Innsbruck: Marianne-Barcal-Preis 2022 verliehen

vonRedaktion Salzburg
APRIL 19, 2023

Foto: A. Steinacker

Zwei Arbeiten über Feminismus und Rassismus geehrt

Studierende der Fächer Zeitgeschichte, Geschichte, Politikwissenschaften oder benachbarter Disziplinen konnten sich um den zum siebten Mal ausgeschriebenen Marianne-Barcal-Preis bewerben. Aus sechs Einreichungen kürte die Fachjury zwei Abschlussarbeiten mit dem Marianne-Barcal-Preis 2022: Katharina Lux erhält für ihre Dissertation über die feministische Zeitschrift „Die Schwarze Botin“ den Hauptpreis mit 4.000 Euro. Theresa Hämmerle nimmt den Förderpreis (2.000 Euro) für ihre Diplomarbeit über das Rassismus- und Regionalbewusstsein in Österreich entgegen.

„Es sind brisante und aktuelle Themen, mit denen sich diese jungen Wissenschaftlerinnen in ihrer Forschung auseinandersetzen. Ihre Abschlussarbeiten beschäftigen sich mit wichtigen, oft sehr kontroversiell diskutierten gesellschaftlichen Fragen,“ betonte Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl anlässlich der Preisverleihung am 18. April im Bürgersaal.

Die Preisträgerinnen
Katharina Lux: Kritik des Feminismus. Das Kritikprogramm der Zeitschrift „Die Schwarze Botin“.

Zu Auseinandersetzungen um feministische Theoriebildung in der autonomen Frauenbewegung der 1970er und 1980er Jahre (Dissertation Erziehungswissenschaften).

Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: „Die Dissertation von Katharina Lux beeindruckt in vielerlei Hinsicht: Vor allem zu nennen sind die inhaltliche Sicherheit der Autorin sowohl in (sozial-)historischer als auch philosophiegeschichtlicher Hinsicht; die souveräne Verschränkung der historischen Perspektive mit der philosophisch-theoretischen Ebene; ihre Fähigkeit, in einer klaren Sprache zu formulieren, die eine flüssige Lektüre des Texts erlaubt, was angesichts der recht abstrakten und komplexen Theoriedebatte, für welche die „Schwarze Botin“ stand, eine besondere Leistung.“

Theresa Hämmerle: Rassismus- und Regionalbewusstsein in Österreich am Beispiel der Debatten um das Logo der Vorarlberger „Mohrenbrauerei“ 2012 und 2020 (Diplomarbeit Lehramt Geschichte, Sozialkunde, Politische Bildung)

„Die Autorin bearbeitet ein Thema, das einerseits öffentliche Brisanz besitzt und andererseits in einem innovativen geschichtswissenschaftlichen Forschungsfeld (Postcolonial Studies/Globalgeschichte) angesiedelt ist“, so die Jury und weiter: „Diese ‚doppelte‘ Einordnung ihrer Fallstudie gelingt der Autorin sehr kundig, umfassend und überzeugend. Zu betonen ist gerade im Hinblick auf die aktuelle Thematik auch das sehr engagiert ausgearbeitete geschichtsdidaktische Kapitel am Ende der Arbeit.“

Einstimmiger Juryentscheid
Die Fachjury des Marianne-Barcal-Preises besteht aus VertreterInnen des Stadtmagistrats Innsbruck und der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (LFU): Ao. Univ.-Prof. Mag.a Dr.in Julia Hörmann (Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, LFU), SrSc Mag.a Dr.in Ingrid Böhler (Leiterin Institut für Zeitgeschichte, LFU), Mag.a Birgit Neu (Abteilungsleiterin MA V, Stadt Innsbruck) und DDr. Lukas Morscher (Leiter Stadtarchiv/Stadtmuseum).

Für die Wissenschaft
Der nach der ehemaligen Gemeinderätin Marianne Elisabeth Barcal benannte Preis wird jedes Jahr in Höhe von insgesamt 6.000 Euro für hervorragende Abschlussarbeiten an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (LFU) vergeben. Sie vermachte ihr gesamtes Vermögen dem Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, das in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck den Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ins Leben rief. AS

Quelle: Stadt Innsbruck

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