vonOTS
OKTOBER 30, 2021
Josef Trappel und Thomas Neuhold diskutieren über die Medienlandschaft und die besondere Rolle von Freien Radios und Community TVs in Österreich.
Salzburg (OTS) - Die Freien Medien sind ein Demokratie-Refugium.“, betont der Salzburger Journalist Thomas Neuhold. Er arbeitet nicht nur für die österreichischen Tageszeitung „Der Standard“, sondern ist auch als Projektleiter im Freien Rundfunk tätig. Im Rahmen eines Studiogesprächs unterhält er sich mit Josef Trappel, dem Fachbereichsleiter der Abteilung Kommunikationswissenschaft an der Universität Salzburg, über den Stellenwert der Freien Medien in der österreichischen Medienlandschaft.
Trappel, Universitätsprofessor für Kommunikationspolitik und Medienökonomie, fordert seit Jahren eine Reform der Medienförderung. Zu welchen Problemen die aktuelle Förderlage über Werbung führt, wurde erst kürzlich durch die publik gewordene Inseratenaffäre verdeutlicht.
Die werbefreien 17 Freien Radio- und TV-Stationen hingegen haben seit 2010 ein Drittel ihrer nationalen Fördermittel über Inflation verloren, während der Fond für den privat-kommerziellen Rundfunk 2019 unter Türkis-Schwarz um 5 Millionen Euro erhöht wurde. Es steht inzwischen siebenmal mehr Geld aus der GIS für kommerzielles als für nichtkommerzielles Radio und Fernsehen zur Verfügung.
10 Millionen für Freie Medien
Es braucht dringend eine Aufstockung des „Nichtkommerziellen Rundfunkfonds“ (NKRF), wie es im bestehenden Regierungsprogramm vereinbart ist. Und wie der „Verband Freier Rundfunk“ – die Interessenvertretung der österreichischen Community Medien - in einer OTS vom 22. Oktober 2021 zuletzt ebenfalls formuliert hat.
„Die Bundesregierung ist säumig, und sollte schleunigst ihr eigenes Programm lesen und umsetzen.“, sagt Alf Altendorf, kaufmännischer Geschäftsführer der Salzburger Sender Radiofabrik und FS1 . 10 Millionen Euro seien als Mindestbedarf im NKRF schon 2019 ausgerechnet worden. Für Vielfalt, politische Unabhängigkeit, Qualität und Fair-Pay im werbefreien Freien Rundfunk. Und als Beitrag zur „kritischen Medienbildung“ breiter Bevölkerungsschichten, um diese für mediale Manipulationen immun zu machen.
Die Diskussion wird im Radio und TV auf Radiofabrik und FS1 ausgestrahlt. Und ist in den Mediatheken der Sender demnächst online abrufbar.
Quelle: OTS