Innsbruck: Mehr Sicherheit und Schutz für Frauen und Kinder in Tirol

vonRedaktion International
AUGUST 11, 2020

Foto: Land Tirol/Lais

Tiroler Soziale Dienste starten zusätzliches Angebot in der Wohnungslosenhilfe

(Land Tirol) Im August eröffnete NoRa – der NotRaum – als gemeinsames Wohnprojekt von Land Tirol, Stadt Innsbruck und den Tiroler Sozialen Diensten (TSD) für Frauen mit und ohne Kinder seine Pforten. Damit wird eine lange geforderte Einrichtung geschaffen, für die nun in Zusammenarbeit mit der Stadt Innsbruck und der Neuen Heimat Tirol ein geeigneter Standort im Innsbrucker Stadtteil Pradl gefunden wurde.

„Unser Ziel war es, das vielschichtige Angebot der Wohnungslosenhilfe in Tirol für besonders vulnerable Gruppen zu erweitern“, erläutert Frauen- und Soziallandesrätin Gabriele Fischer die Beweggründe für die neue Einrichtung und unterstreicht: „Dieses niederschwellige Angebot ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu mehr Sicherheit und Selbstbestimmung für Frauen.“ Besonders Frauen sind auf Grund von finanziellen Zwängen davon bedroht, in einer Gewaltbeziehung oder großen Abhängigkeitsbeziehungen zu bleiben, weil sowohl die Wohnalternativen, als auch sichernde Existenzgrundlagen fehlen. „Wohnungslosigkeit zeigt sich nicht nur durch obdachlose Menschen auf der Straße, sondern findet oft versteckt und unsichtbar statt – besonders die weibliche Wohnungslosigkeit“, klärt die Landesrätin auf. Hier setzt NoRa an und bietet in einem ersten Schritt ein sicheres Zuhause.

„Ich bin froh um die gute, zielorientierte und konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten bei diesem Projekt“, hebt Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi, hervor. „So konnten wir eine geeignete Immobilie finden, adaptieren und im bestehenden sozialen Netz integrieren. Damit kann diese Lücke endlich geschlossen werden“, freut sich der Bürgermeister, zeigt aber auch die Schattenseite auf: „Die Eröffnung dieser Einrichtung freut uns natürlich alle, weil es Frauen und Kindern in existenziellen Notlagen Unterstützung bietet, sollte uns aber auch nachdenklich stimmen, da solche Noträume notwendiger sind denn je.“ „Gewalt, Ausbeutung, Wohnungslosigkeit und Armut sind keine Randphänomene, sondern treffen unsere Gesellschaft im Kern. Gemeinsam gilt es die richtigen Maßnahmen zu setzen – Von Einrichtungen und sozialarbeiterischer Begleitung bis hin zu Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung“, betonten die LRin Fischer und Bgm Willi unisono.

„Unser Angebot richtet sich an circa 22 Personen. Ich bin sehr froh, Frauen einen geschützten Wohnraum bieten zu können, die von akuter und verdeckter Wohnungslosigkeit betroffen sind oder sich in prekären Wohnsituationen befinden", so Hans Aigner, Geschäftsführer der TSD. Es stehen sechs Zimmer als Übergangswohnform zur Verfügung, drei Zimmer können als Kurzzeitplätze genutzt werden. Begleitet werden die Frauen von erfahrenem Fachpersonal der TSD. "Wir haben bereits einige Anfragen von Interessierten erhalten. Mein Team und ich freuen uns sehr darauf, die Frauen und ihre Kinder bald in unserem NoRa willkommen zu heißen", betont Einrichtungsleiterin Jennifer Hausberger.


Quelle: Stadt Innsbruck

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