vonRedaktion Salzburg
JULI 28, 2022
„Vorarlberger“ Gasspeicher, Energiesparmaßnahmen bei Landesgebäuden, Antiteuerungspaket
Bregenz (VLK) – Nicht nur der Bund, auch die Vorarlberger Landesregierung setzt Maßnahmen zur Bekämpfung der Energiekrise, betont Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink: „Wir setzen im Rahmen unserer Möglichkeiten alle Hebel in Gang, um die Energieversorgungssicherheit in Vorarlberg bestmöglich gewährleisten zu können.“ Der von der illwerke vkw in Oberösterreich angemietete Gasspeicher ist aktuell bereits zu 70 Prozent gefüllt, die Einführung einer bundesweit einheitlichen Strompreisbremse wird begrüßt. Die Energiesparmaßnahmen bei Landesgebäuden werden laufend optimiert, auch das Antiteuerungspaket des Landes greift bereits.
Das zwischen der illwerke vkw und dem Gas-Betreiber vertraglich vereinbarte Speichervolumen des angemieteten Gasspeichers beträgt 500 GWh und ist aktuell zu über 70 Prozent gefüllt. Auch in diesen Tagen läuft die Befüllung des Speichers mit voller Leistung. Es herrscht Zuversicht, dass der Speicher bis Ende August wie geplant komplett gefüllt sein wird. Schöbi-Fink zeigt sich über den Speicherstand erfreut und lobt den Landesenergieversorger für seine Bemühungen, für mehr Versorgungssicherheit zu sorgen. Da es in Vorarlberg keine Gasspeicher gibt und auch keine Leitungen über österreichisches Territorium zu den Speichern in den östlichen Bundesländern bestehen, muss die Versorgung für Tirol und Vorarlberg über das deutsche Netzgebiet sichergestellt und auch für den Ernstfall garantiert sein. „Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Deutschlands Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck haben Mitte Juli eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, die sich mit den Gas-Durchleitungsrechten, mit der Nutzung der Erdgasspeicher und der Diversifizierung der Gasversorgung befasst“, informiert Energielandesrat Daniel Zadra.
Die Einführung einer Strompreisbremse wird seitens des Landes begrüßt, sagt Schöbi-Fink: „Das Modell sollte möglichst unbürokratisch umgesetzt werden können und muss auf jeden Fall bundesweit einheitlich geregelt sein.“ Das aktuell diskutierte Modell bezeichnet Schöbi-Fink als „gangbaren Kompromiss“, denn ein undifferenzierter Deckel alleine habe viele unerwünschte Effekte. Die Landesstatthalterin erinnert in diesem Zusammenhang an den Strombonus der illwerke vkw: Allen HaushaltskundInnen in Vorarlberg werden die monatlichen Energiekosten eines durchschnittlichen Haushaltes in Höhe von 40 Euro brutto bei der nächsten Jahresrechnung automatisch abgezogen. Einkommensschwache Haushalte, die von der GIS-Gebühr befreit sind, erhalten 120 Euro brutto gutgeschrieben.
Mission Zero V in der Landesverwaltung
Die Vorarlberger Landesregierung und die Fraktionen im Landtag haben 2018 erklärt, dass die Vorarlberger Landesverwaltung – als erste in Österreich – ab 2019 klimaneutral zu organisieren ist. Das Programm trägt den Namen „Mission Zero V“. Durch vielfältige Maßnahmen – z.B. Ersatz aller bestehender Ölkessel und vollständige Deckung des landeseigenen Strombedarfs aus erneuerbarer Energie – sollen die Emissionen im eigenen Wirkungsbereich weitestmöglich gesenkt werden. Kurzfristig nicht vermeidbarer CO2-Ausstoß soll durch Investitionen in Energieautonomie-Projekte ausgeglichen, z.B. durch den Ausbau von Solaranlagen auf Kindergärten usw. Die 59 wichtigsten Landesgebäude (das entspricht rund 95 Prozent des Gesamt-Energieverbrauchs) werden bereits seit Jahren regelmäßig einem Energie-Monitoring unterzogen. „Wir haben bereits in den vergangenen Jahren massive Investitionen in energetische Sanierungen getätigt“, informiert Landesrat Marco Tittler: „Dieses Programm wird auch in den kommenden Jahren konsequent fortgesetzt“. Als Beispiele nennt Tittler energetische Sanierungsmaßnahmen in den Landesberufsschulen Bludenz und Feldkirch, beim Landhaus, in der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn oder beim Altbau der FH Vorarlberg. „Weiters wird derzeit der Fahrplan für die Umstellung der Landesgebäude von konventioneller Beleuchtung auf LED erarbeitet“, sagt Landesrat Tittler. Im Bereich der PV-Anlagen wurden im vergangenen Jahr alle Landesgebäude untersucht, welche Objekte sich für die Aufbringung von PV-Anlagen eignen und ein Umsetzungsfahrplan erstellt.
Weitere, schnell umsetzbare Energiesparmaßnahmen
Ganz aktuell hat die Vorarlberger Landesregierung alle Abteilungen angewiesen, schnell umsetzbare Energiesparmaßnahmen für einen potentiellen Krisenfall (Gasmangellage) zu sammeln und schriftlich zu melden, informiert Landesrat Zadra: „Diese Energiesparmaßnahmen betreffen nicht nur das Landhaus, sondern alle Landesgebäude und sonstige öffentliche Objekte“. Bis Anfang September sollen diese Vorschläge gesammelt werden.
Antiteuerungspaket des Landes greift bereits
Angesichts hoher Inflation und massiver Preissteigerungen leistet die Vorarlberger Landesregierung über die Entlastungsmaßnahmen des Bundes hinaus auch im eigenen Zuständigkeitsbereich einen substanziellen Beitrag gegen die Teuerung, das beträchtliche Erhöhungen bei Wohnbeihilfe, Familienzuschuss und Heizkostenzuschuss sowie bei den Kinderrichtsätzen in der Sozialhilfe beinhaltet. Dafür nimmt die Landesregierung zusätzliche 20 Millionen Euro in die Hand. „Das Vorarlberger Paket ist treffsicher, ausgewogen und nachhaltig in der Wirkung“, sagt die Landesstatthalterin. Die Erhöhung und Ausweitung der Wohnbeihilfe ist bereits Anfang Juli in Kraft getreten, Familienzuschuss und Heizkostenzuschuss folgen im Oktober, die Erhöhung der Kinderrichtsätze in der Sozialhilfe am 1. Jänner 2023.
Quelle: Land Vorarlberg