vonRedaktion Salzburg
JULI 21, 2021
LHStv.in Prettner: Nicht einmal zehn Prozent der mehr als 17.000 Testteilnehmenden werden morgen zum Medizinstudium zugelassen – In Kärnten haben 186 Maturanten beim kostenlosen Vorbereitungskurs des Landes mitgemacht
Klagenfurt (LPD). Auf Initiative von Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner wurde im Jahr 2013 der erste Vorbereitungskurs zum Aufnahmetest für das Medizinstudium ins Leben gerufen. „Ziel dieses Angebotes ist, die Aufnahmezahlen von Kärntner Studierenden im Bereich der Humanmedizin zu erhöhen und damit dem zukünftig drohenden Ärztemangel aktiv entgegenzutreten“, betont Prettner heute, Dienstag. Bekanntlich wird nur knapp zehn Prozent der potenziellen Jungmedizinerinnen und -medizinern der Zugang zum Studium erlaubt – „mehr als 15.000 engagierte junge Menschen werden abgewiesen. Und das, obgleich wir in Österreich dringenden Bedarf an Ärzten haben“, kritisiert Prettner.
Heuer wurde der Vorbereitungskurs aufgrund der Covid-Situation online ausgetragen. „Von Jänner bis April fanden zehn Termine statt. Die Einheiten wurden von einem Team aus Kärntner Lehrerinnen und Lehrern geleitet. Alle Testbereiche wie Biologie, Chemie, Physik, Mathematik, Textverständnis, Merkfähigkeit sowie soziale Kompetenz wurden erarbeitet. Das erlernte Wissen wurde abschließend in einer Online-Testsimulation überprüft“, informiert Prettner. 186 Maturanten haben an den Kursen teilgenommen. Der Aufnahmetest an den heimischen Medizinuniversitäten findet morgen statt: „Toi, toi, toi!“, wünscht die Gesundheitsreferentin den Kärntner Kandidatinnen und Kandidaten alles Gute.
Für das im Oktober beginnende Studienjahr haben sich heuer 17.823 Maturanten verbindlich zum Aufnahmetest angemeldet. „Das sind um 224 mehr als im Rekordjahr 2020. Obgleich uns allen bewusst sein muss, wie dringend notwendig junger Medizinernachwuchs ist, hält man weiter rigoros an den 1.740 Studienplätzen fest. Es wird nicht ein einziger Platz zusätzlich angeboten“, kritisiert die Kärntner Gesundheitsreferentin. Im Bereich der Humanmedizin sind 75 Prozent der Studienplätze für Studienwerbende mit einem Reifezeugnis aus Österreich vorgesehen. „Daraus kann man schließen, dass die restlichen 25 Prozent nach ihrem Studium wohl wieder in ihr Heimatland zurückkehren und nicht in Österreich als Ärztin oder Arzt tätig werden“, fürchtet Prettner. „Wir stehen vor der paradoxen Situation, dass wir so viele junge Menschen wie noch nie haben, deren unbedingter Wunsch es ist, Ärztin oder Arzt zu werden. Doch man schlägt 91 Prozent von ihnen die Tür vor der Nase zu, gibt nur neun Prozent eine Chance.“
Quelle: Land Kärnten