Österreich: März: 750 starten österreichweit in Polizeiausbildung

vonRedaktion International
MÄRZ 02, 2024

Symbolbild
© Stefan Rotter, shutterstock.com

Plus 230% im Vergleich zu März 2023 – breites Maßnahmenpaket für attraktiven Polizeiberuf zeigt Wirkung, auch bei Frauen – Recruiting weiterhin im Fokus

Anfang März 2024 starten bundesweit rund 750 Polizeischülerinnen und -schüler in ihre zweijährige theoretische und praktische Ausbildung zum Exekutivbediensteten. Damit ist dieser Turnus einer der stärksten seit Jahren, er übertrifft den Dezemberturnus 2023 um beinahe 100 Personen und den Turnus März 2023 um knapp 530 Personen. Der Anteil der weiblichen Aufgenommenen liegt mit steigender Tendenz bei derzeit über 41%.


„Die Personaloffensive zeigt Wirkung. Deutlich mehr Menschen beginnen mit der Polizei-Ausbildung als in den letzten Jahren. Herausfordernde Zeiten benötigen ausreichend Personal, daher wird dieser Weg konsequent fortgesetzt“, so Innenminister Gerhard Karner.

Bundespolizeidirektor Michael Takacs: „Als Bundespolizeidirektor und Polizist bin ich stolz, dass sich so viele junge Menschen für den Polizeiberuf entscheiden. Durch die von uns gesetzten tiefgehenden Reformen hat jede Polizistin und jeder Polizist die Möglichkeit eine Berufslaufbahn mit unterschiedlichsten Aufgabenbereichen nachzugehen. Das macht den Polizeiberuf abwechslungsreich."

Viel Verstärkung für die Bundesländer

Der starke Turnus März 2024 bedeutet im direkten Vergleich mit dem Turnus März 2023 auch viel personelle Verstärkung für alle Landespolizeidirektionen. Oberösterreich steigert sich von 18 (2023) auf 100, Niederösterreich von 47 (2023) auf ebenfalls knapp 100 Neuaufnahmen. In der Steiermark konnten sich die Aufnahmezahlen von 50 auf derzeit 136 fast verdreifachen. Auch in den kleineren Bundesländern gibt es starke Recruiting-Erfolge: Im Burgenland fangen im März 2024 54 Personen die Polizeiausbildung an (2023: 13), in Kärnten sind es 56 (kein Turnus März 2023), Salzburg konnte die Zahl von 29 auf 55 verdoppeln. Auch im Westen Österreichs gibt es Verstärkung in der Sicherheitsakademie: In Tirol starten 38 neue Polizistinnen und Polizisten in ihre Ausbildung (2023: 22) und in Vorarlberg sind es 35 (kein Turnus März 2023). Die besonders belastete Landespolizeidirektion Wien kann mit 181 Polizeischülerinnen und -schülern für den derzeitigen Turnus die Zahlen beinahe vervierfachen (2023: 47).

Der Anteil der Bewerberinnen liegt im März 2024 zwischen ca. 35% (Tirol) und 48% (Steiermark). Im Durchschnitt liegt der Frauenanteil bei über 41%, das ist eine deutliche Steigerung im direkten Vergleich mit März 2023 (ca. 37%).

Neue Maßnahmen für eine moderne Polizei

Der Anstieg der Bewerberzahlen für die Polizeigrundausbildung ist messbarer Ausfluss einer konsequenten Personaloffensive und einem breiten Maßnahmenpaket moderner Incentives. Die Modernisierung betrifft einerseits die Aufnahme an sich, andererseits aber auch die Grundausbildung.

Vor allem jüngere Generationen legen Wert auf unbürokratische, digitale Bewerbungsprozesse, weshalb die Bewerbung bei der Polizei mittels One-Click-Verfahren online möglich ist. Mit zehntausenden Anfragebeantwortungen sind der online Chat-Service über Messenger-Dienste sowie der Recruiting-Service über andere Social-Media-Kanäle hochfrequentierte Info- und Recruiting-Tools, wo Fragen rund um Bewerbung und Aufnahme schnell und unbürokratisch beantwortet werden.

Auch sind ein fehlender Führerschein oder sichtbare Tätowierungen kein grundsätzliches Ausschlusskriterium mehr. Wer während der Grundausbildung den Führerschein macht, bekommt die Kosten dafür nach Abschluss der Ausbildung ersetzt, ebenso wird das Klima-Ticket der Bundesbahnen finanziell abgegolten. Die sportlichen Kriterien müssen nun nicht vor, sondern während der Ausbildung erbracht werden, sodass etwaige Schwächen mit gezieltem Coaching behoben werden können (Limits sind aber nach wie vor zu leisten).

Die Grundausbildung wurde andererseits bspw. mit neuen Modulen im Bereich Cybercrime oder Sport modernisiert. Polizeischülerinnen und -schüler können mittels VR-Brillen und entsprechender Ausrüstung interaktives Szenarientraining in einem Virtual Environment absolvieren.

Auch finanzielle Anreize wurden gesetzt, etwa mit einer Gehaltserhöhung in der Grundausbildung. Ab dem ersten Ausbildungsjahr wird das Gehalt um 140 Euro netto, ab dem zweiten Jahr um 200 Euro netto pro Monat angehoben. Damit steht diesen Auszubildenden – im Gegensatz zu den meisten anderen Ausbildungen – bereits während der Lernphase ein kompetitives Gehalt zur Verfügung.

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