von Frauen in technischen Schulen, Studienrichtungen sowie Lehrberufen erreicht. Das Aufweichen tradierter beruflicher Rollenbilder und die Erweiterung des Berufsspektrums für Frauen sichern die zukünftige Fachkräftebasis und erweitern die Perspektiven sowie die Erfolgschancen eines Unternehmens“, betont LH-Stv.in Christine Haberlander.
Das vom Frauenreferat des Landes Oberösterreich geförderte Projekt “Mentoring für HTL Schülerinnen” geht nun bereits in die achte Runde. Im Schuljahr 22/23 nimmt eine Rekordzahl von 60 Mädchen am Projekt teil. In einem Festakt an der Fachhochschule Hagenberg hat LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander die Teilnehmerinnen sehr herzlich im Projekt begrüßt und Teilnahmezertifikate überreicht.
„Mädchen in die Technik! So lautet ein klares Bekenntnis des Landes Oberösterreich. Damit verbunden natürlich auch die dazugehörigen Ausbildungen. Die voranschreitenden technischen Entwicklungen, die Digitalisierung aller Lebensbereiche zeigen klar: die Nachfrage nach qualifizierten MINT/IT-Expertinnen steigt in Oberösterreich. Mittlerweile steht bereits jedes zweite IT-Unternehmen vor der Herausforderung, die offenen Stellen mit ausreichend qualifiziertem Fachpersonal besetzen zu können“, so Landeshauptmann Stellvertreterin Christine Haberlander.
Das Projekt zielt darauf ab, Mädchen aus den 4. Jahrgängen von HTLs in Oberösterreich während eines Zeitraumes von drei Semestern speziell auf die spätere technische Berufswelt bzw. ein technisches Studium vorzubereiten. Dafür bekommt jede Teilnehmerin einen Mentor oder eine Mentorin einer technischen Partnerfirma zur Verfügung gestellt, der oder die das Mädchen betreut und alle ihre Fragen z.B. zu Firmenabläufen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Kundengesprächen, Kleiderordnung u.v.m. beantwortet. Außerdem hat das Mädchen im darauffolgenden Sommer Gelegenheit ein mindestens vierwöchiges Ferialpraktikum in der Partnerfirma zu absolvieren. Die Teilnehmerinnen am Mentoring-Projekt werden aber auch in ihrer persönlichen Entwicklung gefördert und erhalten spezielle Seminare zu Zielorientierung, Bewerbung und Lebenslauf, Netzwerken und Wortgewandtheit. All das unterstützt die Mädchen auf ihrem Werdegang zu einer starken Frau in der Technik.
Auch Vorbilder und Rollenbilder sind für die HTL-Mädchen sehr wichtig. Im Rahmen des Festaktes durften die Teilnehmerinnen Fragen an LH-Stv.in Christine Haberlander und Christine Antlanger-Winter stellen. Sie hat ihre Wurzeln in Oberösterreich und leitet das Österreich-Geschäft des IT-Weltkonzerns Google von Wien aus. Ihre IT-Grundausbildung erhielt sie an der FH Hagenberg, worauf sie stolz ist.
Die wissenschaftliche Leiterin Diversity Management und Studiengangsleiterin des neuen Studienganges “Design of Digital Products” an der FH Hagenberg, Dr.in Martina Gaisch, hat für die Mädchen zusätzlich zum Festakt drei Workshops organisiert, bei welchen sich die Mädchen einerseits bei einem “Exit The Room” - Programmierspiel austoben konnten und andererseits in das Design von digitalen Produkten hineinschnuppern konnten. In ihren Grußworten hat Frau Dr.in Gaisch die Mädchen ermutigt, ihren Weg weiterzugehen und gemeint: “Die Informatik muss verquickt werden mit Themen, die Mädchen interessieren, wie z.B. Nachhaltigkeit, Medien oder Kommunikation. Die Informatik muss ganz dringend raus aus der Nerd-Ecke und es sollte allen klar werden, dass die Informatik keine Rocket-Science ist.”Im Anschluss an den Festakt und die Workshops in Hagenberg hatten die Mädchen des Mentoring-Projektes samt ihren Betreuungslehrkräften und Mentorinnen und Mentoren auch noch die Möglichkeit am Zukunftsforum OÖ - Frauen gestalten Zukunft mit dem Titel “Frauen@IT – Liebe auf den zweiten Blick?” teil.
Ca. 100 Mädchen verfolgten die beiden Keynote-Speakerinnen Dr.in Martina Gaisch von der FH Hagenberg und Dr.in Martina Mara von der JKU Linz bei ihren Vorträgen und konnten die Zeit auch noch für die Erweiterung ihres Netzwerkes und Fotos mit der Landesrätin nutzen.
Quelle: Land Oberösterreich